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Woche 6 25.05. - 31.05. - Don't stop

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Woche 6 25.05. - 31.05.

Motorrad-Reisen > München Bangkok 2025 > Berichte
Berichte

Datum: 31.05.2025 Ort: Golmud Km: 807 Land: China
Es ist gut gegangen. Aber ich bin hundemüde. Heute ging es um 8.30 Uhr los und das ohne Frühstück, denn das Frühstück gab es erst um 8.30 Uhr. Da wir einen 800er Ritt vor uns hatten, mussten wir aufs Frühstück verzichten. Zuerst ging es an eine Tankstelle und bis da 16 Motorräder getankt sind, vergehen sicher 30 Minuten und wenn man noch lange mit dem Tankwart diskutieren muss, um überhaupt Benzin zu bekommen, kommt noch eine viertel Stunde drauf. Das ist wirklich das mühsame hier in China und vor allem in diesem Distrikt. Die Tankstellen sind eingezäunt, wie wenn das militärisches Sperrgebiet wäre. Völlig absurd. Aber wir verlassen heute den Distrikt und es soll besser werden. Wir fuhren im Schnitt mit 110 Stundenkilometer und hatten heute sicher 6 Polizeikontrollen. Dies erledigte immer unser Tour-Guide. Die Letzte, als wir den Bezirk verliessen, dauerte 90 Minuten. Sie wollten die Pässe sehen und unsere chinesischen Fahrzeugausweise und Fahrbewilligung. Das brauchte wirklich Nerven. Der Sandsturm hatte uns auch heute begleitet, aber nicht mehr so stark wie die letzten Tage. Von den 800 Kilometern waren etwa 400 mit Sandsturm und der Rest war einfach bedeckter Himmel. Wir starteten auf 800 Meter über Meer und waren bald mal auf 3700 Meter über Meer. Jetzt wurde es ziemlich kalt und wir zogen unsere wärmeren Sachen an. Vor allem die Handschuhe und ein Unterjäckchen mussten her. Wir sind dann gegen 20 Uhr im Hotel angekommen und sind sofort zum Dinner, denn alle hatten einen Morzhunger. Tashi, unser Guide, bereitete uns auf Morgen vor. Unter anderem haben wir etwa 450 Kilometer zu bewältigen auf nicht ganz guten Strassen. Und haben einen Pass vor uns der uns auf 4980 Meter über Meer bringt. Er sagte uns, dass wir die allerwärmsten Achen anziehen sollen. Übernachten werden wir auf 4500 Meter über Meer. Ich hoffe dann, dass ich schlafen kann. Heute sind wir auf 2800 Meter über Meer. Zur Fahrt kann ich nicht viel sagen heute, denn die Wüste ist einfach Wüste und sonst gar nichts. Im verhangenen Hintergrund habe ich einige Berge kurz ausmachen können, aber das war auch schon alles. Übrigens die Tankstellen in diesem Bezirk sind wieder ganz normal anfahrbar und ohne spezielle Bewachung. Jetzt sollte es wieder interessanter werden. Ich lass mich mal überraschen. Morgen ist 7 Uhr Tagwach, 7.30 Uhr Frühstück und 8.30 Uhr Abfahrt.

