Sizilien 2022 - Don't stop

Direkt zum Seiteninhalt

Sizilien 2022

Motorrad-Reisen > Sizilien 2022 > Berichte
Datum: 2. September 2022         Ort: Genua  Kilometer: 431 Land: Italien
   
Ich bin so gegen 10 Uhr abgefahren. Das Wetter konnte ja nicht schöner sein. Ich habe mich entschlossen, den Sommeranzug anzuziehen, da die Temperaturen auf Sizilien so um die 30 Grad sein sollen und ich ja nur über den San Bernardino fahren muss, der ein wenig kälter ist. Anschliessend kann man sich auf warmes und angenehmes Wetter einstellen. Die erste Etappe führte mich bis nach Thusis, wo ich mir nicht nur ein Kaffee genehmigte, sondern bei meiner Weiterfahrt auch noch die rote Regenjacke als Wärmeschutz anzog. Ich war froh darüber. Auf dem San Bernardino herrschte etwa 12 Grad. Als ich in Thusis vom Bike abstieg, waren bereits zwei etwa 60 Jährige, also ein Pärchen, auch schon dort. Beide mit älteren Harleys. Gefranzte Jacken in Leder, Lederhosen und die Cowboy-Stiefel durften natürlich auch nicht fehlen. Ich fragte sie, wohin es geht. Sie sagten mir ganz nach Süden. Wieviel südlich denn sie meinen, war meine Nachfrage. Sizilien, wäre Ihr Ziel. Meine spontane Antwort war natürlich, ich auch. Auch heute Abend auf der Fähre? Nein. Sie hätten die Fähre erst Morgen gebucht. Sie würden heute Abend in der Nähe von Genua übernachten. Ich sagte Ihnen, dass ich für heute die Fähre gebucht hätte und das eigentlich kein Problem sei, da die Fähre ja erst um 21.30 Uhr starten würde. Sie hätten halt nicht so schnelle Bikes und fahren nur um 100 Stundenkilometer herum. Weiter erzählten sie mir, dass sie nur noch lange Trips machen würden, denn die Schweiz sei Ihnen viel zu eng. Sie hätten ganz Europa, ausser den skandinavischen Länder bereits abgefahren. Nunja, die Zwei kamen mir ein bisschen «gspässig» vor. Ich hatte das Gefühl sie vergaloppierten sich immer mehr in abstrusen Erzählungen und mit der Zeit wurde es mir unsympathisch und ich verabschiedete mich, dass ich jetzt noch einen Kaffee trinken gehe. Werweis, vielleicht treffe ich die beiden ja nochmals auf Sizilien. Zügig, ging es anschliessend über den San Bernardino und in Bellinzona machte ich noch einen Essensstopp. Bei rund 27 Grad fuhr ich dann auf direktem Weg nach Genua. Noch zwei kurze Kaffeehalts legte ein. Um gut 17 Uhr fuhr ich in das Hafengelände hinein, mit der Absicht, dass ich noch nicht einchecken will, da ich ja noch viel zu früh war. Das misslang dann gründlich. Schon kam der erste Check-Point, dann der Zweite und Dritte und schon war ich drinnen und ein Zurück gab es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr. Ich staunte nicht schlecht. Etwa 20 Bikes standen schon da und etwa 100 Autos hatten sich auch schon angestellt. Dann ging die Warterei los. Erstmals musste die kurz zuvor eingetroffene Fähre entladen werden. Wir standen dort und ich konnte es kaum glauben, dass so viele Autos, Lastwagen und Sattelschlepper-Anhänger auf diesem Schiff platz hätten. Endlich, nach gut 1 ½ Stunden kam dann das letzte Auto aus dem Schiffsrumpf. Jetzt glaubten wir Biker, dass wir die Fähre entern können. Nada. Ein Schiffsmitarbeiter machte uns klar, dass wir mindestens noch bis 20 Uhr warten müssten. Wir gaben uns geschlagen, zogen unsere Helme, Handschuhe und Jacken wieder aus und setzten uns auf oder neben die Bikes und warteten. 20.10 Uhr kam dann das Kommando « Motos». Innert Kürze sassen wir bereit auf unseren Feuerstühlen und enterten die Fähre. Gekonnt parkierten wir nach Anweisung unsere Bikes und entluden diese mit dem Allernötigsten, was wir auf der Fähre brauchen. Kurz darauf stand ich bereits in der mir zugewiesenen Kabine. Eine Vierer-Kabine für mich alleine. Welch ein Luxus. Schnell hatte ich die ganzen Klamotten ausgezogen und stand unter der wohltuenden Dusche. Anschliessend meldete sich rasant auch der Hunger und kurze Zeit später sass ich im Restaurant an einem gedeckten Tisch. Das Essen, naja, was soll man da sagen. Der Salat war gut und das Andere hätte man sich schenken können. Aber der Hunger war grösser, sodass wirklich nicht mehr viel auf dem Teller war. An der Bar nahm ich dann noch ein standesgemässen Kaffee mit Grappa und am Schluss noch zur Abrundung ein kleines Bier. Dann gings in die Haja, wo ich bis 7 Uhr tief geschlafen habe.

