Woche 8 08.06. - 14.06. - Don't stop

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Woche 8 08.06. - 14.06.

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Berichte

Datum: 14.06.2025 Ort: Shangri-La Km: 206 Land: China
Gestern Abend wurden wir von der Familie von Tashi verwöhnt bis zum geht nicht mehr.  Die haben aufgetischt, als gäbe es kein Morgen mehr. Alles vom Feinsten. Sogar vom eigenen Weinberg, bekamen wir drei Flaschen Wein und als Krönung gabs zum Schluss auch noch einen Schnaps. Die Nacht habe ich angesichts der tiefen Höhenlage recht gut geschlafen, denn wir waren ja nur noch auf 2100 Meter über Meer. Das Frühstück heute war genauso. Es hatte für alle etwas. Um 9 Uhr sind wir dann losgefahren in Richtung Shangri-La. Zuerst wiederum am Mekong entlang auf gut ausgebauten Strassen und dann gings wieder hoch auf 4200 Meter über Meer. Den Namen des Passes habe ich schon wieder vergessen. Das war dann der Letzte 4000er auf dieser Tour. Zum Schluss gabs dann nochmals ein kleiner 3000er bis wir an den Yangzee-Fluss kamen. Das Wetter war von den Temperaturen hervorragend und der Himmel war leicht bewölkt. Was will man mehr. Oberhalb von einem Knie der Yangzees machten wir eine kleine Kaffeepause und genossen die Landschaft. Da wir heute nur einen kleinen Hüpfer machten war wir in Shangri-La recht früh im Hotel. Heute Abend werden wir noch das Eine oder Andere besichtigen und irgendwo Abendessen. Morgen soll das Wetter nicht ganz so gut sein. Ich lass mich überraschen. Alles weitere, Ihr wisst ja schon.

Datum: 13.06.2025 Ort: Deqin Km: 353 Land: China
 
Auch heute ist wieder ein turbulenter Tag zu Ende gegangen. Wir sind heute um 8 Uhr gestartet mit dem ersten Ziel in rund 50 Kilometer wieder auf einen 5000er-Pass zu fahren. Das ging recht flott. Wir starteten auf 3800 Meter über Meer und waren dann recht schnell auf 5130 Meter über Meer. Dort machten wir unser Gruppenfoto, denn dieser 5000er war jetzt der Letzte auf unserer Tour. Wir haben einige gemacht und einer war schöner als der Andere. Bei der Abfahrt auf fast 2200 Meter über Meer, leuchtet plötzlich das gelbe Licht für mein Vorderreifen auf und bat um Überprüfung und gleich darauf die rote Ampel, dass ich zu wenig Luft im Vorderreifen habe. Ich schaltete sofort auf Fahrzeuginfos und sah, dass die Luft dramatisch entweicht. Mir gelang es, auf einen geeigneten Parkplatz zu fahren und hielt meine Tour-Kollegen an, eventuell mir zu helfen. Im Nu hatte ich keine Luft mehr im Reifen. Scheisse und nochmals scheisse. Ich bin jetzt schon mehr als 700000 Kilometer auf Tour und noch nie ist mir das passiert. Bald schon kam auch unser Besenwagen. Die pumpten das Vorderrad wieder auf und suchten verzweifelt nach dem Loch mit Wasser anspritzen. Alle suchten natürlich auf der Lauffläche, was ja logisch wäre. Nach einer Viertelstunde das plötzliche aha. Der Fahrer hörte ein leises Zischen etwa 1,5 Zentimeter oberhalb von der Felge und siehe da, genau das wars. Wie ich das Loch gemachte habe, ist allen ein Rätsel. Mit der gewohnten Methode (Ale, Raspel und Würmchen) konnte ich in 5 Minuten wieder weiterfahren. Phu. War ich froh, dass das so ablief. Auf dem Weg zum nächsten Pass hatte ich die Fahrinfo immer aktiv und mit einem Auge hatte ich immer den Luftdruck im Visier. Aber nada, erhält. Super war mein Gedanke. Als wir auf 4600 Meter über Meer angekommen waren, machten wir wiederum die obligaten Fotos und verliessen den Pass recht schnell wieder. Die Runterfahrt war geprägt von eher schlechten Strassen mit vielen Schlaglöchern, sodass wir die Fahrt vorsichtig und mit Voraussicht fortsetzten. Auf 2600 Meter angekommen, ging es zum nächsten Pass auf 4200 Meter über Meer und dann wieder hinunter auf rund 2100 Meter über Meer. Als wir unten ankamen, standen wir am Fluss Mekong. Ein riesiger Fluss und an dessen Ufern fuhren wir dann die letzten 100 Kilometer bis nach Deqin. Laut Info unseres Guides Tahsin, bauen die Chinesen einen Staudamm und dort, wo wir jetzt fuhren, würde dann alles überschwemmt. Das sei ein riesiges Projekt und viele Dörfer würden umgesiedelt. Die Temperaturen machten heute auch Purzelbäume. Auf dem ersten Pass war es 5 Grad und dann wieder 22 Grad unten usw. Es gipfelte am Ziel mit 37 Grad auf 2100 Meter über Meer. Jetzt sind wir in einem Homestay. Das gehört Tahsis Eltern. Es ist am Hang und recht schön gelegen. Einfach und sauber. Wir sind alle überrascht. Morgen geht es wieder weiter nach Shangri-La. Alles weiter im nächsten Bericht.