Datum: 30.05.2025 Ort: Ruoxiang Km: 566 Land: China
 
Heute war eigentlich eine Kopie von gestern. Aber noch zu gestern Abend. Im Restaurant nebenan haben wir einen grossen runden Tisch bekommen, wo unser Guide für uns bestellt hat. Es gab wirklich gute Dinge. Viel Gemüse, Reis, Fisch, Lamm, Geflügel und Suppe. Es hat für jeden etwas dabei. Es war wirklich gut und ich konnte meinen Magen wieder anfüllen. Danach hiess es nur noch zu Bett gehen und auf den morgigen Tag hoffen. Der begann heute um 6.30 Uhr mit Duschen und Toilette und dann ab zum Frühstücken. Es gabs nur auf Chinesisch und das hiess für mich, Gemüse und nochmals Gemüse. Zu Glück hatten sie eine Kaffeemaschine, wo ein einigermassen guter Kaffee herauskam. Ich hätte auch einen schlechteren genommen! Um 8.45 Uhr war dann der Start. Erst durch die Stadt und dann auf die Autobahn. Zum Glück gibt es eine Autobahn, ansonsten müssten wir durch die kleinsten Dörfer und das wäre kaum zu schaffen. Es sind alle verstillt wenn sie Autobahn hören, denn die sind froh, dass sie dort fahren dürfen. Mich haben sie in Slovenien, Türkei und Georgien gehänselt, da ich Autobahn gefahren bin und nicht die kleinen Scheiss-Strassen um da oder dort noch eine Kurve mehr zu fahren. Das war mir eigentlich egal und sagte nur dass ihr noch betteln werdet, um eine Stück Autobahn fahren zu dürfen. Darauf haben sie dann nur gelächelt. Heute lächle ich! Wie Anfangs angetönt, war der heutige Tag wie der gestrige. Wir sind durch die Taklamakan-Wüste gefahren. Links und rechts einfach Sand, einen gelben Himmel, wo eigentlich blau sein sollte und ein fieser Wind, der dir die Sandkörner um die Ohren hat. Zugleich musste man aufpassen auf der Strasse, da es immer wieder kleine Dünen gab, die nach und nach auf der Strasse höher war. Wenn man so eine erwischt, fliegt man unweigerlich ab und das habe ich nicht so gerne wie man weiss. Also passt man das Tempe den Gegebenheiten an und fährt da ein bisschen langsamer. Die Temperaturen stiegen heute von erst 22 Grad auf 36 Grad. Nach der Ankunft das Begrüssungsbier und dann Zimmerbezug mit sofortiger Dusche. Martin hatte vergessen seinen Helm oben zu schliessen und sah nach Ankunft aus wie ein Alien, was natürlich ein Gelachter nach sich zog. Spass muss sein. Morgen geht es ohne Frühstück um 7.30 Uhr los, denn wir haben eine grosse Etappe von 800 Kilometer vor uns. Das ist lang, aber es hat einfach nichts mehr, wo man übernachten könnte. So ziehen wir es Morgen durch und hoffen, dass alles wie bis jetzt gut geht. Alles weitere dann im nächsten Bericht.

Datum: 29.05.2025 Ort: Mingfeng Km: 284 Land: China
Heute haben wir ja nur einen kleinen Hüpfer und sind erst um 9.30 Uhr abgefahren. Noch zu gestern. Am Abend haben wir uns in der Lobby versammelt und sind zum Night-Bazar gelaufen. Über eine halbe Stunde mussten wir bei diesem Sandsturm durch die Stadt laufen. Man kann kaum richtig atmen. Wie können die ihr ganzes Leben hier in dieser Scheissluft verbringen. Als wir dort angekommen sind, mussten wir durch eine Kontrollschleuse und fanden uns dann in einer riesigen Fresshalle. Da gibt es einfach alles. Von Schafsgrinder bis zu Fisch, Schildkröten usw. Mir hat es den Hunger gerade verschlagen. Hier werde ich sicher nichts essen. Andere waren begeistert, aber ich nicht. Kurzerhand entschloss ich mich, wieder zum Hotel zurückzulaufen und dort in ein normales Lokal zu gehen, um etwas zu essen. Kurz vor dem Hotel in ein sauber aussehendes Restaurant und bestellte an der Theke nach Bildern. Er fragte mich: Wollen sie es scharf oder weniger Scharf. Ich wusste, dass die Chinesen sehr scharf essen und, obwohl ich gerne scharf habe, dieses nicht ertrage. Ich sagte mit meinem Übersetzer, dass ich es nicht scharf haben möchte. Es waren Bandnudeln auf zwei verschiedene Arten. Sie schmeckten mir recht gut und die Schärfe war aber immer noch recht üppig. Anschliessend gings ab in die Haja. Über heute kann ich beim besten Willen nicht viel schreiben. Wir gingen auf die Autobahn und wieder runter und der Sandsturm war hat uns auf der ganzen Fahrt begleitet. Das ist zum Kotzen. Es knirscht überall und dieser feine Staub kriecht in jede verdammte Ritze. Nach fünf Minuten Fahrt knirschte es sogar in meinem Mund. Da hilft nichts, man muss da einfach durch. Ich hoffe, dass es besser wird. Heute Abend gehen wir mit dem Guide irgendwas essen. Mal schauen, ob es mir bekömmlicher ist als gestern. Mehr darüber im morgigen Bericht.

