Woche 17.03. - 23.03.
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Berichte
Datum: 23. März 2023 Ort: Calama Kilometer: 452 Land: Chile
Päng, hat es gemacht und schon lag ich auf der Strasse. Päng, hat es gemacht und Andreas lag auf der Strasse und zu guter Letzt machte es nochmals Päng und Peter lag auch da. Einzig Michael konnte sein Bike noch halten und musste nicht zu Boden. Nun, wie hier im Anfangs-Satz beschrieben ging ein ereignisreicher Tag zu Ende. Aber jetzt mal von Anfang an. Pünktlich um 8 Uhr sind wir von unserem Salzhotel aufgebrochen und wie immer zusammen mit dem Swiss & Austria-Team. Wir wussten dass das ein recht anstrengender Tag werden wird, denn wir hatten etwa 250 Kilometer Off-Road-Strecke vor uns. Die Einen gingen schon etwas früher, doch wir einigten uns auf 8 Uhr, was schlussendlich gar kein Nachteil war. In Uyuni mussten wir unsere Bike nochmals auftanken für die lange Strecke. Vor allem für die, mit dem kleinen Tank. Nach dem Tanken fuhren wir weiter auf einer recht gut ausgebauten Piste. Etwa 20 Kilometer nach Uyuni veränderte sich farblich der Strassenbelag schlagartig, denn dort wurde die Strasse instand gestellt. Ich war an der Front und reduzierte das Tempo von etwa 100 auf 50 Stundenkilometer und kam auf den andersfarbigen Boden. Kaum drauf und schon lag ich auf der Seite und das Motorrad drehte sich mehrmals um die eigene Achse. Hinter mir hörte ich nur noch Päng Päng und auch die Anderen mussten zu Boden. Glücklicherweise ist niemandem etwas geschehen. Ausser ein paar blaue Flecken hat niemand etwas davongetragen. Der Boden war wie flüssige Schokolade. Man konnte die Bikes kaum wieder aufstellen, denn sie rutschten einfach wieder weg. Als alle Bikes wieder standen, kamen auch schon die Bauarbeiter und inspizierten die Situation. Sie fragten wie schnell wir waren und wir sagten, dass wir kaum 50 Stundenkilometer gefahren seien. Bei mir am Bike hat der linke Koffer recht grossen Schaden genommen. Mit Gurtzeug konnte ich den Deckel wieder einigermassen fixieren. Peter umfuhr den kritischen Bereich abseits der Strasse, denn er hatte überhaupt keine Haftung auf dem Boden. Wir setzten dann die Fahrt mit den Füssen nach unten im Mikrotempo fort in Begleitung des Bauarbeiter-Fahrzeugs. Nach wenigen Hundert Meter war dieses Malheur vorbei und wir konnten die Fahrt fortsetzen. In St. Christobal tankten wir die Bikes nochmals auf und machten einen Kaffehalt. Die Strassen waren meist schlecht als recht. Unterwegs war plötzlich unser Tourguide Domenico und informierte uns, dass da vorne eine Strassensperre sei. Wir können aber durch, die Anderen hätten sie auch durchgelassen. Also nahmen wir diese Hürde auch auf uns und fuhren an den stehenden Lastwagen vorbei. An der Sperre mussten wir mit ein bisschen Akrobatik vorbei und erreichten dann die Strasse wieder. Von da an war dann alles anders. Ein etwa 50 Kilometer langes Strassenstück war hier im Bau und es wurde auf der Seite der Strasse eine sogenannte Notstrasse gebaut welche in einem äusserst desolaten Zustand war. Es ging durch Sand und Geröll, man kann es kaum glauben und es ist ein Wunder, dass wir ohne, d.h. Michael, der am Morgen verschont blieb, musste sein Motorrad auch ablegen, durchkamen. Die Bikes machten alles was sie wollten und wir standen meist auf den Bikes, was tauch in die Knochen ging. Endlich kamen wir dann an den Border zu Chile und siehe da, alle Anderen waren auch noch da. Der Border macht