 
Datum: 3. September 2022         Ort:  Palermo   Kilometer: 5 Land: Italien
 
Gegen 8 Uhr bin ich aufgestanden. Zum Pressieren gab es wahrlich nicht viel und verpassen konnte man ja auch nichts. Lust auf einen Morgenkaffee hat man aber allemal und so stapfte ich wieder drei Stöcke hoch an die Bar und bestellte mit ein Cappuccino. Anschliessend gings hinaus aufs Deck und stellte fest, dass es geregnet haben muss. Alles war relativ nass und an einigen Orten sogar rutschig. Bald aber trocknete die Sonne alles wieder und drinnen war es fast angenehmer als draussen. Die Feuchte und die Sonne heizten einem so richtig ein. Zu Mittag gab es einen Hamburger und später verzog ich mich wieder in meine Koje und schlummerte vor mich hin. Um 16 Uhr kam die Durchsage, dass wir bald in Palermo einlaufen werden und der Kapitän die Geschwindigkeit bereits reduziert habe. Die Kojen mussten wir verlassen, damit die Zimmermädchen diese wieder für die nächsten Gäste richten konnten. Mit Vollmontur und Gepäck wartete ich im uns zugeteilten Stock. Als das Anlegeprozedere vorbei war kam endlich unser Aufruf, dass wir die Garage betreten dürfen. Alle Biker schritten die 4 Stockwerke tiefer gelegene Garage entgegen und unsere Bikes freuten sich, uns wiederzusehen. Jetzt gings ans Packen und bereit machen, damit wir dann losfahren können. Noch eine geschlagene halbe Stunde mussten wir warten, bis das Zeichen kam, dass wir losfahren dürfen. Inzwischen war es 19 Uhr geworden als ich mich im Tross einreihte und wir fuhren direkt in Palermo hinein. An einem günstigen Platz hielt ich an und zückte mein Natel und suchte über Booking ein Hotel. Etwa in einem Kilometer Entfernung wurde ich bei IBIS fündig, welche sogar einen Gratisparkplatz anboten. Kurze Zeit checkte ich dort ein und fragte, wo man hier essen kann, denn inzwischen hat sich ein kleiner Hunger bei mir gemeldet. Im obersten siebten Stock sei ein Restaurant, dass eine grosse Karte hätte, war die Antwort. Duschen, umziehen und schwups stand ich im Restaurant. Die nette Dame an der Tresen sagte, dass ich doch um 21 Uhr wieder kommen solle, dann hätte sie ein Tisch für mich frei. Das war natürlich keine Option für mich und fuhr mit dem Lift wieder nach unten an die Reception. Diese sagten mir, dass ich nur zwei Blocks laufen muss und dann wäre ich in der Altstadt von Palermo und dort hätte es eine Vielzahl von Restaurants wo ich aussuchen könnte. Kurze Zeit später stand ich mitten in einem Meer von Restaurants. Beim erst besten, dass mich anmachte, setzte ich mich hin. Ich wurde sehr nett bedient und das Essen war hervorragend. Natürlich typisch Italienisch. Nach dem Abschluss-Grappe verzog ich mich wieder ins Hotel zurück, wo ich gerne ins Bett hüpfte und den wohlverdienten Schlaf genoss.

