Finnland
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Berichte
Datum: 13.08.2017 Kilometer: 387 Ort: Helsinki/Finnland
Nach dem Frühstück mit den Indern hiess es langsam von ihnen Abschied zu nehmen. Auch hiess es, von St. Petersburg, einer wunderschönen Stadt, mich ebenfalls zu verabschieden. Das Verlassen der Stadt viel mir nicht schwer, denn es regnete in Strömen. Als ich meinen Regenanzug montiert hatte verabschiedeten wir uns. Zugegeben, es war sehr emotional. DJ und Debu standen das Wasser in den Augen und ich hatte zum Glück bereits den Helm auf. Die Beiden waren mir wirklich ans Herz gewachsen. Gestern haben wir noch ein bisschen Abschied gefeiert. Es waren ein paar Bierchen und am Schluss noch ein, nein, es waren zwei, Wodka getrunken. So konnten wir sicher sein, dass alle gut schlafen werden. Die Fahrt dauerte etwa zwei Stunden bis an die Finnische Grenze. Etwa 20 Kilometer vor der Grenze tankte ich nochmals voll und konnte mich auch vom Regenanzug befreien, denn die Strassen wurden trocken und die dunklen Regenwolken glaubte ich hinter mir zu haben. Als ich dann zum Border kam, war da eine riesen Kolonne. Wie ich gestern prophezeit habe, dauerte das Auschecken bei den Russen gut zwei Stunden. Die meiste Zeit verbrachte ich mit Warten bis die Kolonne abgearbeitet war. Die Einreise nach Finnland war dann nur noch eine Formsache von knapp 5 Minuten. Auf der ganzen Russland-Reise musste ich in jedem Hotel eine Registri verlangen. Das ist eine Bestätigung, dass ich dort war. Der Russische Zollbeamte hat diese nicht mal angeschaut, das ist schon frustrierend. Nun bin ich wieder in Europa und das freut mich sehr! Die Fahrt von St. Petersburg war eine richtiggehende Waldfahrt und die ging auch nach der Finnischen Grenze im gleichen Takt weiter. Allerdings als ich den Border geschafft hatte, war fast eitler Sonnenschein. Die paar Wolkenfelder störten nicht im Geringsten und die Temperaturen waren bei 22 Grad auch sehr angenehm. Ich musste auch feststellen, dass die 200 Kilometer bis nach Helsinki wie in Russland einfach flach waren. Wald und nochmals Wald. Gegen 17.30 Uhr bin ich dann in Helsinki angekommen und nach dem Navi direkt zum Radisson, mitten in der Stadt gefahren. Ich stieg vom Bike und begab mich an die Rezeption. Dort sagte ich, dass ich ein Zimmer reserviert habe und gerne einchecken möchte. Das nette Fräulein sagte mir dann, dass sie keine Reservation hätte und ob ich eine Bestätigung hätte. Ich sagte ja und nahm mein Natel aus der Brusttasche und zeigte Ihr die Bestätigung. Das Fräulein lächelte und sagte, dass es zwei Radisson gibt in Helsinki und ich natürlich im falschen sei. Also machte ich kehrt, gab die andere Adresse ein und fuhr dann zum richtigen Hotel. Nun werde ich sicher vier Tage hier bleiben. Am 15. August kommt dann Melanie dazu. Dann können wir auch noch zusammen, die Hauptstadt Finnlands erkunden. Morgen werde ich sicher bereits Helsinki in Augenschein nehmen. Auch steht Wäsche waschen auf dem Programm. Dann muss ich alles umräumen und mich auch von einigen Sachen trennen, damit auch Melanies Kleider Platz haben werden. Es ist jetzt 19 Uhr und als ich vorhin zu Fenster hinaus geschaut habe, sah ich, dass es jetzt auch hier regnet und merklich kühler geworden ist. Morgen hat er schönes Wetter angesagt und ich freue mich auf einen gemütlichen und spannenden Tag.