Datum: 12.06.2025 Ort: Zogang Km: 301 Land: China
Wiederum ein spannender Tag neigt sich dem Ende zu. Heute Morgen, nach einer sehr kalten Nacht, zog ich auch die langen Unterhosen an, denn wir haben auch heute wieder Passfahrten vor uns. Die dicken Handschuhe habe ich auch bereits bereit gemacht. Heute Nacht habe ich gar nicht gut geschlafen. Die Höhe macht mir einfach zu schaffen. Ich habe geglaubt, dass sich das Legen wird, aber wie es aussieht, muss ich noch einige Tage damit leben. Zum Glück habe ich Tabletten dabei, die die Symptome ein wenig lindern. Vor dem Frühstück habe ich von Björn noch 2 – 3 dl Motorenöl bekommen. Mein Öl ist augelaufen. Durch die viele Schüttlerei hat sich die Flasche an der Innenwand des Koffers aufgerieben und ist ausgelaufen. Man kann sich ja vorstellen, wie der Koffer mit Inhalt dann ausgesehen hat. Einiges konnte ich gerade wegschmeissen. Pünktlich um 8 Uhr sind wir gestartet. Wir haben für die ersten 8 Kilometer genau eine Stunde gebraucht. Zur Stadt hinaus und den Pass hoch und schon standen da auf x Kilometer die Lastwagen und Autos. Wir sind mit unseren Bikes daran vorbei gefahren bis zu Knotenpunkt. Dort haben sich zwei Lastwagenchauffeure gestritten über was auch immer und haben so ein Chaos ausgelöst. Die Polizei ist dann gekommen und hat den Knoten gelöst. Das sei um 1 Uhr nachts losgegangen und von da an konnte niemand mehr fahren. Man stelle sich das vor! Endlich ging es weiter und zwar im Schneckentempo. Die Kupplungen unserer Bikes glühten. 10 Stundkilometer und nicht mehr. Manchmal mussten die Laster auch wieder anhalten, weil sie blockiert wurden von entgegenkommenden Autos. So sind wir viele Kilometer gefahren, bis wir den Stau überstanden hatten. Dann kam Off-Road. Ich schätze, es waren keine 20 Kilometer und die Strasse war richtig gut präpariert. So macht off-Road auch spass. Es ging dann zügig weiter, bis wir wieder angehalten wurden. Sie verlangten von uns, dass wir neben der Strasse im Graben unten mit den Bikes fahren. Ich rümpfte schon die Nase. Hier durch mit den Gräben mit unseren schweren Bikes. Aber alle haben es ohne Sturz geschafft und kamen auch wieder mit Anlauf auf die Strasse hoch. Heute waren wir wiederum auf 4600 Meter und dann ging es wieder unter durch die Schlangenschlucht bis auf 2700 Meter. Dann kam wieder ein Pass, der von den einheimischen der Schlangenpass genannt wird. 72 Serbentinen an einem Stück. Das bin ich bis jetzt noch nie gefahren und ich habe schon viele Strassen gesehen. Es ging Hoch und immer wieder Hoch. Marina hatte noch einen Sturz in einer Kurve, der jedoch gimpflich ablief. Sie sagte, sie hätte zu früh Gas gegeben und so sei das Hinterrad einfach weg. Dann waren wir halt wieder auf 4600 Meter über Meer. Von dort konnte man einige Fotos von den Serbentinen machen und sich mit Trinken verpflegen. Nach dem Pass ging es wieder gemächlich runter, Alles am Fluss entlang bis nach Zogang. Die Strasse war im recht guten Zustand und man konnte recht zügig fahren. Um 17 Uhr sind wir dann in Zogang angekommen und sind unsere Bikes tanken gegangen. Das erste Mal, bekamen wir kein Benzin an der Zapfsäule. In Kannen wurde es uns gebracht und so konnten wir die Bikes wieder auffüllen. Das braucht dann halt einfach Zeit. Ich habe schon viel früher damit gerechnet, aber bis jetzt war immer alles ok an der Zapfsäule. Morgen geht es wieder um 8 Uhr los. Alles weitere im nächsten Bericht.