Datum: 28.05.2025 Ort: Hotan Km: 499 Land: China
Pünktlich wie immer standen heute alle bereit nach dem Frühstück mit ihren Bikes und pünktlich konnte auch losgefahren werden. Erst mal aus der Stadt raus und dann auf die Autobahn. Das Wetter wäre eigentlich gut, aber der Sand in der Luft von der Wüste deckte alles ab. Die Bikes und Autos waren von einer Schicht Sand überzogen. Das änderte sich auch nicht, als wir immer tiefer in die Wüste hineinkamen. Dafür hatten wir sehr angenehme Temperaturen. Die lagen zwischen 24 und 27 Grad. Wenn der Sand nicht in der Luft wäre, wäre es um die 40 Grad, also brandheiss. So konnten wir dem Staub auch etwas Gutes abgewinnen. Zur Fahrt kann ich nicht viel schreiben, denn es war einfach Wüste und nochmals Wüste. Die Wüste liegt auf etwa 1500 Meter über Meer und ist einfach flach. Aussicht hatten wir absolut keine und wir zogen wie ein Tatzelwurm die Autobahn runter. Das hiess für mich Radio SRF1 hören und bei Musik etwas mitzusummen. Bevor wir in Hotan ankamen, ging alles nochmals tanken, damit wir Morgen wieder fahrbereit sind. Im Anschluss fuhren wir zum Hotel immer schön dem Guide nach. Plötzlich bog er ab und wir parkierten unsere Bikes vor dem Hotel und entluden diese. Abmarsch an die Reception und einchecken. Mir kam das komisch vor, denn in den Unterlagen stand das Hotel Mercure und angefahren sind wir das Hotel Metropol. An der Reception verstanden sie kein Wort englisch und wir mussten warten bis der Guide kommt. Nach etwa 10 Minuten Stand er da mit einer Kiste Bier und alle stürzten sich auf die Biere. Ich stand neben dem Guide an der Reception und fragte Ihn, wieso wir nicht im Hotel Mercure untergebracht sind, so wie es in unseren Unterlagen steht. Er wisse das auch nicht und die Zimmer seien hier reserviert. Ich soll doch jetzt auch ein Bier nehmen und mich in der Lobby zu den Anderen setzen. Er mache den Check-In für uns und komme dann mit den Schlüssel vorbei. Ich hatte meine «Guttere» noch nicht mal auf die Hälfte runter, kam der Guide bei uns vorbei und sagte uns, dass wir im falschen Hotel seien. Da ist mir der Laden gleich runter. Ich habs ihm ja gesagt, dass wir im falschen Hotel sind. Doch er wusste es besser. Jetzt hiess es wieder wir sollen die Bikes wieder beladen, was mich total anschiss. Zähneknirschend habe ich halt folge geleistet und bin, wie das Navi angezeigt hatte, zum Mercure gefahren, wo auch unsere Zimmer reserviert waren. Wieder abladen und an die Reception und einchecken. Sofort aufs Zimmer und unter die Dusche. Ich war voll mit diesem Sandstaub und mochte mich selbst kaum berühren. Anschliessen machte ich noch meine Wäsche, denn der Wäscheservice vom Hotel geht nur über 24 Stunden und solange sind wir nicht hier. Jetzt ist alles aufgehängt und ich hoffe, dass die Wäsche bis Morgen wieder trocken ist.

