Peru
Bericht
Datum: 03.08.12
Ort: Piura
Es wurde dann halt Morgen. Ich entschied mich noch in der Nacht, dass das so nicht weiter geht, sodass ich am Morgen um 7 Uhr raus bin um einen Mechaniker für Motos zu finden. Ich habe ein paar angeschriebene Häuser gesehen. Bei den einen stand Honda und beim anderen Suzuki. Gut hier hat es etwas, doch diese machen erst um 9 Uhr auf. Also warten. Auf dem Weg zum Hostel kam mir in den Sinn, ich könnte der BMW Chur anrufen und die mal fragen was sie meinen was es sein könnte. Ich habe dann Heini Brauchli am Telefon gehabt und er sagte, dass ich wahrscheinlich keine Flüssigkeit mehr im Kupplungsbehälter hätte und ich müsse unbedingt Hydrauliköl in den Behälter reinfüllen. Er gab mir auch noch den Tipp, wie ich das Gehäuse des Behälters öffnen muss. Gesagt getan. Ich bin wieder in das Dorf Macara reingelaufen und habe ein Geschäft gesucht, dass Öle verkauft und habe auch eines gefunden. Ich brauchte ja nur 1 dl aber er hatte es nur Literweise. Also nahm ich einen Liter und ging wieder zu meinem Töff. Als ich den Deckel des Kupplungs-Behälter öffnete, sah ich, dass der Behälter noch rappelvoll war. Das kann es also auch nicht sein. Ich habe dann Heini wieder angerufen und er sagte dann, dass ich in dem Falle Luft in der Kupplungsleitung hätte und das solle ich bei einem Töffmech machen lassen. Ich fragte im Hostel wo es ein Töffmechaniker gibt und der quaselte mich voll mit drei Blocks links dann wieder rechts usw. Als ein anderer dazukam sagte der, er hole seinen Töff und er fahre mir voraus, sonst finde ich das nie. Kurze Zeit später kam er zurück und fuhr voraus und ich hängte mich an Ihn. Nach einigen Zick, Zack waren wir dann beim besagten Mech. Die Werkstadt glich einem Alteisenhändler und geflickt wird auf dem Gehsteig!!!/das soll Vertrauenserweckend sein???). Ich hatte keine Wahl und musste Ihm halt mein Vertrauen schenken. Ich erklärte Ihm mein Problem mit der Kupplung und führte es auch vor. Er sagte, er wisse an was es liege und dass er nur entlüften muss. Eigentlich so, was auch Heini gesagt hat. Was er dann auch machte. Ich solle jetzt mal einschalten um zu kontrollieren, ob es jetzt geht. UND ES GING!!!!!! Im Stehen konnte ich die Kupplung gedrückt halten und es schob nicht mehr. Es war die reinste Erleichterung für mich. Er verlangte für seine Dienste 5 Dollar. Ich gab Ihm dann 10. Ich hätte Ihm auch 100 Dollar gegeben, nur das Ding musste einfach wieder vernünftig laufen. Ich fuhr dann wieder zurück zum Hostel und packte da meine sieben Sachen und legte los Richtung Peru-Border. Es waren nur noch 4 km. Als ich dort ankam sah ich eine Kolonne vor mir, welche sich nicht bewegte. Auch nach 5 Minuten nicht. Ok. Ich Überholte alle stehenden Autos und fuhr direkt vor die Immigration. Der ganze Zoll war abgesperrt. Und auf der Verbindungsbrücke zu Peru, hielten die ein Fest ab, sodass keine Autos darüber fahren konnten. Was soll denn das, fragte ich mich und später auch den Polizisten, der an der Absperrung stand. Das ist ein jährlich wiederkehrendes Fest, dass von Peru und Ecuador an diesem Punkt gefeiert werde und dass bis ca. 13 Uhr alles gesperrt sei. Schon wieder eine schöne Scheisse. Ich habe glaube ich in den letzten Tagen die Scheisse gepachtet. Ich stellte meinen Töff dann direkt vor die Immigration und sagte mir, dass ich jetzt halt vorausarbeite und wenigstens den Austritt aus Ecuador vollziehe und dann heisst es dann warten. Die Immigration war schnell erledigt und dann ging's zum Zoll wegen dem Austritt meines Motorrades aus Ecuador. Der Zöllner nahm mir nur das Permit ab und sagte, ich solle jetzt meinen Töff holen und so leise wie möglich hinter den Leuten hindurch fahren auf die Peru-Seite. Darf ich das? Wenn er sage, dass ich dürfe, dann dürfe ich, gab er mir zu verstehen. Ok, dann mach ich das. Ich schwang mich auf den Bock und konnte recht gut hinter den Leuten hindurch fahren. Gut, das habe ich jetzt geschafft. Jetzt musste ich eine Versicherung für 35 Dollar abschliessen, denn sonst bekomme ich das Permit für Peru nicht. Ich ging dann auf die Versicherung und bekam dann diese. Gleichzeitig fragte ich Ihn, ob er mir nicht noch mein Pass und Fahrzeugschein kopieren würde, was er dann auch "gerne" machte. Dann ging's zuerst auf die Immigration. Ich