Datum: 14.08.2017 Kilometer: 0 Ort: Helsinki/Finnland
Nach einem gemütlichen und guten Frühstück konnte es heute losgehen mit der Stadtbesichtigung. Gestern Abend habe ich noch Velos im Innenhof gesehen und habe gedacht, wenn die für Gäste sind, werde ich mir ein Velo schnappen und die Stadt mit dem Stahlesel besichtigen. Wie vermutet bekam ich dann ein Velo vom Hotel welches eher einem alten Walross gleichkam, als einem vernünftigen Velo. Der Sattel hing nach hinten und bewegte sich dauernd, sodass ich wieder zum Hotel zurückfuhr und nach dem anderen Velo fragte. Es hatte nämlich zwei davon. Das war dann erheblich besser und so konnte es dann losgehen. Erst mal ans Meer hinunter an den Fährhafen. Ich habe schon lange kein Meer mehr gesehen. Nach dem kaspischen Meer bei Iran war nichts mehr mit grossen Wassern. Ab dann regierte die Wüste. Am Hafen sah ich dann die grossen Fähren einfahren. Ich vermute, dass die Eine oder Andere aus Tallinn daher kam. Bei dieser Gelegenheit ging ich auch schon ins Terminal hinein und bestellte am Ticket-Schalter bereits die Fähre für den 17. August um 11.30 Uhr. Ein Bike und zwei Erwachsene. Eine Zeit lang fuhr ich dann immer auf dem Veloweg alles am Meer entlang. Ich machte Kilometer um Kilometer. Es hat sehr schöne Buchten, die zum Teil bis in die Stadt hineinreichen. Dann gings in die Innen-Stadt ins Zentrum. Auch alles auf gut ausgebauten Velowegen. Es hat sogar an den Kreuzungen extra Ampeln für die Velos und die Velofahrer halten sich auch daran. Da gibt es keine Kamikaze-Fahrer, die meinen, dass bei Rot die Velofahrer trotzdem fahren dürfen. Sehr diszipliniert geht das vonstatten. Irgendwann war ich dann beim Bahnhof-Gebäude. Sehr imposant und bodenständig kommt es daher. Auch dort ging ich hinein um mich zu informieren, wann die Züge Morgen an den Flughafen fahren. Die Tickets muss man an Automaten heraus lassen. Nebenan stand ein Info-Mann, der half bei allen, die mit der Ticketausgabe nicht zurechtkamen. Als ich dann an der Reihe war, fragte ich Ihn natürlich, ob er mir helfen könnte und fragte Ihn für ein Billet an den Flughafen für Morgen. Die Antwort war, dass Morgen keine Züge fahren werden, denn es wird gestreikt. Als Ersatz fahren Busse und die Zug-Tickets seien auch für die Busse gültig und das Ticket könne ich direkt am Kiosk für 5 Euro nebenan lösen. Gesagt getan. Im Kiosk bekam ich dann ein Kärtchen. Dort sollen die Daten drauf sein damit ich Morgen an den Flughafen fahren kann. Auch das ist bereits erledigt. Zwischendurch habe ich in der Innenstadt auch in einem der zahlreichen Kaffees einen Cappuccino getrunken. In den Parks spielen immer wieder Musikanten auf. Der Eine an der Geige, der andere mit der Handorgel und wieder andere mit einem Xylophon. Es war recht unterhaltsam. Insgesamt kommt mir die Stadt recht interessant vor und vor allem ist eines, nämlich sehr schönes und angenehmes Wetter. An die Preise muss ich mich auch erst Mal wieder gewöhnen. Der Benzin-Preis ist geradezu explodiert. In den vorigen Ländern habe ich immer so zwischen 30 – 60 Cent bezahlt. Jetzt bin ich hier bei 1.50 Euro. Auch die Restaurant-Preis sind recht happig und mindestens so wie in der Schweiz. Gestern Abend habe ich noch ein grosses Bier (5dl) im Offen-Ausschank bestellt und zwar Lokal-Bier und nichts Importiertes. Ganze 8.50 Euro hat mich der Spass gekostet. Gut war es trotzdem! Dafür kommt mir das Zugs-Ticket recht günstig vor, denn der Flughafen ist ein rechtes Stück von Helsinki entfernt. Für 5 Euro komme ich kaum vom Weissbad bis nach Gais. Wahrscheinlich müsste ich in Meistersrüte aussteigen. Auch das Ticket für die mindestens 2-Stündige Überfahrt nach Tallin für 2 Personen plus ein Bike für 48 Euro ist sehr, sehr günstig. Um 16 Uhr bin ich dann wieder ins Hotel zurückgekommen. Etwas auf der „Schnurre“ und mein A….. tat mir weh. Die Stadt mit dem Velo zu besichtigen war wirklich eine spontane und gute Idee, was ich hier immer wieder machen würde. Morgen kommt Melanie. Um 14.30 Uhr soll der Flieger ankommen. Ich freue mich riesig. Mehr davon dann Morgen.