Datum: 27.05.2025 Ort: Kashgar Km: 70 Land: China
Heute Morgen bin ich um 7.30 Uhr aufgestanden und zum Frühstück. Das war recht gut und es hat eine grosse Auswahl. Internationaler Standard nennt man das. Um 9 Uhr war Besammlung und Abfahrt für verschiedene Dinge. Erstens musste getankt werden. Wir sind einige Kilometer durch die Stadt und haben an einer «Festung» angehalten. Wie gewohnt sind die Tankstellen immer noch schwer bewacht. Wir konnten nicht durch. Unser Guide ging zum Verantwortlichen und redete und redete. Wir warteten wie immer seelenruhig beim Bike. Nach einer halben Stunde kam das OK von der Polizei, dass wir reinfahren dürfen und auf eine Karrte tanken können. Im Tatzelwurm-Format sind wir dann an die begehrte Zapfsäule gefahren und haben einer nach dem anderen die Mopeds wieder aufgefüllt. Das Ganze ging mehr als eine Stunde, gefühlt zwei. Anschliessend war MFK angesagt. Dafür mussten wir auf die Autobahn. Nur um dort raufzukommen, brauchte der Guide mindestens eine halbe Stunde und zum Runterkommen wieder eine halbe Stunde. Mensch das braucht Nerven. Anschliessend zur besagten MFK. Dort mussten alle Bikes in einer Reihe aufgestellt werden. Es wurden weisse Zettelchen verteilt. Die mussten wir auf die Chassis-Nummer kleben und mit dem Finger darauf reiben, damit die Nummer abgedrückt wird. Was für ein Aufwand, man glaubt es kaum. Als das erledigt war, stellten sie vor jedes Bike einen Feuerlöscher auf und im Anschluss wurden wir aufgerufen, dass wir an die Motorräder stehen müssen, die Helme über den rechten Seitenspiegel hängen sollen, die Motorräder einschalten müssen und zugleich auch die Warnblinkanlage einschalten müssen. Ich glaube die haben einfach einen an der Waffel! Dann kam der Oberboss mit Hut und Abzeichen und schritt wie auf einer Parade die ganze Kolonne ab und befand alle Motorräder für betriebstauglich. Was für ein Theater, einfach unglaublich. Danach ging es wieder zurück zum Hotel, natürlich mit dem gleichen Prozedere zur Autobahn und dann die Abfahrt. Ziemlich genau um 12 Uhr waren wir wieder zurück. Es gab dann noch eine Besichtigung mit dem Guide um 14.30 Uhr, auf die ich gerne verzichtete, denn ich wollte alleine unterwegs sein. Das machte ich dann und ging in der Hitze auf den in der Nähe gelegenen Bazar. Irgendwo sah ich, dass sie Kaffee machten, was hier in China nicht unbedingt üblich ist. Hier wird eher Tee getrunken. Was ich dann bekam, war eine Meisterleistung eines Cappuccinos und der war echt gut. Dazu nahm ich etwas zum Knappern aus der Fritteuse und so ging der Nachmittag im nu vorbei. Auf dem Bazar gabs von Metzgerei, Früchte in allen Variationen usw. Gegen Abend bin ich wieder zurück zum Hotel und habe mit ein paar aus der Truppe noch ein Bier getrunken. Um 19.30 Uhr ist wieder Info vom Guide. Ich bin gespannt wie das abläuft. Später gehe ich dann noch was kleines essen und dann ist bald Nachtruhe angesagt. Alles weitere dann im nächsten Bericht.

