Woche 3 05.05. - 11.05. - Don't stop

Direkt zum Seiteninhalt

Woche 3 05.05. - 11.05.

Motorrad-Reisen > München Bangkok 2025 > Berichte
Berichte

Datum: 11.05.2025 Ort: Aktobe Km: 630 Land: Kasastan
Gestern sind wir noch ins benachbarte Restaurant Bremen gegangen und haben richtig geschlemmt. T-Bon-Steak musste es sein. Dazu ein paar Frise mit Ketchup und natürlich legendär das Bier dazu. Ein Absacker gabs dann noch an der Bar im obersten Stock des Hotels. Früh war Lichterlöschen angesagt, denn der Wecker klingelt um 6.30 Uhr. Es sind alle halb hysterisch, weil wir heute 630 Kilometer fahren müssen. Demgegenüber gesellt sich aber, dass man voll fahren kann bei 130 Kilometer in der Stunde oder auch ein bisschen mehr. Um 7 Uhr hätte Start sein sollen. Die meisten aber fuhren schon eine halbe Stunde früher los. Wir starteten um 7.15 Uhr und waren die Letzten. Wir waren zu viert. Ich voraus und aus der Stadt hinaus, das ging erstaunlich gut, denn es war ja noch früh. Kaum aus der Stadt heraus, drehte ich am Gashahnen und stellte auf 130 ein. Niemand zog mit, sodass ich einige Minuten später auf 120 stellte und 10 Minuten wartete. Es kam immer noch niemand. So entschloss ich mich allein zu fahren. Nach etwa 100 Kilometer hatte ich alle wieder eingeholt und sofort bei der nächsten Tankstelle aufgetankt. Zugleich habe ich auch mein Reservekanister getankt. Man weiss ja nie. Allmählich kamen die Anderen, die ich überholt hatte, auch zum Tanken und schon konnte es für mich weitergehen. Das Wetter war einfach optimal und die Strassen perfekt. Ich stellte auf 150 ein und zog recht lange durch bis zur nächsten Tankstelle. Von da an war ich eigentlich allein. Das Kilometerfressen gestaltete sich problemlos. Einige Lastwagen und Autos musste ich überholen aber auf den unendlichen Geraden, war das auch keine Kunst. Um 14 Uhr fuhr ich vor dem Hotel IBIS in Aktobe ein. Sofort unter die Dusche, denn gegen Ende wurden die Temperaturen immer höher. So um die 30 Grad. Zum Glück habe ich heute die leichten Schuhe angezogen. Das half schon recht gut als wenn man mit den schweren Stiefeln fahren muss. Zur Strecke habe ich nicht viel zu sagen. Ersten alles flach und nochmals flach. Steppen und nochmals Steppen. Einige waren recht grün und die Kamele, Schafe und wilden Pferde assen sich dort satt. Einige hatte ich gesehen, welche vom kargen Boden einige Grashalme ergatterten. Ich vermute im Hochsommer ist das alles kahl oder gelb vom vertrockneten Gras. Man sieht jetzt, dass es in den letzten Tagen einige Male geregnet hatte, und dann schiessen die Samen natürlich aus dem Boden, bis die Sonne sich dann wieder ans Austrocknen macht. Auf den letzten 100 Kilometer kam es mir vor wie in der Mongolei von der chinesischen Grenze bis nach Ulaanbaatar. Auch flach und mit wenigen Hügeln die bis oben hin grün waren. Kein Baum oder Strauch, einfach nur etwas Gras. Ich bin nach der Ankunt noch zur Synagoge gelaufen um einige Fotos zu machen. Im Anschluss bin ich noch in die auf dem Weg liegende Mal rein und siehe da, die haben sogar ein Eisfeld mitten in der Mal, wo die Kinder fleissig Eislaufen lernen. Ansonsten wo es kein Highlight. Zurück im Hotel kamen auch schon einige Tour-Teilnehmer an. Wir werden schauen, wie das Abendessen verläuft. Mehr dann Morgen.