Datum: 11.06.2025 Ort: Ranwu Km: 353 Land: China
Ein Tag mit leichtem Nachgeschmack geht dem Ende entgegen. Wir sind heute wie angekündigt um 8 Uhr losgedonnert. Erst mal aus der Stadt raus und dann durften wir frei fahren. Zuerst auf den fast 5000 Meter hohen Pass Schlag mich Tod. Dort oben wurde halb Party gefeiert mit Karaoke. Nach einem kurzen Stopp fuhren wir wieder runter auf 2300 Meter über Meer. Endlich wieder einmal eine normale Höhe. Dann ging alles an einem Fluss entlang bis zu einer Gabelung und von da an ging es nur noch nach oben. Der Verkehr war recht viel, aber man konnte recht gut überholen. Unterwegs gabs dann noch eine kleine Kaffeepause und etwa 50 Kilometer später dann einen Stopp zum Lunch. Spaghetti oder wie die Chinesen sagen Nudeln mit etwas Gemüse und etwas Fleisch dazu. Mit den Stäbchen bin ich immer noch auf Kriegsfuss. Ich habe manchmal das Gefühl, ich würde am vollen Teller verhungern. Ich krieg das einfach nicht auf die Reihe, und das Geschlürfe mag ich so oder so nicht. Nun, heute hatte ich die geklaute Gabel nicht dabei und musste mit den verdammten Stäbchen halt die Nudeln reinbeigen. Bai halbleerem Teller hatte ich dann genug. Leider kam dann die Nachricht, dass Gundi ein Unglück zugestossen sei. Sie ist mit voller Wucht in ein Schlagloch hineingefahren und bekam so einen Schlag in den Rücken, dass sie weder gehen konnte, geschweige dann fahren. Sie wurde dann mit dem Krankenauto abgeholt und heute Abend haben wir die Nachricht erhalten, dass sie zwei Wirbel gestaucht hat und den Nerv dabei eingeklemmt hat. Sie wird jetzt mit Ihrem Mann wieder zurück nach Lhasa transportiert und dann mit dem Flugzeug nach Deutschland gebracht. Wie das genau abläuft entzieht sich meiner Kenntnis. Es ist wirklich schade um die zwei und das 4 Tage vor Tour-Schluss. Nach dem Mittagessen mussten wir dann auch noch eine Zwangspause einlegen. Die Strasse wurde einfach 40 Minuten fürs Militär gesperrt. Man durfte weder fotografieren noch Filmen. Zum Glück durften alle Bikers ganz nach vorne fahren, sodass wir dann wirklich frei Bahn nach der Öffnung gehabt haben. Jetzt sind wir wieder auf 3960 Meter über Meer an einem See. Mein Zimmer ist sehr spektakulär, direkt am Wasser und man hat eine grandiose Aussicht. Lieber wäre mir, wenn wir 1000 Meter Tiefer wären, denn ich habe zeitweise recht Mühe mit der Höhe. Ich hoffe, ich kann einigermassen schlafen. Morgen hätten wir wieder ein Strasse «under Constraction». Das heisst, dass wieder Off-Road angesagt ist. Es seien aber nur 35 Kilometer, hat der Tour Guide gesagt. Aber er hat schon einiges gesagt… Ich rechne mit 35 chinesischen Kilometern, die sich leicht verdoppeln können. 7.30 Uhr ist Frühstück und um 8 Uhr Abfahrt. Das ist sportlich und heisst, bereits abfahrtbereit sein wenn es zum Frühstück geht. Alles weiter dann morgen und ich hoffe, dass nicht noch mehr Unfälle passieren.