 
Datum: 4. September 2022  Ort: Porta Empedocle   Kilometer: 158 Land: Italien
   
Nach dem Frühstück ging es los nach Montevago, wo ich mit Roger und Michaela verabredet war. Sie machen dort schon seit ein paar Tagen halt bei Michaelas Grosseltern. Es ist ziemlich im Inland von Sizilien. Das Navi führte mich schnurstracks an die Adresse, die mir Roger mitgeteilt hatte. Als ich vor dem Haus stand, sah es zuerst aus als ob dieses haus nicht bewohnt wäre. Kaum hatte ich angehalten, machte die Grossmutter Rosa eine Türe auf und fragte mich, ob ich Rogers Papa sei. Schon ging die nächste Türe auf und da stand Giuseppa und wies mich in die Garage, damit das Bike nicht an der prallen Sonne stehen muss. Mir war das natürlich recht. Roger und Michaela standen natürlich auch bereits unter der Türe. Nach der herzlichen Begrüssung gabs erstmal einen Kaffee und alle erzählten ein bisschen von sich über wo wie was. Giuseppe hatte über 30 Jahre beim Biasotto gearbeitet und war viel auf dem Säntis engagiert. Unter anderem für die Säntisbahn wie auch für den alten Säntis. Voller Stolz hat er mir sein Fotoalbum gezeigt wo sie die Stütze eins gegossen haben oder die Passerelle zum Alten Säntis gemacht haben. Rosa hat natürlich Zmittag gekocht und das mit viel Liebe. Portionen, die eigentlich nochmals für eine Person gereicht hätte. Die Lasagne war hausgemacht und richtig gut. Giuseppe hat einen grossen Garten wo eigentlich alles wächst. Sie haben auch einen eigen Brunnen für den Garten. Gegen 15 Uhr bin ich dann wieder aufgebrochen und fuhr an den gleichen Ort wo Roger und Michaela bereits ein Hotel gebucht haben. Im gleichen Hotel hat es keine Zimmer mehr gehabt, sodass ich in einem anderen Hotel am Strand übernachtete. Michaela und Roger sind dann zum Abendessen in mein Hotel gekommen wo wir unsere Bäuche nochmals mit Speis und Trank gefüllt haben. Wir verabschiedeten uns dann und wünschten uns beide schöne weitere Ferien. Sie bleiben irgendwo stationär und ich bin natürlich immer ein wenig auf Achse. Um 23.30 Uhr war dann auch bei mir wieder Lichterlöschen angesagt.

 
Datum: 5. September 2022  Ort: Torre Colonna-Sperone Kilometer: 272 Land: Italien
   
Heute bin ich mit dem Ziel losgefahren, die ganze West-Küste gegen Uhrzeigersinn abzufahren, was ich dann auch gemacht habe. Landschaftlich wars nicht eine Augenweide. Vieles ist von der Sonne verbrannt und Gelb. Ich könnte mir vorstellen, dass der Frühling landschaftlich viel mehr hergeben würde. Man fährt an vielen Reben und Orangen-Plantagen vorbei. Diese sind grün, denn diese werden bewässert. Alles andere aber ist einfach gelb. Die Temperaturen bewegten sich anfangs bei 29 Grad und gipfelten dann bei 38 Grad. Um 15 Uhr machte ich Schluss und suchte mir ein Hotel am Meer. Als ich dort ankam, musste ich noch 30 Minuten warten, bis das Zimmer fertig war. Kurz entschlossen packte ich die Badehose aus und begab mich ans Meer, wo ich mich recht gut abkühlen konnte. Ich schätze dass das Meer auch gegen 28 Grad hatte. Zu Abend ass ich auch im Hotel. Es war sehr gut und würde gerne nochmals dort speisen. Nach dem Abschlusstrunk gings abermals wieder in die Haja.