erst um drei Uhr auf und das hiess für uns 1,5 Stunden warten. Die Anderen hatten auch mehrere Stürze und die Bikes hatten auch einige Blessuren bekommen. Endlich ging dann der Border auf und es kam wie es sein muss, dass auch noch Stromausfall gab und die Systeme nicht funktionierten. Warten und nochmals warten hiess dass. Inzwischen war es 16 Uhr geworden und wir konnten nach dem auschecken Boliviens zu Border von Chile fahren, dort ging alles recht flott und nach einer Stunde waren wir auch dort durch. Nun hiess es Volldampf nach Calama. Ab dem Border von Chile waren die Strassen Asphaltiert mit einigen Teilstücken von Schlaglöchern und kurze Pisten. Bedrohlich standen die Wolken vor uns und wir entschlossen uns, die Regenanzüge anzuziehen. Der Wind machte uns auch ein wenig zu schaffen, wenn er von der Seite kam. Wir versuchten noch vor Nachtanbruch in Calama anzukommen, was wir leider nicht geschafft hatten. Um 20.40 Uhr kamen wir in Calama wohlbehalten an und fanden das Hotel leider nicht auf Anhieb. Ein einheimischer Töfffahrer lotste uns dann souverän durch den Verkehr und schon standen wir vor dem Hotel. Danke, kann man nur sagen. Ich fragte Ihn, ob er jemand wisse, welcher meinen Koffer wieder einigermass in Form bringen kann. Er telefonierte und telefonierte und sagte dann, dass ein Freund kommen werde um diesen Koffer wieder benutzbar zu machen. Und siehe da, etwa eine Stunde später stand der schon da und andere aus der Truppe kamen auch noch mit ihren Koffern, welche zum Teil auch arg gebeutelt wurden. Meiner konnte er recht gut wieder in Form bringen. Ich muss jetzt einfach noch einen Pariser organisieren, denn er ist absolut nicht mehr ganz dicht. Abendessen war im Hotel und um 11.30 Uhr gingen wir auf die Zimmer. Todmüde und ein Bericht wurde auch nicht mehr geschrieben. Ich waschte noch meine dreckigen Hosen vom Sturz und die Jacke hatte auch einige Schürfspuren aus Dreck von Hand aus. Um 0.30 Uhr konnte ich dann man wohlverdienten Schlaf in Angriff nehmen.
Datum: 22. März 2023 Ort: Uyuni Kilometer: 169 Land: Bolivien
Es ist kaum zu Glauben. Es ist wie ein Wunder, dass ich nochmals so einen Tag erleben darf. Vorgestern hat es noch geheissen, dass man nicht auf den Salzsee gehen kann, da geflutet und gestern hiess es er sei dry. Ganz so dry war er nicht aber einfach nur genial. Wir sind nach dem späteren Frühstück mit einem Guide losgefahren. Anfangs war es noch recht schmierig bis wir die Umrandung endlich überfahren hatten. Aber dann. Dann konnte man loslegen. Die erste Station war wie im 2012 bei einer Station wo auch die Paris-Dakar durchgefahren ist. Weiter bin ich damals nicht, da ich nicht wusste, wie ich wieder zurück kommen sollte. Dieses Mal war das natürlich ganz anders. Wir fuhren volle Pulle etwa 60 Kilometer weiter auf den See bis zu einer «Insel». Dort machten wir dann Halt und genossen von unserem Guide den mitgebrachten Lunch. Der hatte sogar Stühle und ein Zelt dabei und wir konnten am Schluss an einen gedeckten Tisch sitzen. In der Zwischenzeit bereitete ich meine Drohne vor und machte den ersten Rundflug. Bald gab es einen Zweiten und einen Dritten. Das Wetter, die Temperaturen – es konnte einfach nicht schöner sein. Und ich mitten Drin. Peter meinte, dass das wirklich einfach nur Geil war. Man kann das einfach nicht beschreiben. Man fährt einfach wie man will auf einem Salzsee, der 10000 Quadratkilometer gross ist. Einfach riesig. Man konnte anfangs die Insel gar