Usbekistan
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Berichte
Datum: 10.05.2017 Kilometer: 401 Ort: Bukahara / Usbekistan
Ich wurde erhört!!!!!!!!!!!!! Ich habe wieder Internet und das nicht zu knapp. Ich habe wieder Bier, Wein, Hotels und Restaurant, welche ich aussuchen kann. Es darf wieder gelebt werden!!!! Ich musste dies aber schwer erarbeiten. Nun mal von Anfang an. Heute Morgen bin ich mit Pascal zum Frühstück und das auf Punkt 7 Uhr. Wir wussten, dass wir nochmals einen schweren Tag vor uns haben. Etwa um 8 Uhr sind wir dann mit den geladenen Töffs auf Richtung Merw. Dort hat es eine alte Ruinen-Stadt, welche wir besichtigt haben. Das war unweit von Mary. Anschliessend war es dann schon bald 9.30 Uhr und das Thermometer stieg unaufhörlich. Auf mein Drängen hin, schwangen wir uns in die Sättel und sind los an die Turkmenische Grenze. Das waren wiederum 300 Kilometer Wüstenfahrt. Wüstenfahrt heisst auch Hitze. Diese war heute nur 38 Grad. Gestern hatten wir 39 Grad!! Gegen halb Zwei waren wir am Border und dann ging es los! Ich habe meines Lebtags, nicht mal in Südamerika, einen solchen Grenzaustritt erlebt. Ganze 2 ½ Stunden hat der gedauert. Sie kontrollierten unsere Telefone, Laptops, Kameras und filzten unsere Töffs. Die Gepäcke mussten wir abmontieren und in den Scanner legen. Anschliessend wurden wir aufgefordert das Gepäck auszupacken und wieder einzupacken und und und. Das alles bei 38 Grad im Schatten und ohne Klimaanlage!!! Ich bin auf gut Schweizerdeutsche fast „verreckt“. Es ist kaum zu glauben was Turkmenistan für ein Kontrollstaat ist. Wir waren froh als wir aus diesem Scheissstaat draussen waren. Was wir aber an der Usbekischen Grenze über uns ergehen lassen mussten haut dich aus den Socken. Erst mal mussten wir zum Arzt. Der kontrollierte unser Aussehen und mass die Temperatur!!!! Anschliessend sagte der, dass alles in Ordnung sei, was wir auch nicht anders erwartet haben. Dann ging es weiter zu Immigration. Dort weiter bla, bla. Der Pass wird kontrolliert und man muss ein Formular ausfüllen, auf dem man angeben muss wieviel Geld man bei sich hat, wie teuer der Töff ist und was für Goldschmuck man trägt. Dann ging es weiter zum Zoll. Dort musste ich alle meine Medikamente auspacken und die Liste, welche von meinem Doktor ausgefüllt wurde, vorzeigen. Jede Packung wurde aufgemacht, kontrolliert und als gut befunden. Anschliessend ging es weiter wieder mit den Töffs. Die wurden wieder gefilzt bis zu geht nicht mehr. Nach sage und schreibe 2 Stunden waren wir bei den Usbeken endlich fertig. Pascal sagte, dass er unbedingt etwas trinken muss. Wir haben nur einen halben Liter Wasser mitgenommen, welcher nach den 4 ½ Stunden längst leergesoffen war. Nach etwa 40 Kilometer haben wir in einem kleinen Dorf angehalten und konnten unseren Durst im klimatisierten Laden stillen. Gleichzeitig konnten wir uns auch ein wenig herunterkühlen. Dann ging es weiter Richtung Bukhara, der Hauptstadt von Usbekistan. Das waren dann nochmals gut 60 Kilometer. Die Strassen können kaum als solche bezeichnet werden. Das sind allerhöchstens Pisten. Übersät mit unzähligen Schlaglöchern. Das im krassen Gegensatz zu Turkmenistan. Dort waren die Strassen, wie Teppiche. Als wir in Bukhara ankamen, trauten wir unseren Augen nicht. Alles sehr touristisch. Eine Menge Leute. Fröhliche Leute!!! Das haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Restaurants welche man aussuchen kann. Wir kamen so um 19.30 Uhr an und fanden auf Anhieb ein Zimmer. Leider können wir nicht zwei Nächte bleiben. Wir werden morgen dann ein anderes Hotel nehmen. Wie gesagt werden wir sicher zwei Nächte bleiben und unsere Feuerstühle ruhen lassen. Mein Arsch ist auch froh darüber. Morgen steht Besichtigung an und der Kauf einer neuen Kamera. Wie es scheint, wird uns die Stadt sicher gefallen. Mehr dann Morgen darüber.