 
Datum: 6. September 2022  Ort: Giardini Naxos Kilometer: 254 Land: Italien
 
Heute war es besonders schön. Nach dem Frühstück bin ich losgefahren mit dem Ziel zur Südküste. Erstmal aber noch an der Nordküste entlang in Richtung Messina und dann auf der Höhe des Ätna bin ich abgezweigt in Richtung des Vulkans. Auf einer sogenannten weissen Strasse. Ich wusste nicht was mich erwartete. Ist das Off-Road, Schlaglöcher etc. Alles nada. Eine gut ausgebaute Strasse schlängelte sich hoch auf bis 1600 Meter über Meer und die Temperaturen kamen in einen Wohlfühlbereich der seinesgleichen sucht. Etwa 2/3 war alles im Wald. Oben zeigte das Thermometer noch 20 Grad an. Einfach herrlich und zu guter letzt hatte es auch noch ein sogenanntes Refugio, bzw. ein Bergrestaurant. Ganz einfach mit einem ausreichenden Parkplatz. Dort ass ich einen Teller voll Pasta an Tomatenfleischsauce. Es war wunderbar. Eine Coka Zero durfte natürlich nicht fehlen. Auf der anderen Seite ging es dann wieder im gleichen Stil bergab. Unterbrochen wurde der Wald nur von den ehemals herunterfliessenden Lavaströme, die eindrücklich das Landschaftsbild prägten. Als ich dann südlich wieder an der Küste ankam suchte ich ein Hotel und wurde in Giardini Naxos fündig. Kaum angekommen schmiss ich mich in die Badehosen und genehmigt mir ein halberfrischendes Bad im Meer. Wiederum hat das Meer etwa 28 Grad, darum nur halberfrischend. Zum trocknen besetzte ich einen vorhanden Liegestuhl mit Sonnenschirm. An der prallen Sonne hält man ja diese Temperaturen nicht aus. Anschliessend genehmigte ich mir ein Bier an der Pool-Bar und schrieb nebenbei wieder mal mein Tagebuch nach. Morgen habe ich das Ziel Messina. Vorher aber möchte ich noch eine andere Strecke am Ätna befahren, die nicht weit entfernt von der anderen schönen Strecke ist, welche ich heute befahren habe. Das Abendessen nehme ich wiederum im Hotel ein. Es gibt ein Menu. Ich lass mich überraschen.

 
Datum: 7. September 2022  Ort: Gizzeria Kilometer: 298 Land: Italien
   
So, auch heute geht wieder ein eindrücklicher Tag zu Ende. Nach einem recht guten Frühstück habe ich gepackt und musste feststellen, dass sie mein Bike zugeparkt haben. Nach kurzer Rücksprache mit der Reception kam dann ein Mann und stellte sein Auto auf einen anderen Platz. Auf dem Navi habe ich ein Ziel auf der anderen schön anzusehenden Strasse in Richtung Ätna eingegeben und fuhr los. Wiederum eine sehr gut ausgebaute Strasse erwartete mich. Im Gegensatz zur anderen Strasse war hier viel mehr los. Ein paar Autocars und relativ viele Touris, die Fotos von der Aussicht machten. Auch hier hat es viele Lavafelder die heruntergekommen sind und trennten die Wälder auf. Als ich oben angekommen war staunte ich nicht schlecht. Da hat es ja Sessellifte und riesige Parkplätze die recht voll waren. Ein richtiger Touri-Hot-Spot. Überall Leute mit Foto und Filmkameras. Bei einem kleiner Krater machte ich dann auch einen kurzen Halt und schoss ein paar Fotos. Dies alles liegt auf rund 1900 Meter über Meer. Die Temperaturanzeige zeigte mir 22 Grad an. Also höchst angenehm. Nach dem Fotostopp ging es auf der anderen Seite wieder runter. Wiederum schlängelte sich die Strasse durch die Lavafelder hindurch an die Südküste zurück. Von da an bin ich dann direkt nach Messina gefahren an den Fährhafen. Im Terminal wurde mir ein Ticket für 10 Euro ausgehändigt mit dem Verweis, dass in einer halben Stunde die Fähre fahren würde und ich mich in die Kolonne einreihen soll. Gesagt getan. Das war ganz easy. Kaum vom Bike abgestiegen, konnte ich mich auch wieder draufsetzen und mit der Kolonne auf die Fähre fahren. Der zugewiesene Platz war recht weit vorne der Fähre. Im Restaurant gönnte ich mir einen Espresso und nach 30 Minuten war ich schon wieder auf dem Festland von Italien. So, nun geht es wohin? Erstmal raus aus der Stadt und bei der nächsten Möglichkeit das Ziel neu ausstecken. Salerno wäre so ein Ziel gewesen, doch musste ich feststellen, dass das eindeutig zu weit war. So entschloss ich mich, dass etwa 100 Kilometer entfernte Ziel Gizzera anzufahren und dort ein Hotel zu suchen. Schnell wurde ich auf Booking fündig. Um ca. 15.30 Uhr bin ich im Hotel angekommen. Das Hotel sieht nicht sehr belebt aus, aber was solls. Ich habe wiederum ein Tisch für das Nachtessen bestellt. Um 20 Uhr geht es auf. Das heisst für mich also warten bis das grosse Fressen losgehen kann. In der Zwischenzeit mache ich noch mein Tagebuch unsicher und führe alles nach. So vergeht die Zeit. Vielleicht wage ich nochmals den Sprung ins Meeresnass. Mehr darüber dann Morgen.