war der Einzige. Kunststück, sie lassen ja auch niemand durch! Ich konnte gemütlich die Anden-Card ausfüllen und bekam dann den Einreisestempel in den Pass gedrückt. Jetzt ging's zum Zoll. Der Töff musste jetzt importiert werden. Mit den nötigen Unterlagen bin ich dann auch dort angerückt und war halt da auch der Einzige. Die haben dann innert kurzer Zeit mein Permit ausgehändigt und ich war fertig. Entgegen dem, was die Kradvagabunden schrieben, war das mein schnellster Übergang auf der ganzen Reise. Ich hatte ein saugrosses Sauschwein, dass die hier eine Feier hatten und mich dieser liebe Zöllner von Ecuador durch liess. Ansonsten hätte ich sicher auch wieder doppelt so lange gehabt. Als ich mein Navi wieder mit dem Original-Chip von Südamerika gefüttert hatte, fuhr ich vom Zoll Richtung Piura. Die Hauptstrassen sind super, doch jede Abzweigung davon endet im Sand und Schotter. Dass störte mich ja überhaupt nicht, denn ich fuhr ja auf der Hauptstrasse. Die Temperaturen waren bei 26 Grad sehr angenehm und mein Höhenmesser war nur noch bei 130 Meter. Ich habe mich halt jetzt bis nach Lima von den Anden verabschiedet und fahre nur noch an der Küste entlang. Unterwegs hat sich mir eine ganz andere Landschaft aufgemacht. Steppenähnliche Verhältnisse wechselten sich mit zig Reisfelder, welche sattgrün sind, ab. Es ist auch so, dass die kleinen Dörfer unterwegs recht ärmlich wirkten. Die Häuser sind aus Lehm und winzig klein. Im Gegensatz zu Kolumbien und Ecuador merkt man, dass das ein Drittweltland ist. Unterwegs wurde ich noch von drei Polizeikontrollen angehalten. Die halten mich nur an, weil sie wissen wollen was das für ein Töff ist und was der kostet. Die Ausweise wurden nur einmal verlangt! Die Kontrollen verliefen aber alle sehr nett und keine Spur von Korruption. Von eine Polizisten durfte ich sogar noch ein Foto machen. Piura ist eine typische Südamerikanische Kleinstadt. Sie hat einen grossen Stadtpark im Zentrum und viele Geschäfte rundherum. Die Kirche fehlt natürlich auch nicht. Nach meiner Ankunft in Piura stellte ich mich zuerst unter die Dusche und zog mich um, um noch ein bisschen in die Stadt zu gehen und irgendwo etwas zum Futtern zu bekommen. In einer Pollostube habe ich dann ein Serveca und Huhn nach Hawaiianischer Art gegessen, welches mir recht gut schmeckte. Der Hunger war sausatans gross. Ich hatte seit gestern zum Frühstück nichts mehr gehabt als 6 Kekse aus meiner eisernen Reserve. Ich werde heute sicher recht früh ins Bett gehen und morgen geht es weiter Richtung Lima, das noch 1 400 km weit entfernt ist. Dort werde ich dann mein Motorrad in einer BMW-Vertretung kontrollieren lassen.
Datum: 04.08.12
Ort: Trujillo
Ich bin ja auf der Durchreise nach Lima und so bin ich heute ohne Frühstück um 8.15 Uhr abgefahren. Ich kam sehr gut aus der Stadt hinaus und ziemlich schnell zeigte sich das Landschaftsbild nur noch aus kargem Sand mit einigen grünen Bäumen. Das änderte sich dann noch so, dass gar nichts mehr wuchs und nur noch der blanke Sand mit einigen Sanddünen unterbrochen wurde. Während Stunden fuhr ich durch die karge Wüste. Wenn irgendwo ein Dorf auftauchte, hatte es sofort etwas grün. Ich schloss daraus, dass dort ein kleiner Fluss durchging oder die benutzen das Grundwasser. Ich bin überzeugt, dass es hier schon seit Jahren nicht mehr geregnet hatte. Die Temperaturen waren sehr angenehm zwischen 22 - 27 Grad. Einzig der Wind war manchmal zum Fahren etwas unangenehm und man musste zur Schrägfahrt übergehen. Zum Glück kam der Wind nicht in Böen, sondern war sehr regelmässig. Beim Überholen von Lastwagen musste man ein wenig aufpassen, denn neben diesen war es Windstill und sobald man Sie überholt hatte, hatte man den Wind wieder voll in der Breitseite. Mit der Zeit gewöhnte man sich daran und stellte kein Problem dar. Kulinarisch habe ich mich heute richtig verwöhnen lassen. Nach den letzten paar Ausfällen, ist es mir sehr gut gegangen. Erst beim Zwischenhalt in Chiclayo. Da entdeckte ich beim hinausfahren aus der Stadt ein Cafe, welches mit Cafe Cappuccino angeschrieben war. Da ich noch kein Kaffee hatte, schwenkte ich ab und kehrte dort ein. Es war inzwischen 11.30 Uhr. Ich bestellte dort ein Kaffee und sah am Nebentisch, was die zu essen bekamen. Mir viel fast der Kiefer runter. Das