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Iran

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Berichte

Datum: 01.05.2017           Kilometer: 201                        Ort: Bandar Anzali / Iran

Heute Stand Iran auf dem Plan aber noch etwas von Gestern Abend. Da das Wifi nur in der Lobby funktionierte, hielt ich mich am Abend auch dort mehrheitlich auf. Erstens um mein Bericht abzuschicken und mich für heute vorzubereiten. Plötzlich sprach mich ein jüngeres Pärchen auf Schweizerdeutsch an mit „Bist du der Töfffahrer?“ Ich bejahte und fragte wieso sie mir das ansehen. Sie hätten den Töff draussen gesehen und den Rezeptionist gefragt wer das sei. Dieser sei jetzt zu Ihnen gekommen und hätte auf mich gezeigt. Sie stellten sich vor und sagten, dass sie aus dem Urner Land kämen. Sie seien bereits 5 Monate mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs und wollen so auch die Seidenstrasse machen. Sie erzählten auch, dass auch sie morgen den Border zum Iran machen werden. Wir unterhielten uns sehr nett und es wurde ein interessanter Abend. Natürlich erzählte ich auch noch ein bisschen von mir und meinen Plänen. Heute Morgen haben wir dann noch zusammen gefrühstückt und verabschiedeten uns. Sie fuhren mit einem Taxi an die Iranische Grenze. Ich packte mein Motorrad und fuhr ebenfalls los. Am Aserbaidschanischen Zoll musste ich wie immer mein Pass  und mein Fahrzeugausweis vorzeigen. Sie knöpften mir noch 4 Manat ab und dann konnte ich weiterfahren zum Iranischen Zoll. Dort angekommen stürmten bereits 4 Grenzhelfer auf mich zu und jeder wollte der bessere sein. Zuerst fragte ich mal was das kosten würde. Sie sagten 40 US Dollar. Da ich weder Schrift noch die Sprache nur ansatzweise verstehe, habe ich eingewilligt und ich bin im Nachhinein froh darüber. Er verlangte von mir mein Carnet de Passage, Pass und mein Fahrzeugausweis und erledigte für mich die Einreise und die Versicherung. Erstmals musste ich auch am Iran-Zoll mein Motorrad auspacken und alles zeigen. Sie waren aber alle sehr freundlich und korrekt. Die gerechneten 2 Stunden wurden es aber allemal bis ich durch war. Am Schluss sagte der Zöllner noch „Wellcome im Iran“. Kaum über der Grenze habe ich dann noch meine beiden Grenzhelfer ausbezahlt und bei Ihnen auch gleich noch Geld gewechselt. Hier ist es Rial. Ein Euro sind etwa 35000 Rial. Anschliessend bin ich dann losgedüst Richtung Bandar Anzali, welches etwa 150 Kilometer weit entfernt war. Dort habe ich das Hotel Dolphin, welches ich gestern im Internet fand, eingegeben und bin Schnur stracks vor das Hotel gefahren. Das Hotel, na ja, ist nicht das Gelbe vom Ei aber es scheint hier eines der Besseren zu sein. Nach dem Zimmerbezug habe ich mir noch den anliegenden Strand vorgeknüpft. Strand, na ja, auch hier würde ich höchstens einen Stern geben. Er ist schmutzig und die Iraner fahren mit den Autos direkt an den Strand. Es hat auch sehr viel Unrat herumliegen. Auf alle Fälle würde ich hier nicht in den Sand liegen, geschweige den baden. Zur Fahrt und dem Wetter kann ich so viel sagen, dass es heute den ganzen Tag neblig war und zwischen 16 und 23 Grad warm. Die Strassen sind auf den Hauptverkehrsachsen recht gut. Die Nebenstrassen sind alle Offfroad. Die Schilder sind meistens nur in Iranisch angeschrieben. Auch die Zahlen! Am Anfang habe ich mich einfach an den Verkehr angepasst. Nach ein paar Kilometer konnte ich dann mal eine Tafel mit einer Geschwindigkeitsanzeige erspähen, welche ich lesen konnte. Innerorts ist meistens 50 und auf den Achsen 95 angesagt. Daran halte ich mich auch. Zum Glück habe ich im Internet noch eine gute GPS-Datei gefunden. Das Navi funktioniert einigermassen gut. Ich bin sehr froh darüber. Die Landschaft ist sehr üppig grün. Überall wird Reis angebaut. Es hat sehr viele Reisfelder, die mit einem ausgeklügelten System bewässert werden. Mein Motorrad muss hier eine grosse Attraktion sein und meine Fahrzeugnummer muss ebenfalls sehr grosse Aufmerksamkeit nach sich ziehen. Ständig zucke ich beim Fahren zusammen, wenn nebenan ein Lastwagen, Auto und kleiner Töff hupt. Wenn ich anhalte, habe ich innert Sekunden eine Traube von Männern um mich herum, welche mich fragen wo, wie was. Frauen sehe ich nur mit einem Kopftuch, welche meistens teilnahmslos daneben stehen. Meistens kann einer aus der Gruppe einige Brocken englisch. Dieser muss dann für alle übersetzen und ich beantworte die Fragen dann gerne. Am Schluss reicht mir noch jeder die Hand und sie wünschen mir weiterhin gute Reise. Bis jetzt bin ich über die Freundlichkeit sehr überrascht und fühle mich absolut sicher. Morgen weiss ich noch nicht wie ich weiter fahre. Vielleicht bleibe ich auch noch einen Tag und schmiede einen Plan, wie ich weiterfahre. Das entscheidet sich heute Abend oder dann Morgen.