Datum: 10.06.2025 Ort: Nyingtri Km: 423 Land: China
Heute wie gehabt. 7 Uhr Frühstück und 8 Uhr war dann Abfahrt. Die Vier, die uns heute verlassen, sind extra aufgestanden und haben uns alle nochmals verabschiedet. Das waren wirklich sehr nette Kerle. Gestern habe ich noch vergessen, dass ich noch zum Coiffeur gegangen bin. Die schnippelte an meinen Haaren herum, als wenn es kein Morgen mehr gäbe. Ich glaube die hatte länger zum Suchen als zum Schneiden. Für 4 Franken war ich dann schon wieder ganz passabel unterwegs. Heute gings bei allerschönstem Wetter wieder auf  einen 5000 Pass hoch. Ich habe extra noch lange Unterhosen montiert und den dicken Pulli. Doch Pustekuchen, dort war es an der Sonne richtig warm. Als wir dann wieder auf 3800 Meter waren, zog ich bei einem Halt die leichten Sommerhandschuhe an und den Pulli schickte ich auch in die Wüste. Es hatte bereits 28 Grad. Insgesamt war es eine sehr schöne Fahrt. Alles in einem Tal am Fluss entlang. Bevor wir aber auf den Pass fuhren, fuhren wir noch in ein Ganden Kloster. Dort hatten wir eine Führung. Ich klinkte mich aus, denn ich habe jetzt die Nase voll von Klöstern und dem Palast des Dalei Lama. Es hatte auch wieder viele Treppen und wir waren auf 4260 Meter über Meer. Ich setzte mich in die Sonne und genoss die schöne Aussicht. Das Ganze ging eine gute halbe Stunde und wir fuhren darauf wieder den Berg hinunter und setzten unsere Fahrt fort. Irgendwo im Nirgndwo gabs dann noch einen kleinen Lunch. Dazu wurde Tee mit Yaks-Milch gereicht. Naja, es war recht, aber Luftsprünge würde ich keine machen. Wir sind jetzt auf 300 Meter über Meer. Ich hoffe, dass ich diese Nacht besser schlafen werde. Die letzte Nacht in Lhasa war wirklich eine kleine Katastrophe. Lhasa lag auf 3680 Meter über Meer. Das ist schon einiges. Ich lass mich überraschen. Um 19 Uhr geht’s zu Abendessen und Morgen sei das gleiche Ritual. 7 Uhr Frühstück und Abfahrt um 8 Uhr. Alles weitere im nächsten Bericht.


Datum: 09.06.2025 Ort: Lhasa Km: 0 Land: China
Es gibt auch heute nicht sehr viel zu schreiben. Aber ein Highlight hatten wir dennoch. Wir haben den Palast des Dalei Lama besichtigt. Mensch, war das ein Krampf. Bei vollem Sonnenschein mussten wir 700 Treppentritte hochsteigen. Ich kam ganz schön aus der Puste. Dazu kam, dass Lhasa auf 3600 Meter über Meer liegt und der Palast noch 200 Meter höher liegt. Wir durften den Palast nur von aussen fotografieren. Innen war absolutes Fotoverbot, an das wir uns natürlich auch gehalten haben. Es war recht interessant. Sowas macht man einmal und dann halt nie wieder. Die ganze Truppe keuchte die Treppen hoch und die waren teils halb Leitermässig und steil. Endlich als ich oben war, dachte ich, dass jetzt nur noch die Himmelsleiter kommen kann und dort will ich bei Gott gar nicht hin. Nach der Besichtigung gings dann wieder runter. Mani und ich waren beieinander und wir suchten uns den Weg wieder zurück ins Hotel.  Nach einiger Zeit merkten wir, dass wir auf der falschen Seite sind und mussten darum einen einstündigen Marsch auf uns nehmen. Überall war Polizei und Kontrollen dazu. Mani versuchte einmal eine Diskussion mit den Beamten und liess nicht locker. Ich habe mich den Weisungen ergeben und habe das gemacht, was verlangt wurde und Mani war immer noch am Diskutieren. Ich setzte mich auf eine Bank und wartete bis auch Mani nach einer halben Stunde endlich auch kam. Nun Mani, was hat die Diskutiererei den gebracht? Leider nichts, war die Antwort. Siehste….. Nun, wir mussten sicher noch eine halbe Stunde laufen, bis wir im Hotel angekommen sind. Anschliessend gings ins Namaste zum Znacht. Wiederum war alles zu unserer besten Zufriedenheit.  Wir haben uns beim Kellner mit einem fetten Trinkgeld verabschiedet und ihm gesagt, dass wir heute das letzte Mal gekommen seinen und haben uns nochmals herzlich bedankt. Er hat uns immer sehr gut beraten und war einfach ein sehr netter Mensch und Sympatisch obendrein. Morgen geht es endlich wieder los. 8 Uhr ist Abfahrt und das Frühstück ab 7 Uhr. Alles weiter im morgigen Bericht.

Datum: 08.06.2025 Ort: Lhasa Km: 0 Land: China
Heute gibt es nicht viel zu schreiben. Chillen war angesagt und eine Besichtigung des Lhasa-Klosters, welches unweit von unserem Hotel entfernt steht. Das Wetter war sehr schön und die Temperaturen sehr angenehm. Nach dem Besuch des Klosters machten wir noch ein en Kaffeehalt mit Kuchen. Es hat hier sehr viele Touristen. Europäische Touristen sieht man ganz wenige. Umgekehrt ist man hier als Ausländer ersichtlich und die Leute schauen einen an. Sie sind aber alle immer sehr freundlich. Morgen besuchen wir den Palast von Lhasa. Wir müssen dort 700 Treppen steigen. Das wird ja noch lustig. Mal schauen und mehr dann morgen darüber.
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