Datum: 10.05.2025 Ort: Atyrau Km: 0 Land: Kasastan
Endlich. Ruhetag! Wäsche waschen, Rumliegen und einfach nichts tun. Das war das heutige Motto. Ganz so ist es nicht abgelaufen aber fast. Um 8.30 Uhr bin ich zum Frühstück und die Anderen waren meist schon fertig. Anschliessend bin ich aufs Zimmer und habe mich bereit gemacht auf einen kleinen Marsch in die Wüstenstadt. Da wird gebaut, was das Zeug hält. Zum einen Topmoderne Häuser und dann wieder alte vergammelte Halbbaracken. Ich bin dann bis in eine kleiner Shopping-Mal und habe mich ein wenig umgeschaut und beim KFC zog ich mir noch ein Poulet Crispi rein. Beim zurücklaufen wurde es dann richtig warm und ich war froh, wieder beim Hotel zu sein. Die nächsten drei Tage werden jetzt beinhart. Wir können nicht die geplante Route nehmen, denn der Border nach Usbekistan ist auf unserer Seite geschlossen. Der Tour-Operator hat sogar mit der Botschaft gesprochen, dass wir doch durchkönnen, aber ein Niet bleibt ein Niet. Das heisst jetzt für uns, dass wir nördlich um den Aralsee fahren müssen und zwei Mal 620 Kilometer und zum Abschluss dann 750 Kilometer fahren müssen. Das sind rund 2000 Kilometer Umweg. Das morgige Stück beinhaltet auch Offroadstrecken zwischen 2 und 30 Kilometer Länge. Das wird sicher ein rechtes Stück Arbeit und das alles im Nichts, denn es hat einfach nur Steppe und Sand. Ich schmeiss das Radio an und höre Musik und spule die Kilometer halt runter. Dirk’s Bike haben sie nicht mehr zum Laufen gebracht und das heisst jetzt, dass seine Reise ein jähes Ende findet. Er tut mir echt leid. Seine Frau Marina, welche wie Dirk sehr gute Bikefahrer sind, hört ebenfalls auf und da habe ich auch Verständnis dafür. In Russland stecken immer noch Manfred und Jürgen fest. Manfred’s Bike (GS mehr als 20 Jahre alt) muss auf einen Simmenring warten. Jürgen begleitet Ihn. Hut ab. Die werden aller Voraussicht nach etwa zwei Tagen zu uns stossen. Es ist einfach scheisse, wenn das passiert. Nun, mein Bike läuft und läuft. Ich hoffe das bleibt so. Den Mittag habe ich auf dem Hoteldach verbracht. Ein bisschen Schwimmen im Pool und sonst auf der Sonnenliege. Heute Abend gehen wir in ein Restaurant vor dem Hotel. Mal schauen, was man da so bekommt. Wir werden sehen. Die Wäsche habe ich auch schon zurückbekommen. Alles ist wieder sauber und schön zusammengelegt. Meine Kleidertasche sieht wieder wie beim Start aus. Wir werden wahrscheinlich Morgen um 7 Uhr starten, aber das wird noch besprochen heute Abend. Übrigens, das habe ich je fast noch vergessen. Unser Hotel liegt direkt am Ural-Fluss.

Datum: 09.05.2025 Ort: Atyrau Km: 361 Land: Kasastan
Ein turbulenter Tag geht langsam dem Ende entgegen. Erst mal von vorne. Heute war um 7 Uhr Frühstück und um 8 Uhr war Abfahrt in Richtung Grenze von Kasastan. Wir mussten die Wolga wieder überqueren auf einer Pontonbrücke. Das war wirklich sehr speziell aber verlief eigentlich problemlos. Es war einfach ein bisschen wackelig, aber nach ein paar Metern hat man sich daran gewöhnt und konnte es einschätzen. Das Wetter war wunderbar angenehm. Bald darauf kamen wir an den russischen Zoll. Wir fuhren an Kilometerlangen Lastwagenkolonnen vorbei bis zum Eingangstor in den Zoll. Dort beschied man uns vom russischen Zoll, dass wir neben dem Eingangstor parkieren sollen. Der Zollbeamte, übrigens war der wirklich sehr nett, sagte uns, dass wir mindestens 1 Stunde warten müssen, bis der zuständige Beamte für ausländische Fahrzeuge hier sein wird. Das war natürlich eine leise Enttschäuschung. Er begründete das, dass wenn wir innerhalb des Zollbereichs sein werden, keine Toiletten und auch nicht die Möglichkeit hätten, etwas Getränke oder