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Berichte

Datum: 17.08.2017                              Kilometer: 94 (82 Fähre)                                 Ort: Tallinn/Estland

Heute Morgen war nach dem Frühstück packen angesagt. Das erste Mal zu zweit. Wir mussten alles noch ein bisschen umräumen bis wir alles verstauen konnten. Das Zelt, den Schlafsack und die Tasche übergaben wir dem Zimmerservice. Die hatten eine grosse Freude daran. Wir mussten sogar schriftlich bestätigen, dass sie diese Sachen haben dürfen. Um 10 Uhr sind wir dann losgefahren an den Hafen. Die Einfahrt ins Gate erfolgte ohne Probleme. Man händigte uns zwei Fahrkarten aus und baten uns, uns auf der Linie 4 ganz nach vorne zu begeben. Dort stand wiederum ein netter Herr, der uns bat, in einen kleinen Unterstand zu fahren, denn es regnete ein ganz klein wenig. Dort waren bereits zwei Töfffahrer die auch mit auf die Fähre kommen werden. Einer war aus Finnland und der Andere aus Littauen. Pünktlich um 10.30 Uhr begann dann das Verladen und wir bekamen den Auftrag unsere Motorräder zu starten und uns auch auf die Fähre zu begeben. Auf dem zugewiesen Platz konnten wir dann die Motorräder abstellen, nahmen noch das nötigste mit und begaben uns in die oberen Stockwerke. Wir mussten feststellen, dass die Fähre ja wie ein Partyschiff funktionierte. Es war 11 Uhr und fast alle hatten mindestens Bier vor sich. Einige nahmen auch gleich ein paar Shots. Die lassen sich richtig volllaufen. Während der Überfahrt war dann ein richtiges Unterhaltungsprogramm mit einem Trio und zwischendurch gab es auch noch ein Bingo. Die Passagiere tanzten zur Musik und waren in recht guter Stimmung. Als wir uns Tallinn näherten wurde das Wetter immer schöner entgegen aller Prognosen. Der Litauer hat vor der Abfahrt gesagt, dass es in Tallinn dan regnen würde. Dem war überhaupt nicht so. Es war eitler Sonnenschein und wir fuhren dann auf dem kürzesten Weg ins unweit gelegene Hotel. Nach dem Zimmerbezug gingen wir sofort auf Erkundungstour. Mit einer von der Rezeption erhalten Karte und deren Informationen fanden wir die Altstadt auf Anhieb. Auch hier hat es sehr schöne Häuser und Kirchen. Die Altstadt ist im Unesco-Welt-Kulturerbe. Sie ist wirklich sehenswert und ist peinlich sauber. An einer Ecke machten wir dann Halt in einer kleinen Kneipe und bestellten etwas Kleines zum Essen. Melanie hatte Hunger!! Nach der Besichtigung zogen dunkle Wolken bedrohlich auf und wir schafften es nicht ganz bis zum Hotel zurück. Es gab ein richtiger Platzregen. Die Temperaturen bewegen sich hier so um gut 24 Grad. An der Sonne ist es dann sofort sehr warm. Morgen geht es weiter nach Riga nach Lettland. Das Wetter verheisst nichts Gutes. Das hiess es ja heute auch und es war recht schön. Wir lassen uns überraschen.

Datum: 18.08.2017                          Kilometer: 309                                  Ort: Riga/Lettland

Heute ging es etwas spät in Tallinn nach dem Frühstück los Richtung Riga. Es standen ja nur etwa 309 Kilometer auf dem Plan. Das Wetter war mehrheitlich sehr trüb. Nach etwa 200 Kilometer kam ein ganz leichter Regen auf, der sich auch nach etwa 10 Kilometer wieder verzog. Als wir in Riga ankamen, hellte sich der Himmel immer mehr auf und wir mussten feststellen, dass es hier schön warm und angenehm war. Die Landschaft war heute geprägt von sehr viel Wald und vereinzelten kleineren Felder. Ab und zu gab es auch ein wenig Landwirtschaft mit Viehhaltung. Die Strassen in Lettland sind in einem hervorragenden Zustand und führten meist schnurgerade Richtung Riga. Etwa in der Hälfte, sind wir dann noch abgebogen an den Strand. Wir wollten auch noch ein wenig den Strand in Augenschein nehmen. Vereinzelt gingen einige Leute sogar baden, obwohl das Wetter recht trüb und sehr bedeckt war. Nach unserer Ankunft in Riga sind wir dann zu einer kleinen Stadtbesichtigung aufgebrochen. Wir haben es nicht bereut. Die Stadt präsentierte sich uns aufs herrlichste. Es hat eine wunderschöne Altstadt mit eindrücklichen alten und sehr schön renovierten Gebäuden. Die verschiedenen Kirchen schienen Majestätisch über der Altstadt. Sie sind in verschiedenen Facetten gehalten. Die einen haben Runde Dächer und die Anderen wieder gehen zum Spitz. Melanie hat gesagt, dass diese Stadt für sie bis jetzt die schönste sei. Verglichen mit Helsinki und Tallinn. Morgen fahren wir nach Klaipeda. Wir haben zwei Varianten. Die eine geht auf dem direkten Weg und die andere geht etwa 100 Kilometer weiter, dafür alles an der Küste entlang. Das Wetter ist Morgen unser Entscheider. Die Aussichten sind für Morgen nicht allzu gut, doch das hat er heute auch nicht gehabt und es war mehrheitlich trocken und wurde sogar in Riga schön. Lassen wir uns überraschen und wir freuen uns.