 
Datum: 8. September 2022  Ort: L’Aquila Kilometer: 664 Land: Italien
 
Gegen 9 Uhr bin ich nach einem recht guten Frühstück bei angenehmen Temperaturen von 25 Grad abgefahren. Zurück auf die Autobahn mit Ziel Caserta. Als ich kurz vor Caserta war machte ich auf der Autobahnraststätte einen Halt und rief meine Tochter, welche in Mondragone wohnt an und fragte sie, ob sie Freude hätte wenn ich kurz zu einem Kaffee bei Ihr vorbeischaue. Mondragone liegt direkt am Meer etwa 50 Kilometer von Caserta entfernt. Sie sagte natürlich gerne und etwa 45 Minuten später stand ich bei Ihr auf der Matte. Nach einem kurzen hallo gabs den ersten wohlverdienten Kaffee. Die Kinder waren auch da und erzählten, dass am nächsten Montag endlich die Schule auch wieder anfängt. Nach einer Stunde verabschiedete ich mich dann wieder und fuhr mit dem nächsten Ziel nach L’Aqulia. Die Zimmersuche gestaltete sich nicht so schwierig. Etwa 800 Meter von der Altstadt entfernt fand ich ein Hotel mit einer Tiefgarage. Kurz geduscht und umgezogen spazierte ich dann den Hang hinauf in die Altstadt. Mich nahm es wunder, wie sich die Stadt nach meinem letzten Besuch vor etwa 10 Jahren verändert hat. L’Aquila wurde Opfer eines Erdbebens und eine Menge Häuser sind eingestürzt oder wurden beschädigt. Die Renovation nimmt sicher 1 – 2 Generationen in Anspruch, bis alles wieder beim Alten ist. Und siehe da, wieder ist ein grosser Schritt gemacht worden. Immer noch stehen eine Unmenge an Kranen herum, aber man sieht, dass hier wirklich etwas vorwärts gemacht wurde. In einem kleinen Restaurant, welches ich von vorher schon kannte, ass ich das Abendessen. Pizza und Bruschetta. Es war eine leise Enttäuschung. Ich hatte vom letzten Mal das Restaurant besser in Erinnerung. Nun gut. Der Hunger war gestillt und jetzt geht es wieder zurück ins Hotel, wo ich meinen wohlverdienten Schlaf genoss.