sah einfach super aus und musste auch gut schmecken. Ich verlangte die Karte und bestellte mir mein Mittagessen. Es war himmlisch. Ich habe seit Wochen nicht mehr so gut gegessen. Nach dem guten Mittagessen fuhr ich weiter mit Ziel Trujillo. Wieder ging's durch die Wüste und wurde nur durch einzelne Dörfer unterwegs einwenig unterbrochen. Nun bin ich in Trujillo. Nach der Ankunft im Hotel zog ich mich um und nahm einen Taxi für ins Zentrum. Die Taxis hier sind unheimlich günstig. Es hat auch hunderte davon. Meine Fahrt ins Zentrum kostete umgerechnet Fr. 1.50 für etwa 3 km. Das Zentrum hat wiederum einen schönen Park, des sehr gepflegt aussah mit Kirche und anderen sehr schönen Gebäuden. Auf einer Seite hat es eine Fussgängerzone, die ich von oben bis unten ablief. Znacht habe ich in der Nähe des Hotels gegessen. Es war ein grosser Polloladen und hatten sogar noch Live-Musik. Das Essen war echt spitze. Heute konnte ich meinen Kalorien-Haushalt wieder etwas aufbessern. Ich bin echt überrascht, dass die Peruaner so gut kochen können. Es ist ein himmelweiter Unterschied zu Ecuador und Kolumbien. Ansonsten kann ich zu diesem Land folgendes sagen: In den Städten geht es glaube ich den Leuten recht gut. Es hat auch da einige Bettler, aber keinen Teil so viele, wie in den vorangegangen Ländern. Auf dem Land aber sind für mich die Leute bettelarm. Sie hausen in Blech oder Holzhütten-Verschlägen mit wenigen Quadratmetern. Ich bin überzeugt, dass auf diesem wenigen Platz eine ganze Familie haust. Es sind Kleinst-Bauern, die vielleicht eine Kuh oder 2 - 3 Ziegen haben, welche das verdorrte Gras zusammenknappern. Morgen ist mein Ziel Barranca oder Huacho. Je nach dem wieweit ich komme. Dann habe ich Übermorgen nicht mehr weit nach Lima.
Datum: 05.08.12
Ort: Lima
Ich bin heute erst so gegen halb neun in Trujillo gestartet mit dem Ziel Barranca. Es ging wieder durch die Wüste und wieder Wüste. Eigentlich eine bizarre Landschaft. Sand, Sand und nochmals Sand und sonst einfach nichts. Zwischenhinein gab es ein paar Hügel und mehrheitlich war es flach. Ab und zu kam ein kleines Dorf und dort war es meistens mehr oder weniger grün. Schmutz und Abfall ist auch ein Thema. Kolumbien und Ecuador waren relativ sauber aber hier werfen die Leute alles auf die Strasse und niemand räumt es weg. Der Abfall allgemein wird meist eingangs des Dorfes an den Strassenrand geschmissen und wenn der Haufen, wenn man dem Haufen sagen kann, gross genug ist wird er, wenn es gut geht, einfach angezündet. Ich habe jetzt mehrmals beobachtet, wie Leute aus den fahrenden Autos Petflaschen oder sonstigen Unrat rausschmeissen. Das Wetter war heute eher durchzogen und sogar ab und zu kalt. Die Temperaturen bewegten sich immer so zwischen 16 und 20 Grad. Unterwegs hatte es auch zu Teil starker Dunst, ja man kann sogar sagen Nebel und sonst war's eigentlich immer bedeckt. Als ich in Barranca ankam lud mich das Dorf gar nicht ein. Ich hätte auf die Sandpiste ins Dorf abschwenken sollen welches von weitem schon als armseliges Dorf dreinschaute. Da ein Hotel zu suchen machte mich gar nicht an, sodass ich mich entschloss weiter nach Lima zu fahren. Die Hauptstrasse ist einfach perfekt zu fahren. Nirgends hat es nur ein Schlagloch und vom Verkehr her war es absolut erträglich. Ich bin noch nie so unvorbereitet in eine so grosse Stadt gekommen. Sonst habe ich mich immer im Lonely Planet oder im Internet gescheit gemacht, was auf mich zukommen könnte. So ca. 10 km vor dem Zentrum fing es an mit, na sagen wir mal Slums, und je weiter man Richtung Zentrum kam, je besser wurden auch die Häuser. Im Zentrum sind ganz feudale Häuser, welche ich dann noch später anschauen werde. Da ich kurz vor Sonnenuntergang erst in Lima ankam und die Hotels relativ dünn gesät waren habe ich mich im Continental-Hotel einquartiert. Den Töff musste ich in einem separaten Parking einstellen, welcher relativ teuer ist. Morgen werde ich mich dranmachen und die BMW-Service-Stelle aufzusuchen, bzw. ich muss sie zuerst finden. Lima ist eine riesige Stadt. Ich bin dann noch in die Fussgängerzone und habe mich ein bisschen umgeschaut aber mehr nicht mehr. Ich habe einfach gesehen, dass es unglaublich viele Leute in dieser Zone hat. Znacht habe ich in einer Pollostube gegessen und es war recht gut.