Datum: 19.08.2017                                 Kilometer: 403                                  Ort: Klaipeda/Litauen

Heute Morgen sind wir in Riga bei richtig schönem Wetter abgefahren. Wir haben zueinander gesagt, dass wir dem Scheiss-Wetterbericht nicht mehr glauben dürfen. Wir sind dann wie abgemacht die grössere Strecke gefahren. Von Riga nach Ventsbils und dann wirklich alles an der Küste entlang nach Klaipeda. Nach Ventpils mussten wir dann noch ein 12 Kilometer langes Stück Off-Road fahren. Melanie sprach kaum ein Wort mehr und als wir wieder auf eine Asphaltstrasse kamen sagte ich Ihr, sie könne jetzt auch wieder atmen. Eigentlich war es halb so schlimm, denn die Strasse war relativ gut ausgebaut und wenn man die Fahrrinnen nahm, war dies auch kein Problem. Nach und nach verschlechterte sich dann das Wetter und die anfänglichen 26 Grad konnten wir uns auch abschminken. So bei 20 Grad pendelte sich dann die Temperatur-Anzeige ein. Wir sind zwar ständig sehr nach an der Küste entlang gefahren, haben aber das Meer eigentlich nie gesehen. Erst als ich dann einmal anhielt und das Bike parkierte, konnten wir zu Fuss die 200 Meter gehen und dann konnten wir auch mal einen Blick auf den Strand werfen. Aber eben, dass Wetter hat sich markant verschlechtert und wir sind froh, dass wir trocken nach Klaipeda kamen. Unterwegs sahen wiederum sehr viel Wald. Meistens war es ein Mischwald. Fragt mich nicht, was für Sorten. Ich kann grundsätzlich nur Laub- und Nadelbäume unterscheiden. Mittlerweile weiss ich auch wie eine Birke aussieht. Ab und zu kamen wir auch zum Teil an sehr grossen Felder vorbei, welche bestellt waren mit Weizen und auch mit Mais. Die Felder waren aber nicht so gross wie in Russland. Als wir dann in Klaibeda im Hotel angekommen waren, zogen wir uns um und gingen noch ein bisschen in die Altstadt. Es zog ein bissiger Wind daher und es war eigentlich sehr ungemütlich. Als wir auf einer Terrasse noch einen Apero zu uns nahmen, begann es gerade zu regnen. Daher beschlossen wir, dass wir wieder zum Hotel zurücklaufen und dort unser Abendessen einnehmen werden. Es war recht gut. Dazu tranken wir noch eine Flasche Armenischer Rot-Wein. Der hat richtig toll geschmeckt. Während dem Abendessen haben wir nun beschlossen, dass wir Morgen nach Vilnius, die Hauptstadt von Litauen fahren und dort zwei Mal übernachten werden. Er hat auch wiederum für Morgen schlechtes Wetter angesagt, doch da müssen wir durch.

Datum: 20.08.2017                               Kilometer: 342                            Ort: Vilnius/Litauen