Datum: 11.05.2017 Kilometer: 0 Ort: Bukahara / Usbekistan
So heute war mal Ausschlafen angesagt. Gegen 9 Uhr sind wir los um für Pascal Dollar zu organisieren. Er hat zu wenig Dollars. Ich musste ihm die letzten Tage immer wieder aushelfen, denn in Turkmenistan ist das ein Ding der Unmöglichkeit diese zu bekommen und im Iran sowieso. Jetzt konnte er zuschlagen und hat den Bankomaten geleert. Als erstes gab er mir meine geliehenen Dollars zurück und seine Erleichterung stand in seinem Gesicht geschrieben. Nun war die erste Arbeit erledigt. Nun gings an die Zweite. Ich musste unbedingt wieder eine Kamera haben. Wir haben einen Tip von der Reception bekommen, wo wir so eine Kompakt-Kamera bekommen. Erst wollten wir laufen, denn es handelte sich nur um etwa 1,5 Kilometer. Doch nach 200 Meter verging uns der Spass, denn es ist brandheiss. So nahmen wir einen Taxi zum besagten Tip. Dort fanden wir dann im dritten Geschäft etwas Ordentliches. Nicht das beste Model aber es geht und funktioniert. Nun bin ich auch wieder im Besitze einer Kamera und kann wieder selbst die Fotos machen die ich mir vorstelle. Anschliessend liessen wir uns wieder ins Hotel zurück chauffieren. Nun hiess es Hotel wechseln. Die Töffs wurden notdürftig bepackt und wir fuhren ins 200 Meter entfernte Hotel und checkten ein. Wir haben beschlossen, dass wir nochmals einen Tag anhängen, denn die Strapazen der letzten Tage haben ein wenig an unseren Batterien geknappert. Nun erholen wir uns noch einen Tag mehr. Essen erstmals wieder Zmittag und Abendessen, sonst fliegen wir bald mal aus den Hosen. Am Mittag sind wir wie gesagt zum Mittagessen und haben Salat mit Fleisch bekommen. Es hat uns beiden sehr geschmeckt. Etwas noch am Rande. Wenn man Dollar auf einer Bank wechselt bekommt man für einen Dollar 4000 Sum. Wenn man auf der Strasse wechselt bekommt man 7800 Sum. Wo man wechselt ist ja klar. Unser beider Mittagessen mit einer grossen Flasche Cola Zero und zwei Filetsteaks mit Chips und ein wenig Zwiebeln hat zusammen 77‘000 Sum gekostet. Rechnen könnt ihr selber. Es ist unglaublich billig! Wohlverstanden haben wir das teuerste auf der Karte bestellt! Nach dem Zmittag gingen wir noch zu den Sehenswürdigkeiten und da konnte ich erstmals meine Kamera ausprobieren. Na ja, es ist nicht die Alte aber viel besser als gar nichts. Mit dem Smartphon fotografiere ich einfach nicht so gerne. Heute Abend werden wir wieder in der Altstadt etwas zu Abend essen. Meine Dreckwäsche habe ich im Hotel jetzt auch waschen lassen, diese ist nach drei Stunden jetzt zurückgekommen. Morgen fahren wir wahrscheinlich zu den Königsgräber. Mal schauen, was diese zu bieten haben. Sicher werden wir dafür ein Taxi nehmen.
Datum: 12.05.2017 Kilometer: 0 Ort: Bukahara / Usbekistan
Ganz gemütlich gings heute Richtung Innenstadt. Ja keinen Schritt zu schnell laufen, ansonsten gehst du in Gefahr, dass du an deinem eigenen Schweiss zu ertrinken drohst. Mensch ist das heiss!!!!! Wir haben auf dem Weg immer den Schatten gesucht. Vorbei an den Kulturstädten bis zu der Mauer Ark. Das hat uns nicht vom Hocker gehauen. Ich weiss nicht, war es die Hitze oder sonst was. Auf jedenfall haben wir uns beraten, dass wir uns wieder ins Hotel zurückziehen und uns herunterkühlen. Ich ging dann nochmals kurz weg um eine Kleinigkeit zu essen, was auch in einer Stunde erledigt war. Heute Abend um 19.30 Uhr bekommen wir noch 35 Liter Benzin. Es ist hier sehr schwierig Benzin zu bekommen. Wir mussten es Schwarz über die Gasse bekommen. Die Qualität wird wahrscheinlich bei einer tiefen 80iger Oktanzahl sein. Mein Töff wird da wieder gewaltig husten. Doch wenn man keins hat, muss man da durch. Hier fahren sehr viele Autos mit Diesel oder Gas, da Benzin sehr schwer zu bekommen ist. Wir werden dann sehen wie das abläuft. Morgen geht es weiter nach Samarkand. Das soll eine ähnlich schöne Stadt sein wie Bukhara. Auch dort werden wir sicher 2 Tage sein. Anschliessend reisen wir dann nach Tatschikistan ein. Die Grenze ist dann nur etwa 80 Kilometer von Samarkand entfernt.