Datum: 06.08.12
Ort: Lima
Heute stand alles im Zeichen des Töffs in die BMW-Werkstatt bringen. Nach dem Frühstück bin ich den Töff in die Parkgarage holen gegangen und bin mit dem anhand dem GPS zur BMW-Werkstatt gefahren. Das GPS gab mir an, dass es 14,7 km sind und ich in 16 Minuten dort sein sollte. Denkste!! Aber sicher nicht im Lima-Verkehr!! Ich hatte fast 2 Stunden!!!!! Wenn der Kollaps da ist, dann ist er da!!! Ich gehe davon aus, dass das jeden Tag so abläuft und gemäss Erläuterungen des Werkstattchefs muss das täglich so sein. Es war, wie soll ich sagen, ein Erlebniss wert aber bitte kein zweites Mail! Also ich bin dann so um 11 Uhr dort angekommen und wurde sehr nett bedient. Alles Top Modern. Der Chef sagte, dass die Werkstatt erst im Oktober 2011 eröffnet wurde und es Ihnen sehr gut läuft. Er sagte auch, dass es Peru selber wirtschaftlich recht gut gehe und sie von der Krise, die wir in Europa haben, überhaupt nicht spüren. Ich gab Ihm mein Öl- und Kupplungsproblem an und wünschte auch noch einen Service. Er sagte, ich könne bis Morgen-Mittag den Töff wieder haben und das sei alles kein Problem. Er fragte mich dann, ob er ein Taxi bestellen soll, denn ich musste je wieder irgendwie ins Hotel zurück. Ja gerne war meine Antwort und er sagte darauf, dass das gratis sei und von BMW übernommen werde. Ich staunte nicht schlecht! Also der Taxifahrer kam dann. Ich glaube der macht das nur Nebenamtlich. Ich gab Ihm das Hotel an und erwartete eigentlich, dass er weiss wo das Hotel ist. Nämlich direkt in der City, was ich Ihm auch sagte. Er fuhr dann los Richtung City und er telefonierte andauernd und trotz meinen jämmerlichen Spanischkenntnissen verstand ich, dass er immer wieder fragte, wo das Hotel sei. Mir kam dann in den Sinn, dass ich mein GPS dabei hatte und stellte das an und gab dann das Hotel ein. Als ich Ihm das GPS zeigte und ich Ihm sagte, dass er nur an dem Pfeil nachfahren muss, kam der zum Staunen kaum mehr raus. Er fragte mich, ob das auch über Satellit geht, sagte ich natürlich ja. Seine Augen waren mehr auf dem GPS als auf der Strasse. Er hat mich dann noch alles ausgefragt über das Navi. Auf alle Fälle sind wir dann sicher am Ziel gelandet. Er bedankte sich nochmals für meine Hilfe und war etwas konfus, dass seine 4 Kollegen Ihm nicht sagen konnten, wie man zum Hotel kommt und das blöde Navi schon. Nun war es Mittag. Ich holte noch schnell mein Fotoapparat und ging in der Innenstadt ein bisschen auf Entdeckungsreise. Schöne alte Kolonialbauten hat es recht viele, welche sehr schön renoviert wurden. Sobald man aus der Innenstadt raus geht sieht man, dass nicht mehr alles so schön renoviert ist, doch sieht man auch, dass sie an vielen Orten daran sind. Lima hat 7,5 Mio. Einwohner. Etwa gleich viel wie die ganze Schweiz. Es sind einfach irrsinnig viele Leute unterwegs. Sei es zu Fuss oder mit dem geliebten Auto. Die die kein Auto haben, haben einen kleinen Töff und die, die keinen Töff haben, sind dann halt mit dem Velo unterwegs, und alle benutzen dieselbe Strasse. Dazu kommen nochmals tausende von gelben Taxis und ein Haufen Lastwagen und Busse. Am schlimmsten sind die Busfahrer. Die kennen nichts. Die fahren wenn es sein muss quer über 6 Spuren und stehen dann halt durchgehend auf der Hupe. Hupen ist die Lieblingsbeschäftigung der Peruaner. Ich habe gedacht, ich hätte das Maximum in den vorgehenden Ländern erlebt aber dass hier schlägt einfach alles um Welten. Jeder hupt und ich glaube wenn man die fragen würde, wieso hast du gehupt, wüssten die meisten keine Antwort. Die Taxis sind auch ein Problem. Jeder fährt so langsam wie möglich, denn es könnte Ihm ja ein Kunde flöten gehen, wenn er zu schnell vorbeifährt und zusätzlich hupt er jeden möglich Fussgänger an und gibt im Zeichen, ob er fahren möchte. Man kann sich lebhaft vorstellen was das für ein gehupe ist. Die andere Sache ist dann wieder beim Ausladen des Fahrgastes. Der Taxi hält meistens einfach auf der Spur am Gehsteig an und lässt gemütlich den Fahrgast bezahlen und aussteigen. Was das wieder für ein gehupe nach hinten auslöst, kann man sich sicher ebenfalls wieder vorstellen. Morgen werde ich jedenfalls mit meinem Gepäck direkt mit dem Taxi zur BMW-Werkstatt fahren, damit ich nicht nochmals in die City muss. Znacht werde ich sicher irgendwo in der Fussgänger-Zone essen, denn es hat dort ein paar recht schöne, wie ich gesehen habe. Übrigens habe ich neue Jeans kaufen müssen, dann die Fresserei hat im guten Sinn recht Spuren hinterlassen. Ich hoffe, dass das auch so bleibt bis ich wieder nach Hause komme.