nicht sehen und fuhr einfach ins Nichts. Wegen der Erdkrümmung ist das so. Der See ist einfach topfeben. Eine andere Beschreibung gibt es nicht. Nach dem Lunch fuhren wir dann in einem gemächlicherem Tempo, also so 150 Stundenkilometer zurück. Allerdings hatten wir da keinen Guide mehr und wir verpassten am Rande die Abfahrt. Da wurde es aber nochmals richtig heikel und wir mussten durch Wasserlachen und Rinnen fahren. Das Bike schwenkte da immer wieder ab und ich schwitze Blut, bis ich endlich draussen war. Peter erging es genau so. Kaum waren wir vom See mussten wir nur noch etwa 2 Kilometer fahren bis zu einer Carwash-Station. Dort stellten wir unsere Bikes hin und liessen die Motorräder penibel waschen. Sie verlangten für den Wash pro Bike 25 Bolivianos. Wir gaben gerne 50, denn die Bike waren wirklich von einer Salzkruste überzogen und sie machten es wirklich gründlich. Anschliessend dann noch die Fahrt ins Hotel über eine Gravel-Strasse, welche von Löchern übersät war. Das waren aber nur noch 5 Kilometer. Morgen geht es wieder weiter nach Calama. Total etwa 420 Kilometer mit einem Border, der aber recht locker ablaufen soll. Davon gibt es aber noch 150 Kilometer, welcher unbefestigt sein soll. Aber gut zu fahren sei. Wir lassen uns überraschen und geniessen heute Abend nochmals das Buffet, welches wiederum von der Edelweiss offeriert wird. Mehr dann morgen im Bericht.
Datum: 21. März 2023 Ort: Uyuni Kilometer: 385 Land: Bolivien
Ein genialer Tag geht langsam dem Ende zu. Der Sonnenuntergang ist im vollem Gang. Gestern hatte Öfeli ein super Restaurant herausgesucht. Heute haben wir wieder einmal Edelweiss-Dinner. Am Morgen sind wir voll Elan losgedonnert in Richtung Uyuni. Zuerst fuhren wir aber Potosi an. Dort gab es einen Kaffee. Auf superschönen Strassen fuhren wir dann weiter zum Salzsee. Die Landschaft ist einfach einmalig und man muss die Situation einfach aufsaugen und im Hirn abspeichern. Man kann ja mit Fotos Momente einfangen aber die Stimmung und das Gefühl dabei kann man nur selbst empfinden wenn man Vorort ist. Domenico haben wir in Potosi getroffen und er sagte, dass nicht wie gestern Abend informiert der Salzsee trocken sei. Gestern machte sich bei mir eine leise Enttäuschung breit, da der See geflutet sei und wir mit den Motorrädern nicht auf den See können. Dem ist nun nicht so und wir können Morgen mit den Bikes auf den Salzsee. Wir sind hier in einem Topmodernen Hotel aus Salz. Sie haben mit Salzplatten dieses Luxus-Hotel aufgestellt. Ja sogar die Betten und die Nachttische sind aus Salz. Das ist wirklich etwas ganz besonderes. Ich freue mich auf Morgen und alles weitere dann im nächsten BerichtDatum: 20. März 2023 Ort: Sucre Kilometer: 334 Land: Bolivien
Heute stand die Tour auf die Hauptstadt von Bolivien «Sucre» bevor. Leider verhiess das Wetter nichts all zu Gutes. Um 7 Uhr war Frühstück angesagt was ich auch befolgte. Nach der Frühstücksstärkung schmissen wir uns in unsere Bikeklamotten und zogen natürlich auch die Regenkombis an, denn es regnete recht heftig. Nach rund 50 Kilometern dann ein ungeplanter Halt auf der Autostrasse. Kurz bevor der Halt kam, kam uns auf unserer Spur ein Lastwagen entgegen mit dem wir naturgemäss nicht rechneten und später dann der endgültige Stopp. Die Bolivianer hatten einfach eine Strasse gesperrt mit Baumstämmen und Steinen. Was nun, war die Frage. Neben uns Stand plötzlich Ralph, der in der gleichen Situation war. Irgendwie hatte der