Datum: 02.05.2017                Kilometer: 307                Ort: Nur / Iran

Heute bin ich nur etwa 300 Kilometer weit gekommen. Am Morgen bin ich gegen halb neun los Richtung Nur. Das ist eine Stadt wiederum am Kaspischen Meer. Dort fand ich gestern das Hotel Narenjestan. Es ist ein grosses Hotel mit den entsprechenden Preisen, - welche ich nicht als angemessen empfinde!!! Aber ich habe keine Wahl. Die Hotels sind sehr dünn gesät hier. Die Fahrt war unspektakulär. Sogenannte Schnellstrassen führen in Dörfer oder Städte und dann muss man sich einfach hindurchzwängen. Sie haben während der Fahrt nicht 100 Mal gehupt. Nein, es war 1000 Mal. Zugegeben, es ist ein wenig übertrieben, aber es waren sehr, sehr viele Male. Sie versuchten sogar mit heruntergelassenen Scheiben mit mir ins Gespräch zu kommen. Sie wollten einige Male mit mir etwas Trinken oder einfach einen Smalltalk abhalten. An den Tankstellen bilden sich beängstigend viele Menschen um mich herum. Alle wollen etwas von mir wissen – und ich verstehe sie nicht, oder sie wollten ein Selfie mit mir und dem Töff oder wollten sich auf den Töff setzen und, und, und. Einmal habe ich dann angehalten weil er hartnäckig an mir geblieben ist und immer wieder Zeichen gab, dass er mit mir etwas Trinken möchte. Nun ich hielt dann an und sofort war ein Traube Iraner um mich herum. Alle wollten etwas mich Fragen und keiner konnte englisch. Nach ein paar Minuten kam noch einer dazu, welcher einige Brocken englisch konnte und der versuchte dann zu übersetzen. Flugs darauf kam auch noch ein Iranischer Kaffee zum Töff. Ein wirklich guter Espresso. Ich habe noch kein so guter Kaffee im Iran bekommen. So wird es schwierig vorwärts zu kommen! Die Gastfreundschaft der Iraner ist, so wie ich es erfahren habe aussergewöhnlich. Noch eine kleine Episode muss ich noch loswerden. Als ich wieder einmal durch eine Stadt fuhr, sah ich ein Wohnmobil. Es ist eher ein Lastwagen mit einem Wohnmobil-Aufsatz. Das sind sicher auch Touris. Als ich dem Gefährt aufschloss, sah ich, dass das Holländer sind. Eine ausländische Nummer habe ich bis jetzt, ausser die meine noch nicht gesehen. Ich fuhr an Ihnen vorbei und hupte kurz. Sie gaben mir sofort Zeichen, dass ich an den Strassenrand hinausfahren soll, was ich natürlich machte. Es ist ein Pärchen aus Holland, dass schon längere Zeit mit Ihrem Riesengefährt unterwegs ist. Sie sind auch über Georgien gekommen. Sie fliegt in ein paar Tagen wieder zurück nach Holland und er fährt alleine weiter, er ist pensioniert. In einigen Wochen treffen sie sich dann irgendwo wieder. Es war eine wirklich nette, aber kurze Begegnung. Mit dem Benzin habe ich auch Probleme. Ich bin an einige Tankstellen gefahren und keine hat Superbenzin gehabt. Ich war schon längst auf Reserve und musste Tanken! Ich hätte laut Anzeige noch höchstens 20 Kilometer weit fahren können und dann wäre Schluss gewesen. Ich habe mich dann entschlossen, - Zuletzt frisst der Teufel Fliegen -, Normalbenzin zu tanken. Der Töff läuft schon, aber beim Beschleunigen gibt der Motor komische Geräusche ab. Ich habe jetzt versucht ganz vorsichtig zu beschleunigen, dann bleiben die Geräusche weg. Ich hoffe, dass ich das nächste Mal besseres Benzin bekomme.