sonst was zu kaufen. Das hat für uns eigentlich auch Sinn gemacht. Wir warteten alle etwa 2 Stunden und plötzlich kam der nette Beamte mit einem Papier, welches wir ausfüllen mussten. Da waren wirklich absurde Fragen drauf. Zum Beispiel: Gehört die Krim zu Russland oder nicht, oder ist die Spezielle Operation in der Ukraine positiv oder negativ. Am Schluss mussten wir den Satz von Hand aufschreiben, welcher unten geschrieben wurde. Man habe aus freien Stücken dieses Formular ausgefüllt und nichts verschwiegen oder die Unwahrheit geschrieben. Wir füllten alle das blöde Formular nach Ihren Wünschen aus und gut wars. Wir wollten ja nur eins, aus Russland hinaus uns zudem war heute Nationalfeiertag in Russland. Nach nochmaligem Anstehen am Immigrationsschalter konnte es nach dem durchsuchen meiner Koffer weitergehen an den Zoll von Kasastan. Ich fuhr etwa 10 Kilometer bis an eine Brücke über einen kleinen Fluss und dort stand ein Stopp-Schild. Das war der Vorposten von Kasastan. Ein Beamter kam auf mich zu und mein Griff war sofort zum Pass. Der winkte ab und gab mir die Hand und sagte welcome in Kasastan und ich dürfe weiterfahren bis zu den nächsten Gebäuden. Total verblüfft über diese nette Geste fuhr ich rund einen Kilometer weiter wo wieder mehrere Gebäude standen. Ich hielt wiederum beim Stoppschild an und musste absteigen und zum Immigrationsbüro gehen. Die Anderen standen auch schon da. Nach einer guten Stunde waren auch diese Sachen erledigt. Jetzt noch die Haftpflichtversicherung für Kasastan lösen und weiter konnte es gehen. Max, Richi und ich machten uns dann auf den Weg nach Atyrau. Der Weg war ganz einfach, immer in der Wüste geradeaus. Wir fuhren erst die erlaubten 100 und dann erhöhten wir bis auf 130 Stundenkilometer. Ich hätte noch mehr an der Stellschraube gedreht, aber die Anderen beiden haben gesagt, dass das für sie so ok sei. Das muss man respektieren. Gesehen haben wir ein paar Kamele, Pferde, Geissen und Schafe, die das spärlich Gras frassen, welches überall ein wenig herausspross. Ich vermute, dass das im Hochsommer alles einfach Tod sein würde. Im Moment haben sie noch einige Grashalme. Gegen 17 Uhr sind wir dann im Hotel angekommen. Wir gingen nur schnell aufs Zimmer, um uns umzuziehen und traffen uns anschliessend auf dem Dach des Hotels. Dort wurde uns mitgeteilt, dass Mani (Manfred) in Russland mit seinem Motorrad steckengeblieben ist und jetzt in einer Werkstatt sei. Er hat uns einige Bilder von seinem auseinandergenommenen GS-Bike, welches 21 Jahre auf dem Buckel hat, schickte. Er bleibt bis Morgen in Russland und sollte Morgen Abend wieder zu uns stossen. Dann die zweite Nachricht, dass Dirk’s KTM untwegs gestreikt hat. Diese wurde auf den Besenwagen aufgeladen und zum Hotel gebracht. Bevor Dirks Bike streikte kam er und seine Frau direkt an einen Töffunfall, der direkt vor ihren Augen passierte. Ein Einheimischer Töfffahrer ohne Helm fährt direkt und ungebremst in einen entgegenkommenden Pickup. Nur das Bild vor Augen graust es einem. Dirk sei sofort zum Töfffahrer, der meterweit weggespickt war, und hätten Ihn in die Seitenlage gebracht, damit er nicht an seinem eigenen Blut erstickte. Bald darauf kam dann der Krankenwagen und übernahmen dann den Patienten. Sie fuhren dann weiter bis zur nächsten Tankstell und als sie weiterwollten, sprang die KTM einfach nicht mehr an. Er hatte vorher schon Schwierigkeiten, aber jetzt war aus die Maus. Wie es jetzt für Ihn weitergeht das wissen die Götter. Er versucht jetzt morgen an unserem freien Tag eine Lösung zu finden. Ich hoffe, dass alles gut ausgeht. Morgen ist wie gesagt unser freier Tag. Mal schauen was ich noch alles machen kann.