Informationen, dass wir trotz Sperre doch durchfahren dürfen. Wir schlossen uns Ihm an und durften mit Geheiss der Protestierenden trotz allem durchfahren. Wir mussten mit unseren schweren Bikes einige Slalomkünste ausspielen, damit wir dort durchkamen. Anschliessend nahmen wir die Tour weiter unter die Räder. Durch die Sperrung hatte es auf der Strasse fast keinen Verkehr und wir kamen gut voran. Der Regen hatte sich auch wieder verabschiedet und die trockenen Strassen taten ihr Seiniges dazu. Es ging in den Anden weiter und plötzlich waren wir wieder auf 4000 Meter über Meer. Es ging an einem Fluss entlang und wurde wettermässig immer schöner und auch warm. Übrigens heute Morgen ging der Track auf dem GPS nicht und trotz nochmaligem Laden war einfach keine Route ersichtlich. Ralph hatte dann eine zündende Idee, dass er seinen Track, der ok war, auf mein GPS spielen kann. Dass klappte hervorragend. Man lernt nie aus. Wir mussten ein wenig warten bis alles überspielt war und der Track von Ralph war einfach nur super. Dafür bin ich Ihm sehr dankbar. Ich habe selber einfach keine Geduld mit diesen «Spielereien» zu beschäftigen. Wir machten rund drei Mal einen Halt heute. Einmal auf dem «Feld» und zweimal in einem kleinen Restaurant. Beim dritten Mal entledigten wir uns von unseren Regenanzügen und waren überzeugt, dass wir diese nicht mehr gebrauchen. Weit gefehlt. Wir kamen kaum 10 Kilometer weit und schon begann es wieder zu schiffen. Also wieder absteigen und die Klamotten anziehen. Auch dieses Gewitter war nach rund 20 Minuten wieder vorbei und wir konnten die Bikes wieder einmal zu Ihren Höchstleistungen ausreizen. Die Strassen waren genial wie man sie nur so beschreiben kann. Mann könnte so stundenlang fahren. Irgendwann kam dann die Hauptstadt uns entgegen und wir konnten bei der erst besten Tankstelle unsere Bikes wieder auftanken, was nicht selbstverständlich ist. Für Europäer ist Bolivien in dieser Beziehung doch sehr speziell, denn tanken der Bikes ist für Ausländer jedes Mal eine Herausforderung. Inzwischen hatte Ralph uns an der Tankstelle auch wieder eingeholt und er stellte sich bereit uns bis zum Hotel in der Stadt Sucre vorauszufahren. Er machte das mit einer Routine als machte er seit Jahrzenten nichts anderes. Inzwischen war es 16 Uhr geworden und jetzt hiess es schnelle Duschen und dann ins Stadtzentrum, welches nur wenige Gehminuten entfernt war. Peter und ich besuchten dort ein Kaffee und war kam auch dort hinein, Ralph. Wir beschlossen dann, dass wir zusammen zum Abendessen gehen. Peter hatte bereits geschaut wo etwas ansprechendes sein könnte. Er wurde fündig im etwa 40 Meter entfernten La Taverne. Das war ein richtiger Glücksgriff. Das Essen war ausgezeichnet und der Wein war hervorragend. Zum Schluss noch ein Expresso mit Seitenwägeli. Auf dem Rückweg besuchten wir noch zwei Bankomaten, wo wir Glücklos ohne Geld wieder abziehen mussten. Wir probieren morgen wieder unser Glück. Wir werden sehen. Im Hotel angekommen gingen wir noch schnell auf die Dachterrasse und tranken noch ein Schlussbier. Ein wirklich gelungener Abend ist jetzt zu Ende gegangen. Ich habe jetzt noch die Aufgabe den Bericht zu schreiben den ich eigentlich noch vor dem Abendessen hatte schreiben wollen. Nun sitze ich da und schreibe Ihn halt jetzt. Was sein muss, muss sein. Da lasse ich nicht locker. Morgen steht Uyuni auf dem Programm. Ich freue mich besonders darauf. Alles weitere dann im morgigen Bericht.