Datum: 03.05.2017                                  Kilometer: 551                       Ort: Bojnourd / Iran

Heut bin ich erst so um 9.30 Uhr abgefahren. Gefrühstückt habe ich mit Nestle Nescafe, ein Stück Brot von gestern und einem Stück Butter. Das musste reichen. Zuallererst ging es wieder mit kurzen Schnellstrassen und dann eben die Dörfer und auch Städte. Ich kam einfach nicht vom Fleck. Ich habe heute eine 500 Kilometer-Tour vor und machte mir sorgen, dass wenn das so weitergeht, ich nicht ankommen werde. Endlich, nach gut 300 Kilometer ging es einen Hügel hoch und dann wieder runter und die Dörfer wurden tatsächlich weniger. Die Strasse schlängelte sich auf Schnell- und auf Normalstrassen immer höher hoch. Alles ist Fett Grün und zum Fahren war es mal wieder richtig schön. Das habe ich seit Tagen nicht mehr gehabt. Meine Stimmung kam auch wieder ein wenig in Schwung. Mein Motorrad ist hier schon eine Attraktion. Das Gehupe war auch heute mein ständiger Begleiter. Ich weiss nicht auf wie vielen Fotos ich heute gelandet bin. Sie machen sogar Videos aus den Autos. Ich habe mir nun angewöhnt, dass wenn ich anhalte immer einen Platz aussuche, welcher ein wenig von den Leuten weg ist. Das gelingt mir aber nur bedingt. Die Autos halten einfach an und die Leute steigen aus und dann ist die Pause im Eimer. Alle wollen Fötelis und Videos machen. Einmal muss ich den halten und einmal den anderen. Sie sind alle und wirklich alle sehr nett, aber mir wird dies manchmal fast zu viel und ist mir sogar peinlich. Doch was soll ich machen? Ich kann mich ja nicht in Luft auflösen. Als ich den Berg hinauffuhr war wirklich alles schön grün und es hatte recht viele Bäume. Wald würde ich dem zwar nicht sagen aber dennoch fast wie bei uns. Als ich das Pässlein auf 1500 Meter über Meer erreicht hatte war das Grün einfach weg. Jetzt war Wüste angesagt. Es kam mir wieder vor wie in Atacama. Zwischendurch hatte es wieder recht grüne Streifen, wo ein wenig Gras aus dem Sand herauswuchs und dann war dann einfach wieder nur noch Sand. Die letzten 200 Kilometer konnte ich so richtig zügig, mit meistens 100 Sachen drauf abfahren. So kam ich dann in Bojnourd um ca. 18.30 Uhr an. Die Hotelsuche war einfach. Gestern habe ich mir noch eines ausgesucht im Internet (es hat nur zwei) um ja nicht noch unnötig Zeit in die Suche investieren zu müssen. Jetzt bin ich im Hotel Negin. Also ja das Hotel. Es hat eine Stehscheisse und das Badezimmer als solches ist zugleich auch die Dusche. Es hat kein störender Vorhang etc. Ich habe mich entschieden, trotz fehlendem Duschvorhang einen Ruhetag einzulegen, denn ich fühle mich auf den „Stümpen“. Morgen habe ich dann sicher Zeit die Stadt zu besichtigen. Das Internet hier wird total überwacht. Ich kann kein Blick, Bild, Youtube, Facebook etc. benutzen, bzw. lesen. Das soll auch in den nächsten Ländern so sein. Ich fühle mich im Moment sehr eingeschränkt. Skype wird einfach abgeschaltet wenn man Online ist. Ich freue mich morgen auf den freien Tag. Mein Arsch übrigens auch!