Datum: 07.08.12
Ort: Nazca
Heute kann man sagen habe ich ein wenig ausgeschlafen. Um 8 Uhr bin ich zum Frühstück und dann gings halt wieder einmal ans Packen. Danach habe ich noch einige schriftliche Sachen erledigt wie zum Beispiel die Karten von Bolivien herunterladen und die Grenzübergänge für dieses Land noch herausschreiben usw. Um 11 Uhr habe ich dann den Taxi genommen bis zur BMW-Werkstatt. Ich bin erleichtert, dass der Taxifahrer auch mehr als eine Stunde gehabt hat für die 14 km und das obwohl er über Schleichwege etc. gefahren ist. In der Werkstatt wurde ich sehr nett begrüsst und sie haben mir erklärt was sie alles am Töff gemacht haben. Eines sah ich auf Anhieb. Er ist wieder blitzblank!! Das Ölleck am Schauglas ist jetzt behoben und die Kupplung funktioniert auch wieder anstandslos. Zusätzlich habe sie auch noch den 70iger Service gemacht. Diese BMW-Werkstatt in Lima ist wirklich spitze und hat einen absolut kompetenten Eindruck hinterlassen. Der Service und die zuvorkommende Freundlichkeit kann ich nur loben. Man konnte auch auf Englisch kommunizieren, was für mich natürlich eine grosse Erleichterung war. So um eins bin ich dann von der Werkstatt losgefahren mit dem Ziel Nazca. Zum Glück war die Werkstatt südlich von Lima, sodass ich nicht mehr durch die Innenstadt fahren musste. Trotzdem musste ich nochmals 20 km fahren bis ich sagen konnte: So, jetzt bist du draussen! Es ging wieder durch Wüste mit unglaublich viel Sand und Steine. Die einzige Abwechslung war, wenn wieder ein kleines Dorf kam, war es etwas grün ums Dorf und sonst einfach nur wie gehabt. Irgendwie auch schön, aber ich habe es jetzt gesehen und freue mich, dass es von jetzt an in die Anden wieder zurück geht. Morgen habe ich das Fernziel Cuzco, welches ich aber nicht in einem Tag erreichen kann, denn es sind 650 km. Laut der Auskunft des BMW-Werkstatt-Chefs würde ich das in einem Tag nicht schaffen, denn es gehe sozusagen niemals geradeaus. Kurven um Kurven und Täler um Täler. Es sei wunderschön zum fahren, doch solle ich irgendwo in der Mitte übernachten. Das werde ich sehr wahrscheinlich auch tun. Im Moment übernachte ich in Hotel Maison Suisse in Nazca. Die Besitzerfamilie seien Schweizer, haben die an der Rezeption gesagt. Es ist auch noch eine Gruppe Deutsche hier. Die machen eine 3-wöchige Rundtour durch Peru mit einem Car, bzw. Lastwagen, der als Car umgebaut wurde. Die Töff-Gruppe aus Venezuela hat auch noch geschrieben. Ich habe die am Ecuador-Border kennengelernt. Sie seien jetzt auch wieder gut nach Hause (Venezuela) gekommen und alles sei unfallfrei abgelaufen. Es würde Ihn freuen, wenn ich ein späteres Mal nach Venezuela kommen würde, denn dann würde er mir Venezuela zeigen. Wer weiss, vielleicht ergibt sich irgendwann einmal die Gelegenheit.