Datum: 19. März 2023 Ort: Cochabamba Kilometer: 213 Land: Bolivien
Das etwas auf der Dachterrasse noch etwas kleines Essen ging dann halt doch in die Hosen. Das Restaurant war ein Reinfall und die Dachterrasse war keine Terrasse sondern alles verglast. Wir tranken dort noch ein Bier und nahmen zusammen so eine Pizza, welche absolut nicht gut war. Käse wie Gummi usw. Auf alle Fälle liessen wir die Hälfte stehen. Das Hotel war einfach nur mies. Die ganze Nacht war Party draussen und man konnte bis in die frühen Morgenstunden kaum schlafen. Zudem war es heiss im Zimmer obwohl ich einen Ventilator hatte. Er machte einen riesigen Lärm und übertönte die Laute aus der nahen Umgebung nur unwesentlich. Das Frühstück, naja, Eier hat es gegeben und das Brot war halt bolivianisch, ohne weitere Anmerkungen. Um 9 Uhr sind wir ziemlich pünktlich abgefahren bei leicht bedecktem Himmel so um die 10 Grad. Kaum aus der Stadt heraus ging es wieder Überland und ständig nach oben. Bei rund 4500 Meter hatten wir den höchsten Punkt. Die Umgebung wiederum atemberaubend. Bei Kilometer 120 stellte sich langsam Regen ein und so waren wir gezwungen, nicht nur wegen dem Regen, sondern auch gegen die Kälte, unsere Regentenus anzuziehen. Das war eine weise Entscheidung, denn der Regen wurde immer heftiger und wir mussten die Fahrt auch auf Regentempo reduzieren. Die Strassen wären eigentlich gut, doch die Spurrinnen sind imens. Man wird auf dem Bike hin und her verschoben wie von Geisterhand. Michael sagte, er hätte glaube ich zu wenig Luft in den Reifen. Ich sagte Ihm, dass ich genau das gleiche verspürte und das von den Rinnen herrühre. Etwa 70 Kilometer vor dem Ziel machten wir in einem kleinen Bergdorf halt und tranken dort Kaffee und etwas Mineralwasser. Ralph gesellte sich auch noch zu uns. Er war heute alleine unterwegs und genoss bei uns die Gesellschaft. Um gleichen Restaurant trafen wir Ruis. Er ist mit dem Velo schon mehr als ein Jahr unterwegs. Er ist in Bolivien aufgewachsen und hat eine Deutsche Mutter. Er kann die Deutsche Sprache perfekt und lebt schon seit 10 Jahren in Deutschland. Er ist jetzt auf dem Nachhauseweg und hat noch gut 500 Kilometer zu fahren. War sehr interessant in kennen zu lernen. Er bekam gleich sein Mittagessen aus dem vor dem Restaurant aufgebauten Lehmofen und wir konnten zu sehen wie alles dort drinnen brodelte. Für den Öfeli natürlich sehr interessant. Wir fragten auch Ruis, ob die die Häuschen nicht heizen, denn hier oben war es etwa 5 Grad «warm». Er verneinte, sie hätten gar keine Öfen in den Häusern. Nach dem Break ging es weiter nach unten und etwa auf halbem Weg scherte Andreas aus und informierte Öfeli, dass er im Restaurant seinen Rucksack vergessen habe und er wieder zurückfahren werden. Wir sollen weiter, er komme schon zurecht. Wir setzten unsere Fahrt fort und kamen dann bald nach Cochabamba. Das Wetter besserte sich zusehends und die Temperaturen steigerten sich auch wieder auf 21 Grad. Die Stadt ist recht gross und hat etwa 650000 Einwohner. Die erste Tankstelle die wir sahen fuhren wir an und es war wie fast immer, für