Datum: 08.05.2025 Ort: Astrakhan Km: 470 Land: Russland
Heute standen 470 Kilometer auf dem Programm. Deshalb war natürlich heute um 6.30 Uhr Tagwach mit anschliessendem Frühstück. Das Frühstück kann sich wirklich sehen lassen. Es gab Kaffee und Eier und alles was so das Herz begehrt. Die Eier und eine Schnitte Brot mit Butter musste reichen für den Tag. Beim auschecken wollten wir alle bezahlen und das natürlich in Bar, denn unsere Kreditkarten funktionieren in Russland nicht. Da aber an der Reception der Computer nicht funktionierte und das Restaurant in welchem wir gestern Abend gegessen haben erst um 12 Uhr aufmacht, wurde unsere Rechnung storniert, denn sie konnten nicht sehen, was wir gestern konsumiert haben. Es sei alles ok, haben sie uns versichert. Es Ihr Fehler, dass sie uns die Konsumationen nicht verrechnen können. Wir nahmen das natürlich gerne an und fuhren los. Ich und Max waren die ersten die starteten. Wir kamen sehr gut voran und kaum aus der Stadt Grosny raus, waren wir in wüstenähnlichen Gebieten. Die Strassen schnurgerade und wir stellten unsere Tempomaten auf rund 104 ein und zogen einfach durch. Nach etwa 200 Kilometer haben wir noch zwei Österreicher getroffen. Die sind Hardcore unterwegs. Übernachten im Zelt und so und laberten uns voll wie gut sie sind und alles bereits schon wissen. Werkzeug hätten sie für alle Notfälle dabei, sie hätten gestern von einem Bike das Getriebe ausgebaut, übrigens eine Honda, und wieder instandgestellt usw. Blablabla, kann man da nur sagen. Sie lästerten über die BMW`s die immer defekt seien, aber dass wir noch kein Werkzeug gebrauchten für unsere Reisen, das ignorieren sie. Nun, das war eine spezielle Begegnung. Wir entschlossen uns dann bald, unsere Tour vortzusetzen und zogen davon. Gegen 16.30 Uhr kamen wir als Erste im Hotel an. Das Wetter war mehrheitlich schön. In den Flächen gegen Ende der Tour mussten wir noch schnell die Regenjacke montieren. Im Nachhinein wäre es auch ohne gegangen. Die Strassen waren perfekt mit vielen Polizei-Kontrollen. Schnurgerade Strassen über eine riesige Ebene, welche laut GPS mehrheitlich um 20 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Die Temperaturen waren bei rund 26 Grad hervorragend. Wenns immer so bleiben würde, würde ich dafür unterschreiben. Astrakhan liegt ebenfalls auf 16 Meter unter dem Meeresspiegel direkt an der Wolga. Wir werden heute Abend auf einem Hausboot unser Abendessen einnehmen. Ich freue mich schon jetzt darauf. Alles weitere dann im nächsten Bericht….

Datum: 07.05.2025 Ort: Grosny Km: 346 Land: Russland
Gestern Abend wind wir alle zusammen in einen Biergarten gelaufen und haben dort zu Abend gegessen. Dazu gabs eine Flasche Rotwein. Max bestellte den teuersten. Er war eher wie ein Spumante oder Lambrusco. Mit Rotwein hatte der eigentlich nicht viel am Hut. Darauf  spazierten wir wieder zurück und verzogen uns in die Haja. Heute Morgen noch ein kurzes Briefing und um 7.45 Uhr konnte es losgehen. Wir hatten etwa 200 Kilometer bis an die russische Grenze.  Ein kleines Trüppchen waren die Ersten die zum georgischen Border ankamen. Übrigens die Fahrt dorthin war wirklich wunderschön. Ich kam mir vor, als wäre ich in den Alpen. Zuerst ging es hoch bis auf 2500 Meter über Meer und dann wieder runter auf rund 1000 Meter. Die Strassen waren gespickt mit Schlaglöchern die seinesgleichen suchen. Unzählige Lastwagen waren im Kriechgang auf der Strecke. Unterwegs traffen wir immer wieder mal die Anderen. Auf einer Anhöhe machten etwa 10 von uns eine kurze Pause. Wir zwei machten uns bald wieder auf in Richtung Border. Irgendwann Mal bkam Max eine Nachricht, dass Der Tourguide mit einem Platten stehen geblieben ist. Das fängt ja gut an. Wir haben da noch recht viel Strecke vor uns gehabt. Endlich kamen wir zum Border. Erst auschecken beim Georgier. Die Busse, die wir gestern kassiert haben, haben wir