Datum: 13.05.2017 Kilometer: 269 Ort: Samarkand / Usbekistan
Heute haben wir einen beschissenen Tag eingezogen. Aber noch zu gestern Abend. Wir machten ab, dass wir im benachbarten Restaurant unser Abendessen einnehmen. Vorher aber nochmals in die Stadt laufen und dort ein Bier oder Kaffee trinken. Gesagt getan. Als wir beim kleinen Seelein waren und unseren Kaffee schlürften, kamen wieder die zwei Schweizer daher, welche wir am ersten Tag schon gesehen haben. Sie setzten sich auch zu uns und wir konnten uns angenehm unterhalten. Übrigens heissen Sie Anna und Chrigel und kommen aus dem Emmental. Wir machten dann ab, dass wir zusammen essen gehen. Sie haben bereits in einem schönen Restaurant zwei Plätze reserviert und wir sagten uns, dass wir auch dort hingehen werden. Allerdings können wir vor 20 Uhr nicht kommen, da wir noch unser Benzin um 19.30 Uhr geliefert bekämen. Sie sagten uns, dass sie solange warten würden mit der Bestellung. Als es gegen 19.30 Uhr wurde haben wir uns verabschiedet bis später und sind zum Hotel zurückgespurtet. Bis 19.50 Uhr haben wir gewartet und niemand kam. Grosse Reden schwingen und nicht liefern waren unsere Gedanken und schoben das Benzin-Problem auf Morgen. Wir abgemacht, haben wir uns dann im besagten Restaurant getroffen und gemütlich zu Abend gegessen. Etwa um 23 Uhr haben wir uns wieder getrennt und haben uns gute Reise gewünscht. Als wir beim Hotel ankamen, trauten wir unseren Augen nicht. Da sass der Junge, welcher uns das Benzin versprach. Wir entschuldigten, dass wir nicht länger gewartet hätten, denn wir waren um 19.30 Uhr verabredet. Er entschuldigte sich auch und sagte, dass es schwieriger war Benzin zu bekommen als er gedacht hätte, darum sei er erst um 20 Uhr gekommen. Nun hätte er halt auf uns gewartet. Niemals hätte ich drei Stunden gewartet, aber der Junge schon!! Hut ab!! Er bekam von uns ein dickes Trinkgeld was er redlich verdient hatte. Heute Morgen sind wir um 6.30 Uhr um 7 Uhr war Frühstücken angesagt und so um 8 Uhr sind wir mit den vollgetankten und vollbepackten Feuerstühlen Richtung Samarkand aufgebrochen. Angenehme 34 Grad und die Strassen waren mehrheitlich recht gut. Etwa 20 Kilometer vor Samarkand bog Pascal ab an den Strassenrand und stieg vom Töff. So jetzt sei sein Töff kaputt. Was, wieso war mein Frage. Die Elektrik sei ausgestiegen. Sein Töff ist 24 Jahre Alt und hat schon einige Reisen hinter sich. Er nahm sein Werkzeug hervor, schraubte die Seitenverschalung ab und sagte, dass er jetzt den Konverter für die Batterie-Aufladung wechseln muss. Er hatte so einen Konverter dabei. Er schraubte und schraubte und plötzlich ging das Ding wieder. Gestartet aber mit einem Schnelllader und nicht mit der Batterie, da diese leer war. Nach der Probefahrt kam er wieder zurück und sagte, dass er immer noch das gleiche Problem habe. Inzwischen waren 2 Polizisten gekommen, welche uns sagten, dass etwa 200 Meter weiter eine Garage sei. Die könnten wahrscheinlich helfen. Er fuhr mit seiner angeschlagenen Maschine dort hin und ich bewachte, sein Gepäck und mein Töff. Anschliessend hielt noch ein Auto an und fragte mich in gut Englisch ob er helfen könne. Ich sagte, dass mein Töffkollege bei der Garage sei und ich nur das Gepäck bewache. Dieser fuhr dann zu Pascal und