Datum: 26.05.2025 Ort: Kashgar Km: 220 Land: China
Ein Behördenirrsinns-Tag ist zu Ende gegangen. Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Der Tag ist eigentlich recht idyllisch gestartet. Wir haben ja in einem Seitental, total weg vom Schuss in Jurten übernachtet. Wir hatten weder Handy noch WIFI-Empfang. Ich hatte eine Jurte für mich alleine und ich schlief diese Nacht, obwohl wir auf 3200 Meter über Meer waren, recht gut. Um Fünf Uhr kam einer rein und schmiss den Kanonenofen an und hoffte, dass dieser nicht gleich heizt wie gestern Abend, als wir beim Einheitsessen waren. Als wir vom Essen zurückkamen, war es in der Jurte so heiss, dass man es nicht aushalten konnte. Meine Schätzung lag über 50 Grad. Alle standen wir draussen und warteten bis wir endlich wieder in unsere Behausung zurückkonnten. Heute Morgen war um 6.30 Frühstück angesagt und weil wir gestern unsere Bikes bereits startklar gemacht haben, sind wir um 7 Uhr abgefahren. Erst mal wieder aus dem Tal hinaus auf reinem Schotter, und zwar bis zur Hauptstrasse waren es 15 Kilometer. Das war wieder einmal zum Wach werden. Dann konnten wir es rauchen lassen. Mit gut 100 Stundenkilometer fuhren wir dann auf Asphalt an die Grenze. Zuerst die Kirgisische, wo wir sicher 1.5 Stunden ausharren mussten. Die kontrollierten auch unser Gepäck wie bei der Einreise. Endlich waren wir hier durch. Nun gings zu den Chinesen. Dafür mussten wir auf einen Pass auf 3700 Meter über Meer und der Himmel wurde immer schwärzer und schwärzer. Wir zogen unsere Regenjacken an, obwohl es noch nicht regnete. Das war eine gute Entscheidung. Es wurde immer kälter, je höher wir kamen und genau, als wir am ersten Border parkierten, fing der Graupelregen an und der Wind trug sein seiniges dazu. Wir standen dort und warteten und warteten. Keiner zog seinen Helm am und die dicken Handschuhe wurden auch noch montiert. Mensch war das kalt. Ein Grad und der Wind. Das war heftig. Endlich sahen wir unseren Guide der uns instruierte, wie es weiterging. Erst mal in die Passkontrolle. Dort wurden unser Fahrzeugschein und der Pass ein erstes Mal kontrolliert und ein grüner Fakel ausgehändigt. Nach 1.5 Stunden waren wir durch und wir durften weiterfahren bis zur nächsten Immigration nach China. Das waren rund 20 Kilometer. Dort durften wir unser Bikes in eine Halle stellen und was war dann? – natürlich warten. Als wir lange genug gewartet haben, durften wir einzeln in die Immigration. Dort wurden wir nochmals befragt, was wir vorhin auf den grünen Fackel geschrieben haben. Dann wurden wir fotografiert, mussten von allen Fingern Abdrücke machen und im Anschluss mussten wir unsere Bikes in eine andere Halle Stellen, wo diese geröntgt wurden. Endlich waren wir beim zweiten Posten durch. Unser Guide sagte uns, dass wir jetzt 100 Kilometer fahren dürfen bis zur dritten Station und wir können frei fahren. Anfangs waren die Strassen voll Schotter und Löchern, ich schätze so rund 30 Kilometer und von da an waren die Strassen wie Teppiche. Max und Ich fuhren immer so gut 90 Stundenkilometer, aber ob wir das durften, wussten wir nicht. Und da kam das polizeiliche Unheil. Bei einem Kontrollposten mussten wir raus und wir bekamen einen Zettel mit Hyroglifen drauf, die wir nicht verstanden. Eigentlich haben wir schon verstanden, denn hier sei nur 60 Stundenkilometer erlaubt. Wir hatten mehr als 90. Der Polizist liess es bei einer Verwarnung. Wir tuckerten weiter mit etwa 70 – 80 und prompt, waren wir beim nächsten Posten wieder drann. Wieder ein weisser Zettel und wieder eine Verwarnung. Von nun an glaubten wir es und beliessen es bei gut 60. Nach den besagten 100 Kilometer kamen wir wieder in ein Zolllager. Dort mussten wir alles Gepäck abladen und in einen Scanner legen. Das ging recht flott und wir konnten das Gebäude auf der anderen Seite wieder verlassen. Inzwischen fragte uns der Guide, was wir Essen wollen, denn es war bereits 19.30 Uhr. Ich sagte eine Reisspfanne, denn ich hatte wirklich Hunger. Der Guide ging los und besorgte das Essen und wir mussten wieder um das Riesengebäude herumlaufen zu unseren Bikes. Dort stand ein Drogenhund und wir mussten alle Sachen, die wir nicht im Gepäck gescannt haben, auspacken und wieder einpacken und konnten die Bikes auf die andere Seite des Gebäudes stellen. Dort alles wieder beladen und dann kam unser Guide mit dem Essen. Da war richtig Haupt Fütterung angesagt. Alle hatten Hunger und Durst vom langen Tag. Anschliessend fuhren wir noch die restlichen 60 Kilometer in die Stadt Kashgar ins Hotel. Um 22.30 Uhr sind wir angekommen und begrüsst worden mit einem Bier, welches wir schon seit Tagen nur noch aus der Werbung kennen. In den Camps hat es nur Tee gegeben. Todmüde verzogen wir uns dann aufs Zimmer. Dusche und Co. waren natürlich trumpf. Übrigens die Temperatur in Kashgar war um 23 Uhr immer noch bei 30 Grad, und wenn man bedenkt, dass wir 160 Kilometer weiter oben nur noch ein Grad gehabt haben. Morgen müssen wir um 9 Uhr los zum Tanken und im Anschluss auf die MFK. Mal schauen, wie das wird. Mehr darüber dann Morgen.