Datum: 08.08.12
Ort: Abancay
Da ich heute eine strenge Fahrt habe bin ich bereits um 7 Uhr zum Frühstück und um 7.45 Uhr bin ich abgefahren. Anfangs war es noch recht kühl so bei 11 Grad und ich war froh, dass ich die Innenfutter in Jacke und Hose montiert habe. Gleich nach Nazca ging es nur noch bergauf. Kurve um Kurve auf super Strassen. Genau das was das Töffler-Herz höher schlagen lässt. Der Werkstatt-Chef in Lima hatte recht, denn mit der Zeit wird es sehr streng zum fahren und nach 150 km habe ich die erste Pause eingelegt. Nach 10 Minuten ging es weiter. Den ersten Pass von 4300 Meter hatte ich bereits genommen und der zweite und dritte folgten Schlag auf Schlag. Der höchste Punkt hatte ich auf dem dritten Pass mit 4723 Meter über Meer. Meine Pumpe spürte ich gewaltig, doch zum fahren ging es. Zum Glück habe ich kein Kopfweh bekommen. Die letzten 100 km vor Abanacy waren dann dem Abwärtsfahren gewidmet. Es ging in einem engen Flusstal immer schön langsam nach unten und der tiefste Punkt war dann knapp 1800 Meter. Kurz vor meinem Ziel ist es dann nochmals ein wenig nach oben auf 2400 Meter über Meer. Das Dorf Abancay ist an einem Berghang gelegen. Ein ganz normales Dorf mit einigen kleinen Läden an der Hauptgasse aber sonst nichts Spezielles. Ich bin jetzt im Hotel Turistas, welches mir gestern die Deutschen angegeben haben. Es ist ebenfalls nichts spezielles aber da ich ja auf der Durchreise bin, stört mich das nicht. Morgen fahre ich nach Cuzco, wo ich sicher 2 - 3 Tage bleiben werde, denn da steht Machu Picchu auf dem Programm. Ich hätte eigentlich lieber auf etwas mehr als 3000 Meter übernachtet, damit ich bereits ein bisschen anklimatisiert wäre, doch nun bin ich halt auf 2400 Meter und das ist ja auch schon was. Die Fahrt hierhin war wie gesagt sehr streng und ich bin total K.o. hier angekommen. Insgesamt war ich für die 470 km mehr als 8 Stunden (reine Fahrzeit!!!) im Sattel. Nach Cuzco sind es dann nur noch 200 km, welche ich dann gemütlich nehmen werde. Die Landschaft ist schon sehr faszinierend. Bis so 3500 Meter über Meer hat es noch ein wenig Vegetation und nachher geht das zurück von anfangs noch Grasbüschel bis zu Letzt noch einige Flechten. Die 6000er habe ich auch gesehen. Die meisten davon erkennt man daran, dass sie noch mit Schnee bedeckt sind. Auf den 4000er Pässen ist es erstaunlich Mild. Ich habe damit gerechnet, dass ich heute noch sehr frieren werde und habe deshalb die Innenfutter montiert. Das war auch gut so, doch die tiefsten Temperaturen lagen bei 13 Grad und die dicken Handschuhe musste ich gar nie anziehen. Der Töff lief auch so einigermassen aber mit der Kupplung habe ich immer noch Probleme. Je höher dass ich kam desto kleiner wurde der Druckpunkt für die Kupplung und ich musste nach einer Weile den Kupplungshebel nachstellen, damit ich mehr Druck erzeugen konnte und so ging es dann zum fahren. Der Höhendruck ist schon gewaltig. Meine Petflasche mit Mineral war ja Anfangs voll und unterwegs habe ich daraus getrunken. Als ich wieder unten war, war diese wie plattgewalzt. Darum spüre ich auch meine Pumpe und hat sicher auch mit dem Kupplungsdruck zu tun.
Datum: 09.08.12
Ort: Cuzco
Erst so gegen neun bin ich nach dem wirklich Continental-Frühstück abgefahren. Kurz bevor ich abfuhr, habe ich noch ein Schweizer Ehepaar im Hotel getroffen. Sie sind einen Monat in Peru auf Reisen. Sie haben gesagt, dass ich für Macchu Picchu reservieren müsse, da es limitiert auf 2500 Personen pro Tag sei. Sie hätten in Cuzco 5 Tage warte müssen bis sie gehen konnten. Das habe ich auch nicht gewusst. Er hat mir dann noch alles aufgeschrieben, wie ich mich im Internet anmelden müsse und wo ich den Zug ebenfalls reservieren muss. Dass ist ja recht kompliziert waren, meine Gedanken. Er gab mir einfach den Tipp, dass ich sofort nach Ankunft in Cuzco diese Reservation machen soll, was ich mir auch zu Herzen genommen habe. Gut ich bin da los. Es ging wieder über 2 Pässe. Einer war 3900 Meter und der andere 4122 Meter über Meer. Die Strassen waren wiederum gleich wie bei der Fahrt nach Abancay. Kurven um Kurven und um 13 Uhr bin ich dann in Cuzco angekommen. Die Hotelsuche gestaltete sich eher schwierig. Die Hotels in der City haben keinen Parkplatz sodass ich mich für ein Hostel mit Innenhof für meinen Töff für drei Tage entschieden habe. Es ist gar nicht luxeriös. Ein Bett ein Stuhl und ein Bad. Internet haben sie auch und das ist eigentlich für mich das Wichtigste. Kurz nach der Ankunft machte ich mich sofort auf die Socken wegen der Reservation. Ich musste zuerst in ein Internetkaffee, um die Reservation zu tätigen und auszudrucken. Mit dem Ausdruck bin ich dann mit einem 20ig Minütigen Marsch zu der Banco de la nacion und habe den Eintritt dort einzahlen müssen. Anschliessend gings wieder zurück in Internetkaffee und dort konnte ich dann das richtige Ticket ausdrucken lassen. Darauf musste ich noch den Zug reservieren, denn man kann nach Macchu Picchu nicht fahren, sondern man muss mit dem Zug hoch. Bis ich nur das Reservationsbüro für den Zug gefunden hatte! Ich reservierte dort den Zug auf 6.40 Uhr am Morgen für schlappe 126 US-Dollar. Die Fahrt dauert jeweils eine Stunde. Von meinem Hostel in Cuzco bis zur Zugstation sind es ebenfalls nochmals 2 Stunden! Ich muss am Samstag, den 11. August um 2.30 Uhr aufstehen und zu der Busstation gehen, damit ich auf 6.40 Uhr dort oben bin. Das wird nicht nur ein happiger sondern auch ein strenger Tag. Nimmt mich nur wunder, ob sich dies für mich lohnt. Ich kann dann das am Samstag-Abend sagen. Cuzco ist recht gross und liegt auf 3600 Meter ü. Meer. Mit der Puste geht es einigermassen aber ich spüre die Höhe sehr. Am Tag sind die Temperaturen so um 20 Grad, doch wenn man in den Schatten kommt, wird es recht kühl und man muss sich wirklich anziehen damit man nicht friert. Das Wetter ist im Moment einfach wunderschön. Keine einzige Wolke zeigt sich am Himmel und der ist stahlblau. Ich habe grosses Glück gehabt, dass ich bis jetzt noch keinen einzigen schlechten Tag in den Anden erwischt habe. Ich weiss nicht wie weit ich gekommen wäre wenn ich über die 4000er Pässe mit Regen hätte fahren müssen. Ich bin überzeugt, dass ich noch nicht in Cuzco wäre. Morgen habe ich ja jetzt nochmals einen freien Tag und werde mir die Stadt etwas genauer ansehen. Wie ich bis jetzt sehen konnte, hat es recht viele Touris hier. Die meisten, so scheint mir, kommen aus den USA.