nicht bezahlt, denn die haben gar nicht gefragt und da wir in der nächsten Zeit nicht mehr nach Georgien zurückkommen, gehen wir das Risiko ein. Dann ging es weiter zum russischen Border. Das hiess für uns erst mal Schlange stehen. Wir standen sicher eine Stunde in der Schlange. Ab und an gings ein paar Meter weiter, bis wir dann endlich beim Border waren. Inzwischen war unser Trupp auf etwa 10 angewachsen und dann endlich haben wir uns in die Gasse gestellt, wo alles geprüft wird. Erst Mal die Immigration, das ging noch recht flott und da nahmen sie uns unsere Fahrausweise weg und sagten uns wir sollen sich im der Schlange 29 melden. Das haben wir dann gemacht und zeigten unsere vorausgefüllten Formulare. Natürlich war alles falsch. Sie «nette» Dame gab uns drei Zettel zu neu ausfüllen. Ich musste drei Mal wieder anfangen, denn Korrekturen akzeptierte sie nicht. Ein Formular mussten wir doppelt ausfüllen. Wenn man bedenkt, dass im Büro eine Kopier-Maschine stand, ist das eine reine Schikane. Nun, wir sind am kürzeren Hebel. Endlich waren die Zettel soweit in Ordnung und dazu verlangte sie den Pass und den Fahrzeugausweis. Nach gut vier Stunden bekam ich den Wisch den ich brauchte. Zeitgleich kam auch die Grenzhelferin, die für alle eine russische Versicherung für uns abgeschlossen hat. Als ich auch den hatte, machten wir uns zu dritt auf den Weg nach Grosny. Das bei allerschönstem Wetter bei Temperaturen um die 29 Grad. Ich konnte das erste Mal die Sommerhandschuhe anziehen. Müde und ausgepowert kamen wir dann im Hotel an. Das Hotel steht mitten in Grosny und ist riesig. Mein Zimmer ist auf dem 21. Igsten Stock. Um 19 Uhr hatten wir ein Treffen im obersten Stockwerk (32) mit Irina, welche uns begleitet bis nach Kirgistan. Sie stellte sich kurz vor und bot uns an, bei Ihr Rubel zu wechseln. Die brauchen wir unbedingt, da unsere Kreditkarten in Russland nicht funktionieren. Ich habe für hundert Dollar gewechselt. Das Nachtessen nahmen wir auch gleich dort ein. Dazu gabs noch zwei Bier und um 10 Uhr verabschiedete ich mich mit dem Hinweis, dass ich noch schreiben muss, wie der Tag so ablief. Alle lachten etwas gequält und haben gesagt, dass sie auch gleich gehen würden, denn auch sie seien todmüde. Ich habe mich jetzt nochmals aufgerafft und schreibe noch diesen Bericht. Nachher bin ich froh, wenn auch ich mich ins Bett legen kann. Alles weiter, ihr wisst ja schon….

Datum: 06.05.2025 Ort: Gori Km: 282 Land: Georgien
Ein turbulenter Tag geht langsam dem Ende entgegen. Nun der Reihe nach. Zu gestern Abend ist eigentlich nicht viel zum Schreiben. Wir haben uns alle im Hoteleigenen Restaurant getroffen um 19 Uhr und bekamen die vorbestellten Speisen dann serviert. Anschiessend war dann nicht mehr viel und so verzogen sich alle auf ihre Gemächer. Ich damit natürlich auch. Das Internet war völlig überlastet. Alle waren drauf und konnten eigentlich nichts machen. Geschweige ich, der seinen Bericht hätte hochladen müssen hatte keine Chance. Das bescherte mir, dass ich nach xmaligen probieren, die ganze Webseite hätte neu laden sollen. Das war dann überhaupt nicht mehr möglich. Ich beschloss dann es in Georgien zu probieren. Und hier klappte denn ganzen Upload recht gut. Nun zum heutigen Tag. Am Morgen waren alle schön brav beim Frühstück. Ich nahm zwei Stücke Brot mit ein wenig Butter, dazu gabs eine frische Omelette, welche recht gut schmeckte. Bald hiess es die Bikes zu beladen und es konnte dann um 8 Uhr losgehen. Ich war bereits 10 Minuten früher bereit und fuhr alleine los. Es ging hoch und nochmals hoch. Schlussendlich kam ich auf einem Pass auf 2550 Meter über Meer an. Bitter kalt war es. Die, die mich mit den Bikes bereits eingeholt haben standen dort oben bei schlechtem Wetter und machten noch Fotos. Auf diese verzichtete ich freiwillig. Bei so einem Sauwetter hält der Killer nicht an und fuhr gemütlich vorbei. Ziemlich