Datum: 25.05.2025 Ort: Tash Rabat Km: 231 Land: Kirgistan
Heute mussten wir erst um 8 Uhr zum Frühstück und um 8.45 Uhr war Briefing. Ich hatte eine schlechte Nacht. Ich glaube die Höhe machte mir zu schaffen, denn wir sind auf rund 3100 Meter über Meer. Nun, das wird ja ein ganz easy Tag. Die 200 Kilometer spulen wir locker runter. Beim Briefing hat uns unser lokaler Guide empfohlen, dass wir einen wunderschönen Pass fahren sollen mit total 36 Serpentinen. Alle waren davon natürlich begeistert und nahmen die Empfehlung gerne an. Dann kamen wir richtig auf die Welt. Die Strassen waren alles Off-Road, steil und mit Schlaglöchern übersät. Wir schwitzten schon in den ersten 10 Minuten. Nun, wir mussten da durch. Leider gab es drei Stürze. Zwei aus meiner Gruppe und ein anderer aus einer anderen Gruppe. Ricci versank im Steilen in einer Fahrspur und kippte auf die Seite und das Bike drückte unaufhörlich auf sein Wadenbein. Ein nachfolgender Biker konnte ihn dann aus seiner misslichen Lage befreien. Ricci konnte selbst gar nichts machen, denn sein Bein war total verdreht. Es blieb bei einer heftigen Quetschung. Unser Max legte sein Bike auf die Seite, weil er anhielt und links und rechts keinen Stand finden konnte. Das ist natürlich ein Klassiker. Alles in allem war die Fahrt einfach nur schlecht, aber die Aussicht dort oben war ein absoluter Traum und im Nachhinein bin ich froh, den gefahren zu haben. Nach zweieinhalbstunden waren wir durch und die ersten 80 Kilometer hinter uns lassen. Anschliessend dann endlich wieder einmal Asphalt. In Naryn machten wir noch einen Tankstopp und assen etwas Kleines. Anschliessend war noch Einkaufen angesagt, und zwar für Morgen. Alle haben etwas zum Knappern gekauft und mindestens einen Liter Wasser, denn Morgen ist der Grenzübertritt nach China und der dauert den ganzen Tag. Unser Tourguide informiert uns so, dass wir erst um ca. 23 Uhr in Kashgar eintreffen werden und wir keine Möglichkeit hätten irgendetwas zu kaufen. Morgen fahren wir um 7 Uhr los, denn die Chinesen haben 2 Stunden Zeitdifferenz. Heute schlafen wir in einem Jurten-Dorf, total abseits vom Schuss auf gut 3200 Meter über Meer. Ich hoffe, dass ich besser Schlafen kann. Morgen wird es aller Wahrscheinlichkeit keinen Bericht geben. Ich werde zwei Tage zusammennehmen und dann ausführlich berichten.
 

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