Datum: 04.05.2017                          Kilometer: 0                       Ort: Bojnourd / Iran

Heute habe ich bis 9 Uhr geschlafen. Gestern Abend konnte ich erstmals wieder Skype benutzen. Etwa um 21 Uhr mit meiner Tochter Pascale. Dieses Gespräch war noch sehr holperig. Anschliessend konnte ich um 24 Uhr mit Melanie skypen und die Leitung war stabil. Natürlich freute ich mich anschliessend über den Anruf der Töfflibueben aus Korsika. Die lassen es sich gut ergehen. Sie haben ein wunderbares Nachtessen mit den dazugehörigen Flüssigkeiten zu sich genommen. Peter hat für mich noch ein Bier getrunken. Prost alle zusammen. Ich muss mich im alkoholfreien Staat Iran mit Wasser, Trockenreis und meist einer wirklich nicht guten Fleischspeise abgeben. Doch ich muss nun mal Essen, damit ich bei Kräften bleibe. Mein Magen hat sich auch schon mit Dünnpfiff gemeldet. Angesichts dessen, dass ich nur eine Stehscheisse habe geht dieses Geschäft recht schnell ab. Ich kann einfach nicht mehr minutenlang in der Skihocke bleiben, denn dazu fehlt mit die Kondition. Nach dem Frühstück, das ebenfalls karg mit Fladenbrot, Butter und Tee ablief, machte ich mich auf die Socken Richtung Innenstadt. Ich versuchte dort irgendwo ein Kaffee zu ergattern, was mir schlussendlich nicht gelang. Es hat keine Strassenkaffees, was ich mir erhofft habe, sondern man kann nur jeweils in Restaurants rein. Von aussen sieht man kaum, dass es ein Restaurant ist. Aussen sind alle Geschäfte in für mich unverständlichen Hieroglyphen angeschrieben. Irgendwo habe ich dann etwas gesehen dass Pizza hiess. Nun ja, eine Pizza wäre nicht schlecht waren so meine Gedanken und durst habe ich auch. Ich bin dann rein und die Bestellung ging dann mit Händen und Füssen von statten. Schlussendlich habe ich dann mein Käsekuchen und eine Cola bekommen. Der Käsekuchen war scheisse und ich habe nur die Hälfte gegessen. Anschliessend bin ich wieder zurück ins Hotel. Inzwischen war es bald 15 Uhr geworden. Ich war also ein paar Stunden unterwegs. Zum Ort kann ich eigentlich nicht viel sagen als das Bojnurd eine Wüstenstadt ist. Eine wirkliche Schönheit habe ich nicht gefunden. Die Strassen sind recht sauber und es hat einige Parkanlagen die mit Bäumen bepflanzt sind. Die Menschen sind recht gut angezogen und bei den Frauen ist mehrheitlich die Verschleierung mit Schwarz im Vordergrund. Ich bin dann noch in eine Strasse wo es nur Früchte und Gemüse zum Kaufen gab. In einem Geschäft hatte es nur frische Kräuter. Einige habe ich erkannt und einige waren für mich völlig fremd. Mein weiterer Plan ist jetzt, dass ich Morgen nach Mashhad fahre. Dort eine Übernachtung mache und dann wieder nach Quchan zurückfahre. Dort mache ich wieder eine Übernachtung und anderntags, das ist dann der 7. Mai fahre ich dann nach Bajgiran an die Turkmenische Grenze und werde dort den Grenzübertritt machen. Der soll einige Stunden dauern. Die Leute sprechen von halben Tagen. Das Ziel ist dann Asgabad, die Hauptstadt von Tukmenistan. Ich habe im Moment recht grosse Mühe, da ich weder die Sprache, die Schrift und die Zahlen verstehe. Ich hoffe insgeheim, dass dies in Turkmenistan besser ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Nun habe ich Pascal aus Belgien getroffen. Er ist ebenfalls mit dem Bike unterwegs. Er muss übermorgen in Turkmenistan einreisen. Sein Visa ist vom 6. bis 10.05 Gültig. Er wird dann in Asgabat warten bis ich am 7. Mai einreisen darf. Anschliessend werden wir etwas weiter miteinander fahren. Wie lange wird sich dann noch zeigen.