genau in der Hälft der ganzen Tagestour kam dann der Zoll. Auschecken am Türkischen zoll. Die vier, die mich kurz vorher wieder überholt hatten, waren bereits beim ganzen Prozedere. Dort hiess es Pass und Fahrzeugschein zeigen. Das verlief problemlos. Dann eine Stufe weiter. Da mussten alle auch wieder Ihren Pass und Fahrzeugschein zeigen. Das war das Büro, wo alle Bussen abgefragt werden. Mit einem mulmigen Gefühl stellte ich mich hinter die Andern in die Reihe. Bei den ersten zwei war alles ok. Beim Dritten. Der musste 56 Lira Busse bezahlen. Für was auch immer. Als ich drann war machte der Beamte einen grimmigen Blick und zeigt auf den Bildschirm, der sagte, dass ich 100 Türkische Liras zu bezahlen hätte, und auch dass, was auch immer. Ich fragte nach Kreditkarte und der verneinte. Ich fragte ob ich mit Euro zahlen könnte und zückte 10 Euro. Yes, das sei kein Problem. Er gab mir dann noch 200 Türkisch Liras als Herausgeld wieder zurück. Ich schätze, dass hat etwa 6 Franken gekostet. Nun ging es weiter an den Georgischen Zoll. Die Vier standen bereits auch wieder und sagten, dass erst alle kommen müssten, bis sie aktiv würden. Dann kam ein Zöllner zu mir und fragte nach dem Pass und Driverlicens. Die übergab ich im. Dan schaute der mein Bike haargenau an. So detailliert habe ich das wirklich noch nie gesehen. Er schaute sich jeden einzelnen Kleber, und ich habe ja einige, an und machte davon mit seinem Handy Fotos. Was will denn der von meinem Bike. Plötzlich war ein weinig Aufruhr unter die Zöller, welche zu dritt um mein Bike standen, und fragten mich, wegen denn Kleber, die ich allesamt draufhatten. Ihnen Missfiel der Aufkleber aus Russland, den ich dort mit DJ und Debu gekauft hatte. Das sei ein Aufkleber für die russische Armee und das sei nicht gut. Soll ich Ihn entfernen, war meine Frage. Sie verneinten und sagten, dass das ein Souvenir sei. Dann ging lange nichts mehr. Alle standen da wie blöd und wussten mit der Zeit kaum etwas anzufangen. Die Einen legten sich auf den Boden und schliefen und die Anderen machten gute Mine zum bösen Spiel. Nach gut 1 Stunde kamen zwei Zöllner wieder auf mich zu und sagten, dass ich den Russlan-Kleber entfernen muss. Ein Zöllner schaute zu, wie ich den Kleber mit klammen Fingern entfernte und zeigte mir den Papierkorb, wo ich diesen entledigen soll. Nun ging es endlich weiter. Allmählich waren alle auch am georgischen Zoll durch und wir traffen uns dann bei der Ersten Tankstell nach dem Border. Dort mussten wir noch eine georgische Versicherung für das Bike abschliessen und gingen dann noch zum Kaffee ins Restaurant. Nach einer Weile fuhren wir dann los. Max und ich haben sich zusammengetan und fuhren rund 80 Kilometer in Richtung Grosny. Wir waren recht zügig unterwegs, als in einer kleineren Stadt die Polizei uns herauswinkte. Dort standen die Vier, die vor uns bereits losgefahren sind. Sie hätten Alkoholkontrolle gehabt und die Führerscheine und die Versicherung hätten sie auch noch kontrolliert. Sonst sei aber nichts gewesen. Dann kamen Max und ich dran. Zuerst Max, dem hielten sie vor, dass er an einem verbotenen Ort mit grosser Gefährdung überholt hätte und bei mir sagten sie, dass ich an einem verbotenen Ort überholt hätte. Max kostete dass 200 und ich wurde mit 100 schlag mich Tod gebüsst. Max rechnete aus, dass das Ihn 64 Euro gekostet habe. Mich dann einfach die Hälft. Wir können die Busse bei einer georgischen einzahlen oder dann am Border zu Russland bezahlen. Wir haben uns für das Zweite entschieden. Auf dem Bussenzettel können wir überhaut nichts lesen, denn die Schrift ist total anders. Anschliessend fuhren wir im reduzierten Tempo nach Grosny ins Hotel. Grosny ist recht schön gelegen und die Temperaturen sind wirklich im sehr angenehmen Bereich. Wir werden irgendwo dann etwas zum Futtern suchen. Mal schauen, wos uns hinschlägt. Alles dann im nächsten Bericht.