 
Datum: 9. September 2022  Ort: Trient Kilometer: 666 Land: Italien
 
Bei rund 20 Grad bin ich wiederum so ca. 9 Uhr nach einem guten Frühstück abgefahren. Richtung Amatrice. Das ist das Dorf das am meisten beschädigt wurde nach dem Erdbeben. Über wunderschöne kleine Strassen führte mich das GPS in Richtung Amatrice. Etwa 4 Kilometer vor Amatrice war plötzlich Polizei, Helikopter und einem Krankenwagen auf der Strasse und ein Einweiser informierte mich, dass hier in nächsten Zeit kein Durchkommen sei, da ein Unfall mit einem Car geschehen sei. Ich müsste zurück und von Westen nach Amatrice fahren. Also alles wieder zurück bis zur nächsten Abzweigung. Das waren so ca. 15 Kilometer, und von dort nach Amatrice. Auch dort hat sich viel getan. Immer noch sind die Erdbebenschäden noch nicht alle beseitigt. Aber auch hier wird gebaut, was das Zeug hält. Richtig fasziniert von den Abruzzen über die schöne Landschaft und die schönen Strassen gab ich dann als nächstes Ziel die Stadt Perugia ein. Wiederum führte mich das Navi gekonnt über wunderschöne Strassen in Richtung Perugia. Es mich keinen Kilometer gereut. Nun aber musste ich ein bisschen Vorwärts machen, denn sonst komme ich bei dieser Fahrweise kaum vom Fleck. Nach Perugia gab ich dann Bologna ein und mein GPS führte mich auch wieder durch die Abruzzen auf allen möglichen Strassen auf die Autobahn wo ich mich dann im dichten Verkehr befand. 130 Stundenkilometer konnte man fast nie fahren und Staus gab es zuhauf. Ich schätze, dass ich rund 20 Kilometer auf dem Pannenstreifen gefahren. Meist begleitet von anderen Töfffahrer. Als ich kurz vor Bologna auf einer Raststätte anhielt, um mein nächstes Ziel auf dem Navi einzugeben, gab es auch noch einen Kaffee oben drauf. Auf dem Natel schaute ich den Verkehr Online an in Richtung Mailand. Überall war Rot, was im Normalfall Stau bedeutet. Auf der Brennerstrecke war nichts von Rot und das war dann ausschlaggebend, dass ich Meran eingab mit dem Wissen, dass ich es bis dort so oder so nicht schaffen werde. In Trient machte ich dann etwa 100 Kilometer vor Meran Schuss. Auf Booking habe ich dann ein Hotel gesucht und auch gefunden. Dort angekommen, fragte ich nach einem Restaurant, denn ich hatte wirklich Hunger. Man müsse etwa 20 Minuten laufen bis zum nächsten Restaurant. Eine leise Enttäuschung machte sich bei mir breit. Nun halt, muss der Znacht halt auch noch verdient werden. Kurz Duschen und Tenufez und ab gings ins besagte Restaurant. Kau war ich dort angekommen regnete es wie aus Kübeln. Unter dem Dach war ein betäubender Lärm. So prasselte der Regen aufs Dach. Nun, ich war ja im Schärmen. Das Abendessen war nicht so berauschend, aber für das Hunger stillen hat es gereicht. Bei leichtem Regen ging es wieder zurück ins Hotel, wo ich todmüde ins Bett viel.

 
Datum: 10. September 2022  Ort: Weissbad Kilometer: 332 Land: Italien
 
Heute ging es bereit um 8 Uhr los. Irgendwie zog es mich nach Hause. Bei eher kühleren Temperaturen von etwa 16 Grad, zog ich sowohl eine Jacke unter als auch einen Wind und Regenschutz über das Sommer-Motorrad-Häss. Das kam mir dann den ganzen Weg zugute. Bald schon war ich in Meran und dann gings durchs Vischgau. Wie immer sehr mühsam. Aber da musste ich halt durch. Dann der Abzweiger in Richtung Schweiz zum unweit entfernten Ofenpass. Auf dem Ofenpass nach 2,5 Stunden machte ich dann den ersten Halt und trank einen Kaffee. Knackige 9 Grad auf gut 2000 Metern. Das Wetter war leicht bedeckt und wenig Sonnenschein. Mit der Absicht auf dem Flüelapass wiederum einen Halt zu machen fuhr ich dann bald wieder los. Auf dem Flüelapass war es nur noch etwa 5 Grad bei Regen. Ich hatte das Gefühl, dass ich ab und zu eine Flocke Schnee erspäht hätte. Mein Halt viel natürlich so ins Wasser und fuhr direkt weiter nach Davos. Dort machte ich am See dann einen kurzen Halt. Auch dort hatte es nur 9 Grad und die Wolken verhiessen nichts Gutes. Weiter gings Landquart zu und dann auf die Bahn. Im Heidiland machte ich dann noch einen Kaffeehalt und zog wegen dem einsetzenden Regen auch noch die Hosen an. Anschliessend wars dann nur noch ein Katzensprung bis nach Weissbad. Dick eingepackt fuhr ich dann in unserem Heim in Weissbad in die Tiefgarage ein. Alles wieder gesund und munter zurück. So wie man sich das immer wünscht. Mit grosser Freude konnte ich dann meine Frau wieder in meine Arme nehmen.
 
Zurück zum Seiteninhalt