Datum: 10.08.12
Ort: Cuzco
Heute stand kann im Zeichen der Stadt Cuzco auszukundschaften. Frühstück gibt's natürlich Hostel keines, sodass ich etwa um Halbneun auf die Suche nach einem vernünftigen Kaffee ging. Ich musste nicht sehr lange suchen und bekam einen Cappuccino mit einem Peru-Gipfeli, welches mit etwas schwierig im Geschmack gefüllt war. Ich ass nur das aussenrum. Anschliessend bin ich in die Altstadt gelaufen. Es hat wiederum viele schöne Kirchen welche restauriert sind und auch die anderen Gebäude sind in recht gutem Zustand. Cuzco ist eine richtige Touri-Hochburg. Alle die nach Macchu Picchu wollen sind hier stationiert. Das meiste was ich heraushören konnte sind Amis, gefolgt von Franzosen und ganz vereinzelt auch ein paar Deutsche. Ich gab mich nicht zu Erkennen und ich lauf ja auch nicht mit einer Schweizerfahne herum. Bei den Deutschen höre ich manchmal, Schatzi mach doch noch ein Foto von da und Schatzi du machst ein Schatten in das Foto. Innerlich muss ich dann manchmal schmunzeln und denke, Mensch, was habt Ihr für Sorgen. Ich bin dann noch in den Tages-Markt um zu schauen was die so alles anbieten. Kleider, meistens aus Alpaka-Wolle, Gemüse, Früchte und zu guter Letzt sah ich auch noch die sogenannten Metzereien. Da löscht es einem fast ab was da auf den Markttischen liegt. Unser Lebensmittelinspektor "Moosberger" hätte sicherlich keine Freude daran. Von Kühlkette nicht die Spur!! Ich habe nirgends ein Kühlaggregat ausmachen können. Die Schweine, Hühner, Schafe etc. liegen einfach auf den Tresen und die Verkäufer nehmen diese auseinander. Die einzelnen Fleisch-Teile legen sie dann auf den Tisch zum Verkauf. Daneben haben sie auch gesalzenes Trockenfleisch von welchem ich niemals nur probieren würde. Nach der schauerlichen Marktbesichtigung bin ich dann wieder in die Gassen hinein und habe so ein Marceto gesehen, welche nur Sachen zum anziehen verkaufen. Dort habe ich mir dann ein Alpaka-Pulli, -Handschuhe und auch eine -Kappe aus dieser Wolle gekauft. Die Wolle fühlt sich ganz weich an und sehr angenehm zum Tragen. Heute Nacht wurde es sehr kalt und ich musste tief unter die Decke schlüpfen, damit ich nicht fror. Im Hostelzimmer ist es nicht geheizt und draussen schätzte ich die Temperatur bei 2 - 3 Grad. Morgen muss ich ja um 2.30 Uhr aufstehen und es werden die selben Temperaturen herrschen. Dann bin ich dann froh um den warmen Pulli und vielleicht montier ich sogar noch die neue Kappe. Am Tag war es heut sonnig. Sonniger geht es kaum. Wiederum kein Wölkchen war auszumachen. An der Sonne wurde es sehr, sehr warm. Man konnte im T-Shirt locker im Park sitzen und den vielen Leuten zuschauen. Wenn aber der Wind manchmal aufkam wurde es wieder richtig kalt und man musste sofort wieder die Jacke anziehen. Es ist schon verwunderlich, wie die Temperaturen hier variieren. Nun freue ich mich auf Morgen und bin gespannt wie der Tag verläuft.