Datum: 05.05.2017                                      Kilometer: 261                                Ort: Mashhad / Iran

Heute Morgen habe ich abgemacht mit Pascale, dass wir erst um 9 Uhr Frühstücken, da wir beide ja nur einen kleinen Hüpfer machen. Er noch den kleineren wie ich. Die Fahrt war wiederum unspektakulär. Es ist ein riesiges Tal welches vollkommen bewässert wird. Da spriesst Gras, dort Raps, da Mais und wiederum an anderen Orten hat es Gemüse. Ich konnte nicht genau erkennen was für Gemüse da spriesst, aber es spriesst. Ich gehe davon aus, dass sie das Grundwasser angezapft haben, denn das was nicht bewässert wird ist staubtrocken. Die Berge rundherum sind aus Sand oder so ähnlich. Auf alle Fälle sind sie nicht grün. Nach etwa 150 Kilometer zeigte mein Baby an, dass es Durst hätte. So steuerte ich bei der nächsten Gelegenheit eine Tankstelle an. Ich weiss immer noch nicht, was für Benzin die mir hineinlassen. Wenn ich Premium sage, nicken sie einfach. Ich hoffe einfach dass es so ist. Das Geräusch beim herausbeschleunigen ist immer noch vorhanden. Ich beschleunige einfach nicht mehr sehr stark, so hat mein Gewissen und der Motor nichts zu murren. In Mashhad bin ich so um 14 Uhr angekommen. Das Hotel, welches ich gestern noch im Internet herausgesucht hatte, fand ich partout nicht im GPS. So blieb mir nichts anderes übrig, als ein anderes Hotel auszusuchen. Ich suchte eines aus welches etwas ausserhalb war. Ich mochte nicht wieder in das Gewühl einer Grossstadt. Ich habe dann wenige Kilometer entfernt eines gefunden. Es sollte ein 4-Sterne-Haus sein. Na ja, eines kann ich vorweg nehmen. Das Schei……. geht wieder in der Normalposition. Ich habe hier ein kleines Appartement mit sogar einer kleinen Küche. Das ganze kostet etwa 2,3 Mio. Rial. Das sind umgerechnet bei einem Währungspreis vom 35‘000 Rial für einen Euro etwa 65 Euro. Das geht ja noch. Anfangs wusste ich nicht soll ich noch in das Center der Stadt oder nicht. Ich habe mich dann entschlossen, dass ich gehe, bzw. mir ein Taxi nehme für die Fahrt. Ich wollte unbedingt noch so eine Moschee und eine Schrein anschauen. Ich nahm mir das besagte Taxi und fuhr direkt an die Strasse wo Die erwähnten Gebäude sind. Es wimmelte von schwarzverschleierten Frauen. Alt und Jung sahen alle gleich aus. Es wurde mir halb angst und bange. Ich rang mich dann durch und lief die etwa 500 Meter zu der Moschee. Ein imposantes Gebäude zeigte sich mir. Ich getraute mich kaum einige Fotos zu machen. Ich selber empfand das fast als störend. Beim Eingang mussten alle durch eine Sicherheits-Schleuse. Da sagte ich mir, dass das bei mir nicht sein muss. So machte ich einige Fotos halbheimlich und zog mich wieder zurück. Durst und Hunger haben sich dann inzwischen auch gemeldet und ich suchte auf dem Rückweg noch nach einen kleinen Restauräntli, welches ich recht bald fand. Ein Herr an der Kasse zeigte mir ein Foto mit Poulet und Reis. Das passte. Dazu nahm ich mir noch ein Cola aus dem Kühlschrank und der nette Herr wies mich an, mich an den Tisch zu setzen. In rund 10 Minuten kam dann meine Bestellung. Das Poulet war sehr gar. Es fiel bereits vom Knochen. Aber ich sage Euch, das war sack gut. Als ich zuerst ein bisschen vom Poulet probierte und mich dann dem Reisteller zuwandte, kam der nette Herr wieder auf mich zu und gab mir zu verstehen, dass ich das Poulet und den Reis mischen müsse. Dann wäre das Gericht noch besser. Man bekommt zum Essen nur eine Gabel und einen Löffel. Mir ist nun klar, dass wenn das Poulet nicht so gar wäre, dass man dann das Fleisch abschneiden müsste. So konnte ich nur einige Brocken Huhn mit dem Löffel vom Knochen abstreifen und zum Reis legen. So schmeckte das Gericht nochmals besser. Zufrieden und gesättigt kam ich dann aus dem Restaurant heraus und suchte mir wiederum ein Taxi für 200‘000 Rial, welches mich sicher und schnell wieder ins Hotel zurückbrachte. So ging wiederum ein Tag wie im Flug vorüber. Etwas habe ich noch vergessen: Ich musste bei der Hinfahrt wieder 2 Mal anhalten, um mich den Fotografen hinzugeben. Alle dankten herzlich. Ich habe mich natürlich auch bedankt. Fragt sich einfach für was. Nun, eigentlich mache ich ja das gerne. Heute besonders, da ich nicht unter Zeitdruck stand. Morgen hüpfe ich wieder 130 Kilometer zurück und suche mir dort ein Hotel für den Grenzübertritt nach Turkmenistan. Dort übernachtet auch Pascal heute Abend, und macht dann anderntags den Grenzübertritt. Ich muss dann vom Hotel bis zum Grenzübertritt etwa 100 Kilometer fahren. Leider gibt es keine vernünftige Übernachtungsmöglichkeit auf der Strecke zur Grenze.