Datum: 05.05.2025 Ort: Savsat Km: 306 Land: Türkei
Ein wunderschöner Tag ging leider mit einem Vermouthstropfen zu Ende. Noch zu gestern Abend. Wir spazierten etwa 20 Minuten ins Dorf hinunter in ein Restaurant und wir waren dieses Mal wirklich alle zusammen. Das Nachtessen war wirklich gut. Natürlich im Turkey-Stile. Anschliessend wieder hoch ins Hotel. Dort laberten wir an einem Mineral mit Zitrone, denn im ganzen Ort gabs keinen Alkohol. Heute gings nach dem Frühstück um 8.30 Uhr los. Max hatte mir kurz vorher geschrieben, ob wir heute zusammenfahren können. Max ist eine schwergewichtige Spassperson. Den musst du einfach mögen. Ich sagte natürlich gerne ja, denn gestern fuhr ich zum Teil mit den «Schnellen» und das behagt mir auf die Dauer nicht. Diese Erfahrung hat auch schon Max vor einigen Tagen gemacht. Mit zügigem Tempo fuhren wir richtig in die Berge. Ich hatte eine der allerschönsten Tour heute gemacht. Es war einfach genial. Das anatolische Gebirge hat wirklich Scharm und die Strassen gaben das seinige dazu. Nicht dass die Strassen perfekt waren, aber wie diese gebaut wurden. Die wurden richtig in den Fels gehauen. Wir hatten mehrere Felsabbrüche gesehen mit Steinen oder sogar Felsen auf der Strasse. Aber die Faszination in den Schluchten und dann wieder an den Stauseen entlang waren einfach nur schön. Ich kanns gar nicht recht beschreiben, nur soviel, wenn jemand sagen würde, dass ich die Strecke morgen nochmals machen könnte, würde ich sofort ja sagen. Bei einem Kaffehalt traffen wir noch ein Motorradfahrer aus Chile/Santiago. Er ist seit einem Jahr unterwegs und hatte sehr viel zu erzählen gehabt. War eine sehr nette Begegnung. Wir wünschten Ihm eine gute Fahrt und auch sonst alles Gute. Respekt kann ich da nur sagen Wir fuhren nach dem Kaffeehalt dann weiter. Es war eine richtige Tunnelpassage. Was die hier gepudelt haben, das geht in keine Kuhhaut hinein. Die Tunnels schienen recht neu und recht gut ausgebaut. Das Wetter hat sicher auch sein seiniges heute dazu beigetragen. Wir sind bei 8 Grad gestartet und kamen mit 23 Grad am Ziel an. Natürlich sind wir jetzt nicht mehr auf 1700 Meter hoch sondern nur noch auf etwa 700 Meter doch zwischendurch waren wir mehrheitlich auf rund 1000 Meter. Etwa 7 Kilometer vor dem Ziel, war plötzlich Max nicht mehr hinter mir. Ich fuhr etwa 200 Meter zurück um die Kurve und da stand Max mit einem Platten Hinterreifen. Man glaubt es kaum, der Heidenau hatte etwa einen 15 Centimeter langer Riss auf der Seite. Flicken kann man sowas nicht. Das ist einfach Totalschaden des Reifens. Scheisse kann man da nur sagen. Er rollte noch ein wenig weiter und per Zufall gabs dort ein Reifenhändler für Autos. Aber eben, leider nur für Autos. Max wartete jetzt auf den Besenwagen. Die haben evt. Einen Ersatzreifen dabei, was ich aber nicht glaube. Nun, Max schickte mich weg ins Hotel, denn ich könne ihm ja sowieso nicht helfen. Er warte jetzt auf den Besenwagen. Mal schauen wies weitergeht. Wir bleiben heute im Hotel und Essen hier was. Morgen geht es noch weiter im Anatolischen Gebirge bis zur Grenze zu Georgien. Es wird sicher wieder spannend. Mehr darüber im nächsten Bericht.
 

Zurück zum Seiteninhalt