Datum: 15.08.2017 Kilometer: 0 Ort: Helsinki/Finnland
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Melanies Ankunft. Erst Mal Frühstücken und dann gings ans Umpacken. In der grossen runden Tasche befanden sich immer noch mein Zelt und mein Schlafsack. Diese lasse ich hier, damit ich auch für Melanies Sachen Platz habe. Im Laufe des Morgens bin ich dann Richtung Innenstadt an den Bahnhof gelaufen. Dort habe ich noch ein Kaffee getrunken und bin dann in das Bahnhofsgebäude hinein um mich zu informieren, wo die Busse abfahren und welchen Bus ich nehmen muss. Am Info-Schalter gaben sie mir dann die Gate-Nummer und die Busnummer auf die ich achten soll. Dieser fährt direkt an den Flughafen. Ich habe mir eigentlich ausgerechnet, dass ich mich so um 13 Uhr auf die halbstündige Fahrt an den Airport mache und dann dort noch etwas kleines Esse. Die Esserei ging leider glatt in die Hosen. Erst Mal musste ich drei Busse abwarten, bis der Killer auch einsteigen konnte und zu guter Letzt gab es mitten auf einer Kreuzung einen riesen „Chlapf“ unter meinen Füssen und der Bus stand bockstill und nichts ging mehr. Der Busfahrer bat uns vorsichtig auszusteigen und an die nächste Bushaltestelle, welche etwa 150 Meter entfernt war zu laufen und dort zu warten. Einige Fahrgäste brachen halb in Panik aus, denn die mussten Ihre Flieger erwischen und niemand wusste, wie es jetzt weitergeht. Es war inzwischen bereits 14 Uhr und Melanie landete um 14.35 Uhr. Nach einer guten Viertelstunde kam dann ein Ersatzbus, welcher uns alle wohlbehalten an den Flughafen brachte. Es war just 14.30 Uhr als wir dort ankamen. Kurze Zeit später war auf der Anzeige-Tafel zu lesen, dass der Flugi gelandet sei. Nun war nur noch Warten angesagt bis sie Ihr Gepäck in Empfang nehmen konnte und dann kam SIE, lächelnd durch den Durchgang. Ich und sie haben uns richtig gefreut uns wieder einmal in Natura zu sehen. Skype ist ja gut, aber eben!! Mit dem Taxi ging es dann zurück ins Hotel. Melanie hatte meine Lindor-Kugeln nicht vergessen! Drei mussten gleich dran glauben. Anschliessend haben wir noch einen kleinen Spaziergang ans Meer hinunter gemacht und sind jetzt wieder im Hotel. Nach dem Bericht schreiben werden wir dann noch ein bisschen Richtung Zentrum laufen. Es hat auf diesem Weg recht viele Restaurants. Das Wetter ist wirklich schön und angenehm warm so um 22 Grad. Einfach herrlich. Morgen werden wir zusammen nochmals eine kleine Stadtbesichtigung machen und uns vorbereiten für die Überfahrt nach Tallinn, welche dann am darauffolgenden Tag stattfindet. Mehr darüber dann Morgen.