Datum: 06.05.2017                        Kilometer: 266                                Ort: Bojnourd / Iran

Heute ist einiges schief gegangen. Man kann planen wie man will, es kommt halt manchmal anders heraus. Ich bin heute nach dem Fladenbrot-Frühstück guten Mutes losgefahren Richtung Quchan. Es sollte etwa 130 Kilomter sein. Also eine Fahrt, welche man schnell vor dem Frühstück machen könnte. Als ich in Quchan ankam und vor dem Hotel parkierte, staunte ich, dass keine Leute hier sind. Das Hotel schien mir relativ gross aber wo sind die Leute? Da kamen einige Jugendliche auf mich zu und sagten, dass das Hotel geschlossen sei. Im Internet habe ich zwei gesehen. Nun bin ich zum zweiten gefahren und da war gar kein Hotel. Nun hiess es Strategie wechseln. Wie geht es weiter? Ich könnte, obwohl ich weiss dass dort kein Hotel ist, trotzdem an die Grenze fahren und halt im Zelt übernachten. Dazu bräuchte ich ein bisschen Proviant etc. Als Zweite Möglichkeit kam in Frage, dass ich ganz wieder zurückfahre ins Hotel von Bojnourd. Mir die Stehsch……. halt nochmals antue. Ich habe mich dann entschieden, dass ich zurückfahren werde und morgen früh um 6 Uhr losfahre Richtung Grenze. Ich rechne für die gut 220 Kilometer etwa 2 ½ Stunden. Die ersten hundert Kilometer sind sowieso Schnellstrasse und die sind zu machen in einer guten Stunde. Anschliessend geht es auf Normalstrasse weiter. Ich muss unbedingt schauen, dass ich an der Grenze vor 9 Uhr bin.  Laut den Foren im Internet muss ich mich auf lange Wartezeiten einstellen. Mein Ziel ist es, um 18 Uhr im 60 Kilometer entfernten Asgabat beim abgemachten Hotel mit Pascal zu sein. Unterwegs habe ich noch einige schöne Läden in einem Dorf gesehen. Ich sah von weitem nicht was sie anbieten. Jetzt auf der Rückfahrt habe ich dann angehalten um zu sehen was die verkaufen. Gewürze und Nüsse haben sie hauptsächlich im Angebot. Alles sauber aufgereiht. Es ist eine Augenweide das anzuschauen. Als ich im Stehsch….-Hotel wieder ankam, lächelte mich die Rezeptionistin an und fragte mich ob ich denn wiederkomme? Ja, aber nur für eine Nacht und Morgen muss ich um 6 Uhr losfahren. Geht das? – war die Frage. Natürlich, aber das Frühstück wäre dann noch nicht parat. Das brauche ich sowieso nicht und ist kein Problem. Nun konnte ich wieder den Töff an seinen angestammten Platz in der Garage fahren und mein Stehsch….-Zimmer wieder beziehen. Das Internet funktioniert auch halbwegs aber es ist scheisslangsam. Aber es funktioniert! Nun bin ich gespannt wies morgen läuft.

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