Ausländer kein Benzin. Wenn wir einen Kanister auftreiben, dann könnten sie den für uns füllen. Das war dann doch keine Option, denn wo sollten wir so schnell einen Kanister finden und wo sollten wir den auf unsere Bikes aufladen. Es ging weiter immer Stadteinwärts und da sah ich eine grosse Tankstelle auf der anderen Seite. Beim nächst möglichen Punkt wendeten wir und fuhren die Tankstelle an. Dort mussten wir unsere Pässe vorzeigen und alles wurde minutiös aufgeschrieben. Endlich bekamen wir den begehrten Saft und konnten den Rest der Tour bis zum Hotel fortsetzen. Morgen geht es nach Sucre, der Hauptstadt von Bolivien. Wir hoffen, dass wir gutes Wetter haben. Wir lassen uns überraschen. Alles weitere…Datum: 18. März 2023 Ort: Oruro Kilometer: 376 Land: Bolivien
Gestern gab es ein einfaches Nachtessen für alle. Es war eigentlich ganz gut. Es gab eine Pollo-Suppe. Der Hauptgang bestand aus Rindseintopf mit Reis und war wirklich gut und zum Dessert ein wenig Fruchtsalat. Anschliessend ging alles zu Bett, denn der darauffolgende Tag wird sicher kein Spaziergang. Ich hatte leider das Pech, dass in unserem Trakt-Haus der Strom ausfiel und das mit dem Heizen für eine angenehme Nacht ging voll in die Hosen. Mensch habe ich gefroren. 3 Grad draussen und keine Heizung. Schon beim Abendessen war es kalt und ich freute mich, auf mein warmes Zimmer. Geschlafen habe ich auch nicht gut. Wahrscheinlich liegt es der Höhe. Heute Morgen dann das Frühstück. Thermoskanne mit heissem Wasser und ein wenig Nescafe und das musste reichen. Dazu gab es ein abgefacktes Brötli, welches ich mit einem Eiaufstrich belegte. Ich musste unbedingt etwas essen, denn der heutige Tag wird lang. Um 9 Uhr sind wir dann losgefahren und kamen gegen 10.30 Uhr beim Border an. Man wies uns an, wie wir vorgehen müssen. Jeder von unserer kleinen Truppe bekam einen Laufzettel und so konnten wir Station um Station abarbeiten. Am Schluss kam dann noch das einführen der Bikes und das geht erfahrungsgemäss am längsten. Kurz vorher kam Peter zu mir und sagte, dass ging ja super schnell voran und dann können wir ja schon wieder gehen. Ich sagte Peter, dass wir noch nicht durch sind und erst wenn wir im Sattel sitzen dann alles vorbei ist. Es wurde dann auch länger beim einführen der Bikes. Alles in allem hatten wir mit warten etwa zwei Stunden. Wir mussten auch auf Erik warten, denn unser Besenmann transportiert alle unsere Ersatzreifen und das muss vom Zoll auch akzeptiert werden. Übrigens, der Border liegt auf 4800 Meter über Meer und die Fahrt zum Border war einfach traumhaft schön. Wir auf über 4500 Meter und dahinter die hohen schneebedeckten Berge, welche weit über 6000 Meter hoch sind. Nach dem Border nahmen wir unsere Bikes unter den Hintern und donnerten los. Etwa 125 Stundenkilometer stand auf dem Programm auf schnurgeraden Strassen und einer Bergkulisse die es einfach nur hier gibt. Die Anden sind einfach faszinierend und ich bin froh, diese ein weiteres Mal besucht zu haben. Unterwegs mussten wir auch noch an einem Unfall vorbei. Ein Truck mit Schweinen ist gekippt und viele Schweine lagen