Bei durchzogenen trüben aber noch trockenem Wetter, starteten wir Richtung Vilnius, der Hauptstadt von Litauen. Wir fuhren die Strecke, welche uns Thomas empfohlen hatte, dicht an der Russischen Grenze entlang bis nach Kaunas. Etwa 20 Kilometer vor Kaunas hielt ich nach den ersten Regentropfen an, damit wir unsere Regenanzüge anziehen konnten. In unserer Fahrtrichtung kamen uns schwarze Wolken entgegen, die nichts Gutes ankündigten. Dem war dann auch so. Innert wenigen Minuten regnete es heftig und wir waren froh, dass wir unsere Regenanzüge bereits angezogen hatten. Etwa 5 Kilometer vor Vilnius liess der Regen merklich nach und wir waren froh, dass wir wenigstens in die Stadt ohne Regen hinein fahren konnten. Die Temperaturen kamen nicht über 18 Grad hinaus und landschaftlich kann ich auch nicht allzu viel sagen, denn wenn es regnet ist man sehr konzentriert auf dem Bike und hat den Fokus nur in Richtung Strasse. Uns ist aufgefallen, dass bei den Einfamilienhäusern die Gärten fast alle perfekt ausschauen. Der Rasen ist kurz geschnitten und die Blumen und Sträucher sehen sehr gepflegt aus. Auch die Pärke sind allesamt sehr gepflegt und sauber. Nach unserer Ankunft haben wir kurz unser Tenü gewechselt und sind in die Stadt gelaufen. Unser Hotel ist etwa 500 Meter von der Altstadt entfernt. Es hat auch hier sehr schöne Häuser und Kirchen die wunderbar renoviert wurden. Wir haben noch nicht allzu viel gesehen, denn erstens fing es wieder an zu regnen und zweitens bleiben wir ja zwei Nächte, sodass wir morgen noch genügend Zeit haben werden. Wir erwarten auch Morgen kein gutes Wetter. Der Wetterbericht verheisst nichts Gutes. Dafür hat er dann am Dienstag besseres Wetter angesagt, sodass wir dann Richtung Polen unbeschwert losdonnern können. Von den beiden Indern habe ich auch noch einige Sachen gehört. Die sind an der Estnischen Grenze wieder nach Russland zurückgeschickt worden, weil einer der Beiden seinen originalen Fahrzeugschein nicht dabei hatte. Sie sind jetzt nahe an der Grenze zu Estland. Der Inder, welcher sein Fahrzeugschein vergessen hatte fliegt jetzt nach Indien zurück um diesen Schein zu holen. Er wird am 23. August wieder zurückkommen und dann sofort den Border machen, denn sein Visum läuft dann ab. Der andere Inder bleibt und wartet halt jetzt. Die tun mir ein bisschen leid. Erst der Unfall und jetzt auch noch das mit dem Fahrzeugschein. Doch wenn man ehrlich ist, dann hat dies schon auch noch ein bisschen mit der Organisation zu tun. Ohne originalen Fahrzeugschein fährt man nicht so eine Tour. Andere Länder andere Prioritäten!

Datum: 21.08.2017                                   Kilometer: 0                             Ort: Vilnius/Litauen

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von „NO STRESS“. Wir sind erst gegen 9 Uhr zum Frühstück gegangen. Eile war gar nicht angesagt, denn draussen schüttete es in Strömen. Nach dem Frühstück gingen wir wieder aufs Zimmer. Melanie las in ihrem Buch und ich sortierte auf dem Laptop Fotos. Erst gegen 13 Uhr liess der Regen nach und wir machten uns dann auf den Weg in die Altstadt. Beide bewaffnet mit einem Fotoapparat. Nach der Stadtbesichtigung kamen wir wieder todmüde ins Hotel zurück. Melanie meinte, dass das Töfffahren wesentlich leichter sei als eine Stadtbesichtigung. Ich konnte ihr nur beipflichten. Ich habe natürliche jetzt schon einige gemacht und habe dementsprechend ein bisschen Routine, aber auch ich komme auf die „Schnurre“. Sie legte sich sofort hin und das Nebengeräusch liess nicht lange auf sich warten. Ich habe mich an meinen Laptop gesetzt und schreibe nun meinen Bericht. Die Stadt ist recht attraktiv. Wie schon gestern erwähnt hat es sehr viele schöne Gebäude. Wir sind heute in ein anderes Viertel gegangen. Dort hatte es sehr viele Touris. Relativ viele Deutsche machen hier halt. Auch Italiener hat es recht viele, was uns noch mehr erstaunt. Morgen fahren wir nach Gizycko in Polen und besuchen Arek und Maja. Ich habe mit Ihnen bereits gestern Abend Kontakt aufgenommen. Sie reservieren für uns ein Hotel in dieser Stadt. Wahrscheinlich werden wir dann irgendwo zusammen Abendessen. Wir freuen uns auf das Wiedersehen. Das Wetter soll auch wesentlich besser sein, wenn man dem Wetterbericht glauben kann. Die Fahrt ist nicht allzu weit. So gegen 300 Kilometer. Das wird dann die Zwischenstation nach Warschau. Mehr darüber dann Morgen.




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