Datum: 11.08.12
Ort: Cuzco
Ich hätte es ja wissen müssen! Wie immer sind diese Attraktionen, was Machu Picchu auf dem Papier sicher ist, nur halb so wild wie beschrieben. Erstens ist das eine Touri-Abzocke. Zweitens ist es von Touris überlaufen. Es hatte viele Japaner, Franzosen, Amis, Deutsche und ein paar Schweizer. Bei den Japaner muss ich immer lachen. Jeder hat seine Hundemarke an und laufen im Gleichschritt hinter dem Leiter her. Wenn die Treppen nicht immer so schmal wären, würden sie sogar geordnet in Zweierkolonne gehen. Drittens bin ich heute 10 Stunden nur unterwegs gewesen um nach Machu Picchu zu kommen und wieder zurück. Viertens ist die Reservation, damit man Machu Picchu überhaupt sehen kann äusserst kompliziert und aufwendig. Fünftens bekommt man für 60 Franken Eintritt nicht den Hauch von Informationen. Wenn ich mich gestern auf Wiki nicht noch etwas schlau gemacht hätte, wäre ich im Blindflug durch das Dorf gegangen. Was für Machu Picchu spricht, ist eine sagenhafte Aussicht und die Zugfahrt von 1 ½ Stunden je Weg war wunderschön etwa so wie wenn man in der Versamerschlucht nach Ilanz fahren würde. Machu Picchu selber ist mit vielen restaurierten Ruinen versehen, welche man alle anschauen kann. Die Inka-Bauweise zeichnet sich ja darum aus, dass Sie die Steinhäuser ohne Fugen bauten. Das heisst, dass sie die Mauersteine ohne Mörtel aufeinander geschichtet haben und zwar so, dass die Steine genau aufeinander passten. Das konnte man mehrfach sehen. Doch wenn man bedenkt, dass dieses Dorf erst vor ca. 500 Jahren gebaut wurde und man gar nicht sicher ist, ob das Dorf jemals fertig erstellt wurde, hätten wir von den Römern noch ganz anderes zum zeigen. Geschichtlich genauso interessant, wenn nicht noch mehr. Der Name Machu Picchu ist auch nur ein Pseudonym, denn man weiss eigentlich nicht wie das Dorf geheissen hat. Der Name wurde vom gleichnamigen Nachbarberg übernommen. Im Nachhinein muss ich für mich sagen, dass hat sich nicht gelohnt und ich würde das auch nie mehr anschauen gehen. Wenn mich jemand fragen würde: Soll ich hingehen? Wäre ich imstande, derjenigen Person es auszureden. Ich bin aber auch Überzeugt, dass ich bei solchen Gelegenheiten genauso wieder reinlaufen werde. Morgen geht es wieder weiter an den Titicacasee. Ich freue mich richtig wieder losfahren zu können.
Datum: 12.08.12
Ort: Puno
Ich bin zeitig heute in Cuzco abgefahren mit dem Ziel Puno am Titicacasee. Die Tour führte mich über zwei Pässe. Der eine war knapp 4000 Meter und der andere 4368 Meter über Meer. Wunderschönstes Wetter begleitete mich. Die Strassen traumhaft, ja sagen wir fast langweilig. Wenn man über den Pass kam, zeigte sich ein riesiges Plateau, welches 50 oder mehr km lang war. Die Strasse führte dann nur noch geradeaus und man konnte mit 150 Sachen loslegen. Ich bin schon lange nicht mehr so schnell gefahren doch der wenige Verkehr und die guten Verhältnisse luden mich geradezu ein. Die Berge und die Aussicht waren einfach genial und ich kann nur jedem Empfehlen, wenn er sowas auch mal machen kann, dann muss er wirklich hier durchfahren. Etwa 50 km vor Puno wars plötzlich aus mit der guten Strasse. Etwa 20 km musste ich in einer gut präparierten Kiesstrasse fahren, was natürlich sich auch auf die Geschwindigkeit auswirkte. Doch danach war alles wieder wie gehabt. Einfach schön. Knapp vor Puno sprang mir ein Hund in den Töff. Ich sah es fast so kommen. Drei Hunde jagten einen anderen und der schaute nach hinten und schon war er zwischen Vorderrad und Hinterrad sodass ich Ihn mit dem Hinterrad überrollte. Es war nicht das erste Mal, dass es mit Hunden brenzlig wurde, doch bis anhin konnte ich entweder anhalten oder Gas geben. Dieses Mal jedoch ist es jetzt halt passiert. Ich sah nur noch im Rückspiegel, dass der Hund auf der Strasse lag und keinen Mux mehr machte. Ich konnte froh sein, dass mir nichts passierte und dass er mir nicht vors Vorderrad lief. Jetzt bin ich am Titicacasee auf 3800 Meter ü. Meer. Er ist riesengross und hat sehr viele Schilfgürtel. Das Schilf wird auch geerntet und aus dem machen sie Hüte und auch Schilfschiffe. Die Farbe ist knallig blau und an gewissen Uferstellen hat es Algen die grasgrün wie ein Teppich auf dem Wasser liegen. Die Vögel schwimmen darin und suchen Ihre Nahrung. In Puno habe ich einige Touris ausmachen können. Die machen eine Bootsfahrt zu den Inseln und sind eigentlich alle mit einem Tour Operator organisiert. Ich werde aber gerne auf das verzichten. Morgen ist es dann soweit und ich mache den Border nach Bolivien. Nächstes Ziel ist dann die Hauptstadt La Paz auf 3636 Meter ü. Meer.