sagte, dass er in Samarkand ein Hotel hätte. Wir sollen dorthin kommen. Er werde einen Mechaniker für Töffs organisieren. Die beiden Polizisten haben inzwischen einen Tieflader bestellt welcher aber erst in einer Stunde kommen werde. So sagte ich dann, wenn das so ist, werde ich jetzt in das besagte Hotel fahren und Pascal solle warten bis der Abschleppwagen kommt, mit dem Mitfahren und dann halt später ins Hotel kommen soll. Ja damit sei er sicher einverstanden. Nun warte ich halt bis dann Pascal auftaucht. Er wird dann inzwischen sicher auch noch Neuigkeiten haben. So geht es einem. Einmal läuft alles wie am Schnürchen und anderntags geht’s halt voll in die Hosen. Wir hoffen jetzt einfach dass der Mech das Bike wieder machen kann, ansonsten siehts für Pascal düster aus. Ich bin zuversichtlich und werde dann Morgen darüber berichten. Wir bleiben sicher zwei Tage in Samarkand.
Datum: 14.05.2017 Kilometer: 0 Ort: Samarkand / Usbekistan
Es ist jetzt 14 Uhr. Wir kommen von unserer Stadtbesichtigung zurück. Schweissgebadet und hoffend, dass wir sofort in unser klimatisiertes Zimmer Einzug halten können. Dass ging dann nicht so schnell, denn wir wurden an der Rezeption informiert, dass Pascals Bike geflickt sei und er eine neue Batterie bekommen habe. Gestern Abend kam noch ein Mechaniker vorbei welcher von der Rezeption organisiert wurde. Pascal und er haben dann alles getestet und der Mech hat dann gesagt, dass die Batterie am Arsch sei. Am späteren Nachmittag geht dann Pascal noch auf Testfahrt um sicher zu sein, dass das Ding auch geladen wird, sonst ist dann nach 10 Kilometer wieder Schluss. Gleichzeitig habe ich dem Rezeptonist gesagt, dass wir noch ein Problem hätten. Was, war die Frage? Benzin. Dass sei für alle Usbekis ein Problem. Man müsse das unter der Hand bekommen. Wir haben nun 40 Liter bestellt. Er sagte, dass er dass organisieren könne. Ich hoffe dass das klappt. Nun noch zu Heute. Wir sind wie immer frühstücken gegangen und haben uns dann so um 9.30 Uhr Richtung Innenstadt begeben. Es war dann schon heiss. Zu Fuss sind wir etwa 30 Minuten zum Registan gelaufen. Ich muss sagen, dass hat sich gelohnt. Wunderschöne Gebäude und ich glaube, dass alle Usbekis heute Sonntag die gleiche Idee hatten. Es hatte sehr viele Leute. Wir mussten 52‘000 Sum Entritt bezahlen. Das sind etwa auf dem schwarzen Markt 9 Euros. Anschliessend gingen wir nebenan noch in einen Bazar. Gewürze, Kräuter, getrocknete Früchte, Nüsse und noch vieles mehr haben die Anbieter ausgestellt. Als sich ein kleines „Hüngerli“ meldete, brachen wir auf, zu einem kleinen Restaurant in einer Zwischengasse und haben uns mit Kebap und Salat und Pommes frites verpflegt. Anschliessen Taxi und zurück ins Hotel. Fahrt 5‘000 Sum. Umgerechnet etwa 60 Rappen. Man glaubt es kaum! Jetzt bereiten wir uns noch auf Morgen vor. Für uns heisst es, dass wir wieder um 6 Uhr aufstehen. Um Sieben kurz Frühstücken und dann sofort los auf den Bock an die Tadschikische Grenze. Es sind gut 200 Kilometer. Dann den ganzen Grenzstress über uns ergehen lassen und weiter bis nach Istaravshan, welches dann unser nächstes Ziel sein sollte. Voraussetzung ist, dass das Motorrad von Pascal läuft und wir genug Benzin bis nach der Grenze bekommen. Wie es ausgegangen ist, berichte ich dann Morgen.