Tod oder Halbtod herum. Kein schöner Anblick. Das Hotel Oruro haben wir sehr gut gefunden und unser Bike konnten wir in einer Garage parkieren. Vom Hotel sind wir ein wenig enttäuscht. Keine Klimaanlage im Zimmer und ein Bruthitze darin. Ich habe jetzt die Zimmertüre aufgemacht und zwei kleine Fenster geöffnet, damit etwas Durchzug entsteht und die Bruthitze abtransportiert wird. Wir sind auch heute wieder auf 3700 Meter über Meer, wie übrigens gestern auf 3600 Meter. Wir bewegen jetzt uns immer zwischen 3000 und 4800 Meter. Wir werden auf der Dachterrasse noch etwas kleines Essen und gehen dann sicher bald in die Haja. Mehr dann…Datum: 17. März 2023 Ort: Putre Kilometer: 196 Land: Chile
Heute war ein richtig erfolgreicher Tag. Die Fahrt an den Border führte uns wiederum durch die reine Wüste Atacama. Links und rechts einfach nur Sand und nichts als Sand. Nach rund 40 Kilometer erreichten wir als Erste den Border. Wir bekamen hilfreiche Infos vom Militär. Sie sagten uns wo wir uns anstellen sollen und wie alles abläuft. Alles ging sehr flott ohne wenn und aber und das Grenzpersonal war wirklich freundlich und zuvorkommend. Es herrscht hier eine ganz andere Kultur. Nach dem stündigen Border ging es weiter nach Arica, welches unweit, ca. 20 Kilometer entfernt, direkt am Meer liegt. Dort verpflegten wir uns am Beach und dann mussten wir unsere Bikes noch tanken und eine erste Tranche Geld am Bancomaten abholen. Einige wollten noch eine Simkarte kaufen, damit sie auch unterwegs online sind. Leider haben wir Michael und Andreas aus unserer Gruppe verloren und nicht wiedergefunden, sodass wir uns entschlossen, halt alleine nach Putra zu fahren. Es ging wieder berghoch. Wir sind bei null Meter gestartet und kamen auf rund 3700 Meter. Es war eine grandiose Fahrt mit einem Panorama das seinesgleichen sucht. Je höher wir kamen wurde aus der Atacama-Wüst mit Sand eine steppenähnlich Landschaft. Peter und ich zogen auf gut ausgebauten Strassen unsere Kurven und drehten unsere Gashähne mal richtig auf. Im nu waren wir oben und siehe da, der Nebel hat wieder auf uns gewartet. Zum Glück haben wir einige Kilometer vorher unsere Regenanzüge montiert und haben dadurch nicht nur einen Regenschutz, sondern auch einen Kälteschutz. Es wurde affenkalt und wir waren froh auch unsere Handschuhe angezogen zu haben. Am Meer hatten wir bei eitlem Sonnenschein über 30 Grad und hier in Putre nur noch 5 Grad. Das Hotel, naja, ist eher unterklassig. Im Zimmer steht ein Heizöfeli, welches ich eingeschaltet habe, damit ich heute Nacht etwas wärmer im Zimmer habe. Morgen geht es weiter nach Ouror. Dort soll das Hotel wieder besser sein. Das hat sich halt jetzt ergeben, wegen der Umstellung der Tour, da die Peruaner und Bolivianer einen kleines Grenz-tätatät haben und die Strassen am Titicaca-Seee blockiert sind. Damit muss man rechnen und niemand reklamiert deswegen. Der Border nach Bolivien wird sicher nicht so einfach wie der heutige und wir haben nach dem Border dann noch eine rechte Strecke zu fahren. Lassen wir uns überraschen und schreiben dann alles in den morgigen Bericht.