Datum: 16.08.2017 Kilometer: 0 Ort: Helsinki/Finnland
Heute Nacht, wiedermit den gewohnten „Nebengeräuschen“, war Himmlisch. Melanie war todmüde von der Reise. Wir gingen noch ins Thai-Restaurant gleich nebenan unseres Hotels. Das Essen war sehr gut. Am Morgen sind wir dann nach dem Frühstück noch in ein Laundry gelaufen um meine Wäsche zu waschen. Im Hotel war dies sehr teuer. Dann kaufe ich vorher alle T-Shirt neu. Dies hat natürlich 50 Minuten gedauert und in der Zwischenzeit sind wir dann nochmals zur Reederei Vikinlane gelaufen, damit sie unser Fähren-Ticket noch anpassen, denn ich habe festgestellt nach der Durchsicht meines Tickets, dass sie anstatt ein Motobike ein Velo berechnet haben. Nach der Nachzahlung von 12 Euro war dann das auch erledigt. Anschliessend wieder zurück in die Laundry und die Wäsche von der Waschmaschine in den Tumbler wechseln. Auch das verursachte wieder eine 30 Minütige Warte-Zeit. Die füllten wir auf mit einer Kaffeepause. Nach der kurzen Warte-Zeit konnte ich dann meine frischgewaschene Wäsche wieder in Empfang nehmen und liefen wieder zurück ins Hotel. Jetzt war Besichtigung angesagt. Am liebsten würden wir das wiederum mit dem Velo machen. Im Hotel hatte es leider keine mehr gehabt. So machten wir uns auf den Weg in die Stadt und versuchten, uns irgendwie für die Stadtvelos auf dem Internet zu registrieren. Diesen Versuch mussten wir leider mit unverrichteter Dinge abbrechen. Die Registration schlug jedes Mal fehl. Den Grund wissen wir bis jetzt nicht. Nun machten wir halt die Besichtigung zu Fuss. Mensch sind wir gelaufen. Als wir am Hafen ankamen, machte Melanie den Vorschlag, dass wir eine 1 ½ Stündige Besichtigungsfahrt machen. Gesagt getan und ein Ticket gekauft. Obwohl das Wetter heute nicht unbedingt gut war, war die Sicht auf die Stadt aus einer ganz anderen Perspektive richtig schön. Nach der Hafenrundfahrt machten wir uns wieder auf ins Hotel und genossen unser Stündiges „Ligeli“ in vollen Zügen. Im 17 Uhr gibt es immer im Hotel Kaffee und Kuchen wo jeder nehmen kann so viel er will. Ich nahm noch meinen Laptop mit in die Lobby um die geschossenen Fotos auf den Laptop zu laden und mich an den Bericht heran zu machen. In der Zwischenzeit hat sich Melanie noch über Tallinn informiert, damit wir Morgen noch die wichtigsten Punkte anlaufen können. Melanie hatte gestern Abend auch noch die Premiere dass sie unser Hotel in Tallinn übers Smartphone gebucht hat. Dass gibt Routine mit dem Umgang der neuen Reservationssysteme. Es hat alles wunderbar geklappt. Morgen müssen wir eine Stunde vor dem Auslaufen um 11.30 Uhr am Gate bei der Vikinlane sein. Dann haben wir eine gut zweistündige Überfahrt und dann nur noch die Fahrt bis zum Hotel. Das ist ganz gut so. So können wir die Packerei ausprobieren und sind dann bereit am darauffolgenden Tag eingespielt nach Riga zu brausen. Mehr dann Morgen darüber.